Ambulantes Haus "Lebensglück" in Gifhorn-Gamsen eröffnet

Die Besucherinnen und Besucher staunten nicht schlecht, als sie das Haus „Lebensglück“ in Gifhorn-Gamsen bei der Eröffnung am Samstag besichtigt haben: Direkt im Ortskern von Gifhorn-Gamsen ist ein ganz besonderer Begegnungsort für Jung und Alt entstanden. Ermöglicht durch den Investor Heiko Mennenga, die Stadt Gifhorn sowie die Diakoniestation Gifhorn vereint das Haus „Lebensglück“ zukünftig die städtische Kindertagesstätte Büchenkamp, eine Tagespflege, eine Pflege-Wohngemeinschaft, die Verwaltung der ambulanten Pflege sowie barrierefreie Service-Wohnungen unter einem Dach.

Die Einweihungsfeier startete mit einer kurzen Andacht von Sylvia Pfannschmidt, Superintendentin des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Gifhorn, der Mitgesellschafter des Hauses ist. Sie sagte: „Hier können Junge und Alte gemeinsam Geborgenheit finden.“

Der Bürgermeister der Stadt Gifhorn, Matthias Nerlich, hob die Bedeutung dieses neuen Projektes für die Stadt hervor. „Dieses Objekt ist mitten im Ort, mitten im Gamsen gewachsen“, so der Bürgermeister. In den vergangenen Jahren hätten viele Investoren mit Mehrgenerationen-Projekten geworben – hier werde dies nun wirklich umgesetzt. Nerlich sagte „Etwas in dieser Art gibt es in unserer Stadt noch nicht.“ Wie groß die Bedeutung des Hauses „Lebensglück“ für Gamsen ist, berichtete auch Gamsens Ortsbürgermeister Dirk Reuß. Dies sei in Gesprächen mit der Bürgerschaft immer wieder klargeworden. Beide Bürgermeister schenkten dem Team je einen Apfelbaum, die ebenso wie die Arbeit im „Lebensglück“ schnell Früchte tragen werden.

Dass das Haus „Lebensglück“ sogar über die Grenzen Gifhorns hinaus einzigartig ist, wusste Volker Wagner, Geschäftsführer der Diakoniestationen Harz-Heide. „In der Tagespflege finden Senioren wieder soziale Strukturen, die sie vielleicht lange nicht mehr hatten“, so der Geschäftsführer. „Und geht es zuhause nicht mehr, haben sie die Möglichkeit, hier zu wohnen – und können der Tagespflege und ihren dort gewonnenen Freunden immer gerne einen Besuch abstatten.“

Heiko Mennenga beschrieb den Weg zur Finalisierung des Hauses als manchmal steinig. Er sagte: „Alle Hindernisse haben wir gemeinsam überwunden. Das schweißt zusammen. Jetzt ist es schön zu sehen, wie sich das Ganze mit Leben füllt.“

Und das tut es schon jetzt: Im 2. Obergeschoss sind sechs barrierefreie Wohnungen entstanden, die auf Wunsch mit Service-Wohnen gemietet werden können. Diese Wohnungen waren schnell an Interessenten vergeben. Den Bewohnern stehen Angebote und Wahlleistungen zur Verfügung, die den Alltag erleichtern und Sicherheit bieten. Das sogenannte Service-Wohnen bedeutet, dass außer dem Mietvertrag auch ein Servicevertrag mit der Diakoniestation abgeschlossen werden kann. Leistungen sind zum Beispiel Beratung zur Pflege, Hausnotruf, ambulante Pflege und individuelle Betreuungsangebote.

Die Pflege-Wohngemeinschaft im ersten Obergeschoss bietet die Möglichkeit, zusammen mit Gleichaltrigen zu leben und gemeinsam Unterstützung zu erhalten – ohne auf Privatsphäre und Eigenständigkeit verzichten zu müssen. Die Bewohner haben eigene Zimmer mit Bad, in die sie sich jederzeit zurückziehen können. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, in den Gemeinschaftsbereichen zusammen Aktivitäten zu erleben. „Diese WG ist purer Luxus“, war das Fazit der Besuchenden. Hier sind auch schon ein paar Senioren eingezogen, doch für weitere Mitbewohner gibt es derzeit noch ausreichend Platz.

Im Erdgeschoss gibt es eine Tagespflege, in der von Montag bis Freitag bis zu 20 Personen in der Zeit von 8.30 bis 16.30 Uhr Gesellschaft und Abwechslung vom Alltag finden. Es ist ein Angebot für Menschen, die tagsüber Betreuung und Pflege benötigen, bei denen eine stationäre Versorgung jedoch noch nicht gewünscht ist. Ein Fahrdienst holt die Gäste morgens von zu Hause ab und bringt sie nachmittags wieder zurück. Mit der Tagespflege wird ermöglicht, dass der pflegebedürftige Mensch so lange wie möglich in der eigenen Wohnung bleiben kann. Die Glücksspirale hat sich an den Kosten für dei Erstausstattung der Möbel in der Tagespflege und eines Fahrzeugs mit einer Förderung von 50 Prozent beteiligt.

Tür an Tür mit den Senioren entsteht eine Kindertagesstätte mit zwei Gruppen. Besonders für beide Seiten ist das Miteinander der Generationen. Ein Begegnungsraum darf gemeinsam von Jung und Alt genutzt werden.

Neben der Senioren-WG im ersten Obergeschoss ist der ambulante Pflegedienst verortet. Von hier starten täglich die Pflegekräfte der Diakoniestation Gifhorn, um die Menschen zu versorgen, die zu Hause gepflegt werden. Zu den Leistungen gehören unter anderem Hilfe bei der Körperpflege, Beratung in Fragen der häuslichen Pflege, Überwachung und Verabreichung von Medikamenten, Verbandswechsel, Injektionen oder auch spezialisierte Versorgung.