22 Nachrichten mit Nazi-Gruß und Co.: Badener vor Gericht

Erstellt am 28. Februar 2024 | 08:00
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Via WhatsApp verschickte der Angeklagte Nachrichten mit Nazi-Inhalten.
Foto: pixabay, Thomas Ulrich
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Weil er in seiner Bundesheerzeit und beim Online-Gaming „dazugehören“ wollte, stand ein 25-Jähriger Badener wegen Wiederbetätigung vor Gericht.

Es sind 22 Nachrichten, die an neun verschiedene Telefonnummern via WhatsApp verschickt wurden, die den jungen Mann vor ein Schwurgericht brachten. Darin stehen so Texte wie „du bist lustig, dich vergase ich zuletzt“ bei einem Hitlerbild, „ich wünsche einen schönen Hitler-Tag“ am Geburtstag des Führers oder „alles Gute Kamerad, möge der Führer deinen Tag segnen“.

Die meisten Nachrichten entstanden in den Jahren 2017 bis 2019, als der Angeklagte noch ein junger Erwachsener war, aber auch 2022 gab es noch zwei Botschaften mit NS-Inhalt.

Der Angeklagte bekannte sich vor Gericht schuldig und gab an, dass er beim Bundesheer und beim Online-Gaming in solche Kreise gekommen sei. Deshalb habe er auch ein Fotos von seinem Urgroßvater in Wehrmachtsuniform gepostet, das auch gut sichtbar im Wohnzimmer aufgestellt war.

„Ich wollte auffallen und dazugehören.“ Der Richter: „Statt Servas „Heil Hitler“ und statt Pfiat di „Sieg Heil“? Antwort: „Das war halt der Umgangston.“ Warum er auch ein Exemplar von „Mein Kampf“ hatte? „Ist ein Erbstück von meiner Oma“. Wie er an Dokumente des deutschen Frauenbundes kam? „Die Schriftstücke hat mir irgendwer geschenkt“.

Bei der Polizei hat der Mann angegeben, dass er Sammler historischer Artefakte ist, „aber ich hab schon viel wieder verkauft“.

Am Ende verurteilten ihn die Geschworenen zu zwölf Monaten bedingter Haft.