Voerde. . In der Backstube der Bäckerei Ernsting in Friedrichsfeld herrscht nicht nur vor den Festtagen Hochbetrieb. Mehr als 20 verschiedene Brotsorten.

  • In der Backstube der Bäckerei Ernsting herrscht immer Hochbetrieb
  • Nicht nur vor den Festtagen werden über 20 Brotsorten hergestellt
  • Zur Herstellung verwendet man ausschließlich regionale Produkte

Eine halbe Stunde nach Mitternacht beginnt an der Poststraße in Friedrichsfeld der Arbeitstag für die ersten Mitarbeiter der Bäckerei Ernsting. Der Teigmacher und der Ofenführer machen sich an ihr Werk. „Die Öfen werden vorgeheizt und der Teigmacher beginnt mit der Produktion der Teige“, erklärt Geschäftsführer Johannes Ernsting. Die übrigen Mitarbeiter der Nachtschicht treffen eine Stunde später ein. „Wir arbeiten mit viel Ruhe in den Teigen. Daher die zeitliche Differenz“, erklärt der Juniorchef des Familienunternehmens. Sobald die Nachtschicht ihre Arbeit in der gut 1000 Quadratmeter großen Backstube aufnimmt, herrscht hier allerdings Hochbetrieb. „Wir stellen hier täglich mehr als 20 unterschiedliche Brotsorten her“, berichtet Johannes Ernsting. Ein Angebot, das über den bekannten „Omastuten“ des Familienunternehmens bis hin zu Dinkelbrot und vegetarischen und veganen Brotsorten reicht.

Bei Ernsting ist hier vor allem Handarbeit angesagt. Auch wenn der Teig natürlich maschinell gerührt und dann passend portioniert wird, legen die Bäcker im Betrieb Hand an jedes der gut 2500 Brote, die hier täglich entstehen. „Jedes einzelne Brot wird hier von Hand aufgemacht“, erzählt Johannes Ernsting. Lediglich die Brötchen werden maschinell geformt. „Das ist nötig, um mit den Preisen am Markt mithalten zu können“, erklärt der Geschäftsführer des Familienunternehmens. Allerdings verwendet man zur Herstellung regionale Produkte. So kommt beispielsweise die Milch in der Backstube ausschließlich vom Tinthof der Familie Hülsermann im benachbarten Ortsteil Spellen. Auch Eier und sogar das Mehl stammen aus der direkten Umgebung. Außerdem verzichtet man generell auf Zusatzstoffe.

Geformte Backwaren müssen eine Stunde ruhen

Wenn die Backwaren fertig geformt sind, müssen sie erstmal eine Stunde ruhen. Dann wandern sie in einen der acht Öfen in der Backstube. Auf die Brote warten hier besondere Öfen, in denen die Backwaren auf Schamottsteinplatten gebacken werden. „Die nehmen die Wärme besonders schnell auf und das ist wichtig, um nachher eine gute Kruste zu bekommen. Und die ist beim Brot der eigentliche Geschmacksträger“, erklärt Johannes Ernsting. Die Brötchen werden dagegen in den 15 Filialen des Unternehmens vor Ort gebacken. „Es ist für die Kunden einfach schöner, wenn sie wirklich frisch gebackene Brötchen bekommen“, weiß Ernsting.

Aber natürlich entstehen im Betrieb nicht nur Brote und Brötchen. Auch süße Backwaren wie Kekse und Kuchen werden hier hergestellt. „Die Plätzchensaison geht bei uns eigentlich immer bis zum Nikolaustag. Danach backen die Menschen in der Vorweihnachtszeit auch gerne zu Hause“, berichtet Johannes Ernsting. Doch auch hinter dem Naschwerk steckt hier viel Handarbeit. In der Konditorei formen gerade zwei Mitarbeiter Sahnerollen. „Dafür gibt es keine Maschinen und Sahneschnitten kann schließlich jeder“, erklärt der Geschäftsführer des Bäckereibetriebes.

Mitarbeiter formen Stutenkerle und Nikoläuse

In einem anderen Bereich formen Mitarbeiter Stutenkerle und Nikoläuse, auch gerne mal im Großformat. „Wir stellen verzierte Nikoläuse her, die gut 80 Zentimeter hoch sind. Die werden in der Vorweihnachtszeit gerne geordert“, erklärt Ernsting. Rund 15 bis 20 dieser ungewöhnlichen Backprodukte produziert man in der Vorweihnachtszeit täglich. Betrieb herrscht dabei in der Backstube rund um die Uhr. „Es wird zwar nicht 24 Stunden am Tag produziert. Aber wenn man die Aufräumarbeiten, das Verladen der Waren und sonstiges mit dazurechnet, ist hier eigentlich zu jeder Tageszeit jemand beschäftigt“, sagt Johannes Ernsting.