Verhaltensstörungen beim Kind: Symptome und Ursachen

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Jedes fünfte Kind in Deutschland gilt als verhaltensauffällig. Ist Dein Kind übermäßig aggressiv oder extrem schüchtern? Sind das schon Anzeichen für Verhaltensstörungen? Lies hier nach, wie Du Verhaltensstörungen bei Deinem Kind erkennen und was Du dagegen tun kannst.



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Verhaltensstörungen: Was versteht man unter verhaltensauffälligen Kindern?

Viele Eltern klagen über Verhaltensprobleme ihrer Kinder. Sie seien aggressiv, hielten sich nicht an bestehende Regeln oder hätten häufig Wutausbrüche. Aber nicht jede Auffälligkeit bedeutet, dass Dein Kind Verhaltensstörungen zeigt. Trotz, Ungehorsam oder mangelnde Aufmerksamkeit können auch durch die Persönlichkeit oder die normale Entwicklung Deines Kindes verursacht werden.

Bei Verhaltensstörungen treten bestimmte Verhaltensmuster in besonders starkem Maß und über einen Zeitraum von mindestens einem halben Jahr in mehreren Lebensbereichen des Kindes auf. Die Störungen sind also nicht klar abgrenzbar, sondern treten gebündelt als eine Vielzahl von problematischen Verhaltensweisen auf. Das heißt, wenn Dein Kind beispielsweise nur in der Schule schüchtern oder besonders aggressiv ist, zuhause oder im Sportverein aber nicht, so handelt es sich wahrscheinlich nicht um Verhaltensstörungen. Wenn bestimmte Verhaltensweisen aber untypisch für die altersgemäße kindliche Entwicklung sind, wenn sie diese sogar gefährden oder andere Probleme im Leben des Kindes verursachen, können das auch Hinweise auf Verhaltensstörungen sein.

Das können verschiedene Ausprägungen von Verhaltensstörungen bei Deinem Kind sein:

  • Störung des Sozialverhaltens
  • Aggressivität
  • Ausgeprägtes Trotzverhalten
  • Unreife
  • Soziale Unsicherheit oder starke Schüchternheit
  • Kriminelles Verhalten
  • Aufmerksamkeitsstörung
  • Extrem ausgeprägte Ängste oder Phobien (Angststörungen)
Scream model released, Symbolfoto, 13.04.2015 10:33:46, Copyright: xluislourobdx Panthermedia13990129
Nicht jede turbulentere Entwicklungsphase spricht für Verhaltensstörungen bei Deinem Kind. Eine Störung erkennst Du in der Regel daran, wenn Auffälligkeiten gebündelt in verschiedenen Lebensbereichen und kontinuierlich auftreten. imago images / Panthermedia


Symptome für Verhaltensstörungen

An diesen Anzeichen kannst Du erkennen, ob Dein Kind möglicherweise unter Verhaltensstörungen leidet. Nicht alle dieser Verhaltensweisen müssen für Dein Kind zutreffend sein. Wichtig ist, dass die Auffälligkeiten über einen Zeitraum von mindestens einem halben Jahr auftreten und Dein Kind sich im Nachhinein uneinsichtig und ohne Reue zeigt. Es hat zum Beispiel eine klare Absicht, jemanden zu schädigen und es tut ihm danach nicht leid. Das sind mögliche Symptome:

Psychosoziale Symptome von Verhaltensstörungen:

  • Dein Kind hält sich nicht an wichtige Regeln oder verletzt die Rechte und Freiheiten anderer Personen.
  • Es ist unangemessen aggressiv gegenüber seinen Mitmenschen.
  • Es versucht ständig, sich mit allen Mitteln in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu drängen.
  • Dein Kind ist extrem schüchtern und zurückhaltend.
  • Dein Kind neigt dazu, seine Mitmenschen zu belügen.
  • Dein Kind verhält sich kriminell, z.B. stiehlt es häufig.
  • Es hat oft Probleme in der Schule oder eine Lernstörung, wie Dyskalkulie oder Legasthenie.
  • Es hat Probleme damit, Kontakte zu Mitmenschen aufzubauen oder kapselt sich völlig gegenüber anderen ab.
  • Dein Kind verliert schnell die Fassung und neigt zu Wutausbrüchen.
  • Es ist überdurchschnittlich ängstlich und weint häufig.

Körperliche Symptome von Verhaltensstörungen:

  • Dein Kind neigt dazu, sich selbst zu verletzen.
  • Sein Essverhalten ist gestört.
  • Dein Kind hat Probleme mit dem Einschlafen oder leidet unter Schlafstörungen.
  • Es reißt sich selbst die Haare aus oder kaut auf seinen Fingernägeln.
  • Es nässt sich häufig ein.

Symptome für Verhaltensstörungen bei Babys:

  • Dein Baby schreit ohne ersichtlichen Grund stundenlang über das normale Maß hinaus.
  • Es leidet unter Schlafstörungen.
  • Dein Baby reagiert überempfindlich auf Berührungen.
  • Es entwickeln sich Probleme beim Füttern Deines Babys.

Keine Panik!

Wenn Du diese Symptome bei Deinem Kind beobachtest, muss das nicht zwangsläufig ein Hinweis auf Verhaltensstörungen sein. Grund zur Sorge besteht nur dann, wenn du mehrere der Anzeichen regelmäßig und über einen längeren Zeitraum bei Deinem Kind feststellst.

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Die Ursachen für Verhaltensstörungen bei Kindern können ebenso vielfältig sein wie deren Symptome. Wichtig ist eine einfühlsame und individuelle Hilfe für Dein Kind und Eure Familie. imago images / Design Pics

Ursachen für Verhaltensstörungen

Ebenso vielfältig, wie die Art der Verhaltensstörungen, sind auch die Ursachen solcher. Verhaltensstörungen können sowohl durch Fehler in der Erziehung, als auch psychische Faktoren oder bestimmte Schädigungen des Gehirns ausgelöst werden. Folgende Punkte stehen möglicherweise mit dem Auftreten von Störungen in Zusammenhang:

  • Erblich bedingte Störung im Gehirn
  • Frühkindliche traumatische Erlebnisse, wie Gewalt, sexueller Missbrauch oder Vernachlässigung
  • Schädigungen bei der Geburt oder während der Schwangerschaft
  • Langwierige, schwere Erkrankungen oder längere Krankenhausaufenthalte des Kindes
  • Konflikte oder psychische Probleme der Eltern
  • Anhaltende schulische Misserfolge
  • Einsamkeit
  • Beengte Wohnverhältnisse
  • Zu wenig Aufmerksamkeit, Anerkennung und emotionale Zuwendung durch Bezugspersonen, das Kind fühlt sich ungeliebt
  • Zu hohe Erwartungen, die vom Kind nicht erfüllt werden können
  • Erziehungsfehler: Vernachlässigung, übermäßige Verwöhnung, zu viele Strafen, Gewalt, Überbehütung, Uneinigkeit der Eltern über Erziehungsstil, Inkonsequenz usw.

Mitteilung von Problemen durch auffälliges Verhalten

In vielen Fällen sind Verhaltensstörungen bei Kindern also eine nachvollziehbare und verständliche Reaktion auf eine Störung in seiner Umwelt. Mit seinem Verhalten versucht das Kind auf seine Art, innere Probleme und Konflikte zu äußern. Verhaltensstörungen sind seine eigene Strategie, um Aufmerksamkeit von Mitmenschen zu erhalten. Auch ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom) kann Verhaltensstörungen verursachen.

Verhaltensstörungen – Was kann man dagegen tun?

Weil die Verhaltensstörungen eines Kindes nicht nur die Eltern-Kind-Beziehung, sondern auch die soziale und emotionale Entwicklung eines Kindes belasten, ist es wichtig, dass sich betroffene Familien Hilfe suchen. Da Verhaltensstörungen so unterschiedlich sind und auf so vielfältige Ursachen zurückgeführt werden können, ist es schwierig, generelle Aussagen über die Therapiemöglichkeiten und -erfolge zu machen. Grundsätzlich sind Verhaltensstörungen leichter zu behandeln, je früher sie erkannt und angegangen werden. Wichtig ist, dass jedes Kind individuell und auf seine Bedürfnisse abgestimmt behandelt wird. So können, je nach Grad der Störung und der möglichen Folgen, diese Therapiemöglichkeiten hilfreich sein:

  • Erziehungsberatung
  • Familienhilfe und Familientherapie
  • Sozialpädagogische Betreuung
  • Medikamentöse Behandlung
  • Psychologische Therapie

Wichtig!

Du solltest auf das Verhalten Deines Kindes nicht mit Schimpfen und Bestrafungen reagieren, denn das verschlimmert die Situation meist nur. Versuche, Dich in Dein Kind hineinzuversetzen und sein Verhalten zu verstehen. Dein Kind will Dich mit seinem Verhalten ja nicht vorsätzlich ärgern. In erster Linie schadet es sich selbst damit. Versuche darum, Deinem Kind mit Gelassenheit und Respekt zu begegnen und ihm das zu geben, was es am allernötigsten hat: liebevolle Zuwendung und Aufmerksamkeit. Du solltest Dich bemühen, seine Talente zu erkennen und zu fördern, damit es durch Erfolge wieder Selbstvertrauen und Anerkennung durch sich selbst und andere gewinnen kann.

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