Amstetten zweitbest bewertetes Landesklinikum in Niederösterreich

Erstellt am 10. Juni 2023 | 11:15
Lesezeit: 3 Min
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Bei der Verleihung der Auszeichnungen: LGA-Vorstand Alfred Zens, Landesrat Ludwig Schleritzko, die Stationsleitungen aus dem Landesklinikum Amstetten Andrea Stadlbauer-Stummer, Helmut Günther und Maria Geisler, Qualitätsmanager Herbert Schörghuber, Assistentin der Geschäftsführung der Gesundheit Mostviertel GmbH, Petra Zettel, und LGA-Vorstand Konrad Kogler.
Foto: NÖ LGA Robert Herbst
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Das Amstettner Landesklinikum schnitt bei der Patientenumfrage 2022 der NÖ-Landesagentur wieder sehr gut ab. Es bekam vier Urkunden und ist das zweitbest bewertete Klinikum über 300 Betten im Land. Nur das Universitätsklinikum Krems hat eine knapp bessere Bewertung. Für den Betriebsrat kann das gute Ergebnis aber nicht über bestehende Probleme hinwegtäuschen.

Von den Patientinnen und Patienten wurden bei der Umfrage niederösterreichweit insgesamt 240 Stationen und 18 medizinische Fächer beurteilt. „Unser Ziel ist, die beste medizinische und pflegerische Versorgung für alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher zu gewährleisten. Die guten Bewertungen sind keine Selbstverständlichkeit. Nur durch unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit ganzem Herzen für die Gesundheit der Patientinnen und Patienten sorgen, sind ausgezeichnete Ergebnisse wie diese möglich“, lobt der für Kliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko.

Im Zeitraum von 1. September bis 30. November 2022 haben rund 25.000 Patientinnen und Patienten an der Umfrage der NÖ Landesgesundheitsagentur (LGA) teilgenommen. Mit durchschnittlich 94,9 von 100 möglichen Punkten sind die Ergebnisse für das Jahr 2022 wieder überdurchschnittlich gut. Bewertet wurden etwa die Pflege- und Ärzteteams, die Servicequalität sowie die Qualität der Information.

Im Landesklinikum Amstetten darf man sich gleich über vier Auszeichnungen freuen:

  • Zweitbestes Landesklinikum (LK) über 300 Betten mit 95,7 Punkten
  • Station 43: bestbewertete interne Station bei LK über 300 Betten mit 97,3 Punkten
  • Station 23 interdisz. Gynäkologie: best bewertete Gynäkologie-Station LK über 300 Betten mit 98,3 Punkten
  • Station 33: bestbewertete akutneurologische Station bei LK über 300 Betten mit 94,3 Punkten

„Die Auszeichnung ist vor allem unseren rund 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verdanken. Dieses Ergebnis wurde erzielt durch ihren Teamgeist, ihr Engagement, ihre Kompetenz und ihren menschlichen Umgang bei der Betreuung der Patientinnen und Patienten. Sie leisten wirklich Unglaubliches. Ein herzliches Dankeschön dafür“, betont die Kollegiale Führung des Landesklinikums Amstetten.

Auszeichnung auch für Landesklinikum Mauer

Für das Landesklinikum Mauer gibt es ebenfalls Grund zur Freude. Die „Längerfristige Stationäre Psychotherapie H17“ ist mit 98,1 Punkten als bestbewertete Station Kategorie Sonder-Krankenanstalten ausgezeichnet worden.

Betriebsrat gratuliert Personal, weist aber auch auf Defizite und Probleme im Klinikum hin

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Betriebsratsvorsitzende Margit Huber gratuliert dem Personal des Landesklinikums Amstetten zum guten Ergebnis der Umfrage. "Es soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die primären Probleme der enorme Personalmangel und übergeordnete strukturelle Probleme/Mängel in der Region und in NÖ sind", mahnt sie zugleich,.
Foto: SPÖ

Auch der Betriebsrat gratuliert allen Kolleginnen und Kollegen und auch der Kollegialen Führung zu diesem guten Ergebnis. „Aber das bedeutet leider keinesfalls, dass im Klinikum (zumindest weitestgehend) alles in Ordnung wäre, auch nicht in den am besten bewerteten Stationen! Vielmehr kompensieren die Kolleginnen und Kollegen die Defizite weiterhin zu ihren eigenen Lasten! Die Patientinnen und Patienten berücksichtigen aber auch die sichtbar angespannte Personalsituation in ihrer Bewertung. Das höre ich immer wieder bei persönlichen Rückmeldungen“, sagt Betriebsratsvorsitzende Margit Huber.

Am deutlichsten seien die Mängel in der Kategorie "Servicequalität“ (Indexwert = 91,5), denn wenn man sich auf das Wesentlichste beschränken müsse, kämen Serviceleistungen oft zu kurz. Aber auch die Umstellung bei der Reinigung von Eigen- auf Fremdpersonal, das auch nicht in der erforderlichen Menge und Qualität (Sprachbarrieren) bereitgestellt werden könne, trage dazu bei.

Zwar liege das Klinikum Amstetten außer bei der Servicequalität überall über 95 Punkten und außer bei der „Prozessqualität“ über dem NÖ-Durchschnitt, aber gerade diese Kategorie zeige, dass es noch einige Hausaufgaben vor Ort zu erledigen gäbe. „Und das Umfrageergebnis, soll auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die primären Probleme der enorme Personalmangel und übergeordnete strukturelle Probleme/Mängel in der Region und in NÖ sind“, betont Huber.