Sind Horoskope nur etwas für Leichtgläubige?
PRO: Franz Kerschbaum,
Vizestudienprogrammleiter des Doktorats der Astronomie an der Universität Wien
Schon immer wollten wir wissen, warum dem einem das Glück hold ist und den anderen Pech verfolgt. Warum sind wir Menschen verschieden in Eigenschaften und Schicksal? Ist das der Götter Wille? Was wird die Zukunft bringen? Orakelbefragungen, Studien des Vogelflugs, Eingeweideschau oder Astrologie versprachen Antwort.
Über das Meiste wird man heute schmunzeln – Astrologie ist aber wieder aktuell – bietet sie doch Antworten mit scheinbar naturwissenschaftlicher Präzision und ist für manche Ersatzreligion. Als Astronom schmunzle ich gemeinsam mit Kepler über das „närrische Töchterchen“. Andererseits warum soll man nicht alte Methoden zur Charakteranalyse oder Zukunftsplanung nutzen? Am besten mit Hilfe der Eingeweideschau beim Weihnachtskarpfen – genauso treffsicher wie Astrologie ...
KONTRA: Eva Vaskovich-Fidelsberger, Astrologin
Astrologie ist kein Glaube, Astrologie ist Lebenshilfe. Oft ist nur das Zeitungs-„Horoskop“ bekannt. Es bezieht sich auf das Tierkreiszeichen, in dem die Sonne bei der Geburt stand. Ein Horoskop aber ist eine Skizze (berechnet auf Basis des Geburtsdatums, der Uhrzeit und des Ortes), die den Stand der Planeten bei der Geburt – die momentane Zeitqualität – darstellt. Stärken und Schwächen, Anlagen, berufliche Entwicklung, Bindungsfähigkeit etc. lassen sich aus einem Geburtshoroskop erkennen und dank des freien Willens nützen und verbessern.
Vergleiche von Radixhoroskopen helfen, Beziehungen zu analysieren und zu verstehen. Aktuelle Gestirnskonstellationen zeigen Tendenzen an, wie man Kräfte einsetzen, Talente vermehren, Schwierigkeiten überwinden, aus einer Krise eine Chance machen könnte.