Wieder tödliche Hai-Attacke

Tier biss Mann in den rechten Fuß - Opfer verblutete trotz Rettungsversuchen

von Riffhai © Bild: thinkstock.at

Ein Bekannter des Mannes, der ebenfalls in einem Kajak unterwegs war, schilderte den Behörden, dass der Hai in den rechten Fuß des Opfers gebissen habe. Trotz Rettungsversuchen sei der Mann nach dem Vorfall am Montag verblutet.

Ebenfalls vor der Insel Maui war im August eine 20-jährige deutsche Urlauberin nach einer Hai-Attacke gestorben. Die junge Frau aus dem hessischen Zierenberg war knapp 50 Meter vor der Küste schnorcheln, als ein Hai ihr den rechten Arm abriss. Sie konnte zunächst gerettet werden, erlag aber eine Woche später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen.

Dreizehn Angriffe - alle vor Maui

Nach US-Medienberichten hatte es in Hawaii zuvor seit fast zehn Jahren keine tödliche Hai-Attacke mehr gegeben. Allerdings wurden den Behörden in diesem Jahr bereits dreizehn Angriffe gemeldet, acht davon ereigneten sich entlang der Küste von Maui.

Hai-Debatte spaltet Australien

Auch in Australien kam am Wochenende ein 19-Jähriger beim Surfen vor der Ostküste durch den Angriff eines Tigerhais ums Leben. Das Land stand noch unter dem Schock eines tödlichen Angriffs, der sich gerade einmal eine Woche zuvor ereignet hatte. An der Westküste war einem 35-Jährigen vermutlich von einem Weißen Hai der Arm abgebissen worden.

Nun werden Stimmen aus Politik und Bevölkerung laut, welche die Aufhebung der gesetzlichen Bestimmungen fordern, die den Weißen Hai und andere bedrohte Arten vor Tötung schützen sollen. Gegner der Tötung verweisen hingegen darauf, dass Haie rein rechnerisch seit 1962 gerade einmal für einen Todesfall pro Jahr verantwortlich seien. Durch Ertrinken hingegen kämen im Jahr fast 300 Menschen ums Leben.

Die Familie von Zac Young sieht trotz des schmerzlichen Verlustes keinen Grund für die Jagd auf die Raubfische. Ähnlich denken auch die Freunde des 35-jährigen Chris Boyd. Obwohl Gracetown drei durch Haie verursachte Todesfälle in den vergangenen zehn Jahren verzeichnet, forderte niemand deren Tötung. Auch Regierungschef Tony Abbott, einst Rettungsschwimmer in seinem am Meer gelegenen Wahlkreis in Sydney, hält nichts vom Abschlachten der Tiere. "Jeder von uns weiß, dass es Risiken gibt, wenn wir ins Wasser gehen", sagte Abbott.

Im Fall eines tödlichen Hai-Angriffs können die australischen Bundesstaaten nach eigenem Ermessen eine "catch-and-kill-order" (Befehl zum Fangen und Töten) erlassen. Eine Garantie auf Erfolg ist diese Strategie allerdings nicht. Sowohl bei dem Angriff auf Young als auch bei Boyd kehrten die Jäger ohne den mutmaßlichen Täter zurück. Die "catch-and-kill-order" läuft nach 24 Stunden aus. Zu diesem Zeitpunkt kann sich der Hai Hunderte Kilometer weit entfernt haben. Angesichts solcher Unwägbarkeiten kippt die Stimmung in Teilen des Landes.

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