25. September 1965: „Die Ernte eines Arbeitsjahres“

25.9.2015, 07:00 Uhr
25. September 1965: „Die Ernte eines Arbeitsjahres“

© Gerardi

Lehrlinge aus verschiedenen Sparten des Handwerks bildeten auf den Treppenstufen Spalier, als die Ehrengäste der Eröffnungsfeier die Halle der Landesgewerbeanstalt betraten. Kreishandwerksmeister Konrad Gröschel teilte mit, daß in 5.489 Nürnberger Handwerksbetrieben 41 696 Menschen beschäftigt sind und 5.669 Lehrlinge ausgebildet werden.

Präsident Insenhöfer nannte die ausgestellten Stücke „die Ernte eines Arbeitsjahres“. Die Jugend habe einmal mehr bewiesen, daß sie unter sachkundiger Anleitung zu beachtlichen Leistungen fähig sei. Das Handwerk basiere auf der Hände Arbeit und auf gediegenem theoretischem Wissen. Für Könner biete es auch in Zukunft Existenzmöglichkeiten. Bestimmte Dienstleistungen blieben Domänen des Handwerks.

Bedauerlich fand es Insenhöfer, daß die Lehrzeit relativ kurz sei und Lehrbetrieb und Schule sich in wöchentlich 40 Ausbildungsstunden teilen müßten. Trotzdem habe das mittelfränkische Handwerk 14 Landes- und Bundessieger im Leistungswettbewerb gestellt. Ein Schreinergeselle kehrte sogar von einem internationalen Leistungsvergleich in Glasgow als Beste zurück. Den tüchtigen Nachwuchskräften biete das Handwerk Aufstiegsmöglichkeiten und finanzielle Beihilfen.

Oberbürgermeister Dr. Urschlechter sprach vom Dreiklang Industrie–Handel– Handwerk in Nürnberg und dankte den Handwerkern und ihrem Nachwuchs für ihre Arbeit zum Wohl der Stadt. Das Horvath-Quartett lieferte mit einem Streichquartett G-Dur von Mozart den musikalischen Rahmen der Eröffnungsfeier.

Bei einem ersten Rundgang fanden die Ehrengäste bestätigt, was ihnen über die Tüchtigkeit angehender Gesellen gesagt worden war. Eine Arbeit besonders hervorheben, hieße die andern zurücksetzen. Wenn auch die großen Stücke mehr ins Augen fallen, so steckt doch in den kleinen Prüfungsarbeiten nicht weniger Fleiß und handwerkliche Fertigkeit.

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