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Heute Abend im ZDF-Programm Extrem konservative Christen in den USA

Von Marie-Luise Braun | 28.07.2020, 10:00 Uhr

Wie Evangelikale in den USA Einfluss auf Politik und Gesellschaft nehmen, zeigt Sarah Fournier in "Bibeltreue Supermacht".

Heftige Unwetter, eine Krankheit oder der Sieg beim Baseball: Alles ist aus Sicht der Evangelikalen eine Botschaft Gottes. Als Strafe oder Belohnung. Die Evangelikalen verurteilen den modernen Lebensstil, leben eine extrem konservative christliche Tradition. Viele lehnen wissenschaftliche Fakten ab. Sie bilden die größte Religionsgemeinschaft in den USA.

Und sie nehmen Einfluss auf die Politik, wie Sarah Fournier in den 45 Minuten ihrer eindringlichen Dokumentation darlegt. Das scheint bedrohlich. Denn Evangelikale verherrlichen nicht nur ihre Nation, sondern auch Waffen. Die gesetzlich festgelegte Trennung von Kirche und Staat scheint einmal mehr nur auf dem Papier zu bestehen. Das zeigt Fournier anhand von Beispielen. Wie an einem – auch im Gottesdienst bewaffneten – Priester, der einen Polizisten auf seiner Streife begleitet, um verlorene Seelen zu retten. Fournier besucht Schießübungen einer Gruppe, die sich dagegen wehren will, dass Atheisten die Herrschaft übernehmen, und das Creation Museum – das „Museum der Schöpfung“. Es legt dar, dass Gott die Welt in sechs Tagen geschaffen habe – und dass Darwins Evolutionstheorie also nicht stimme.

In dieser Ballung wirkt das alles nicht nur befremdlich, sondern auch überzogen. Aber es ist die Wirklichkeit, in der Evangelikale leben. Zu ihnen gehört beispielsweise Ex-Präsident George W. Bush. Und laut dem Fernsehsender ABC News stimmten 81 Prozent der evangelikalen Wähler für Donald Trump.

Fünf von sechs Sternen

TEASER-FOTO: