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Immer mehr Menschen leiden an der Zuckerkrankheit – auch Jüngere

Die Zahl der Menschen mit Diabetes steigt. Das zeigen aktuelle Daten. Deutschland bekomme die Zuckerkrankheit nicht in den Griff, beklagt ein Experte.

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Die größte Steigerungsrate bei Menschen, die an Diabetes erkrankten, gab es in der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen. | © Hannes P Albert

Die größte Steigerungsrate bei Menschen, die an Diabetes erkrankten, gab es in der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen. | © Hannes P Albert

09.03.2024 | 09.03.2024, 07:00

In Deutschland leiden immer mehr Menschen an der Zuckerkrankheit. Zwischen 2021 und 2022 gab es bei der sogenannten Altersdiabetes (Diabetes mellitus Typ 2) einen Zuwachs um 95.400 auf knapp 7,3 Millionen Betroffene, wie aus hochgerechneten Abrechnungsdaten der Krankenkasse Barmer hervorgeht. Danach gab es seit 2013 einen Anstieg um insgesamt 800.000 Betroffene. Bundesweit stieg damit in den vergangenen zehn Jahren der Anteil der Zuckerkranken an der Gesamtbevölkerung von 8,0 auf 8,65 Prozent.

Bei den Altersgruppen weisen die Barmer-Daten vor allem für Ältere hohe und zugleich steigende Betroffenenquoten aus. Bei den 70- bis 79-Jährigen gab es demnach in den Jahren von 2013 bis 2022 einen Zuwachs von 24,5 auf 25,9 Prozent.

Bei den 80- bis 89-Jährigen veränderte sich die Quote in derselben Dekade von 27,1 auf 29,0 Prozent. Die größte Steigerungsrate innerhalb von zehn Jahren gab es aber in der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen. Dort stieg der Anteil von 3,4 auf 3,9 Prozent. Das entspricht einem Anstieg von fast 15 Prozent.

Große regionale Unterschiede

„Deutschland scheint die Zuckerkrankheit nicht in den Griff zu bekommen“, sagte Kassen-Chef Christoph Straub. Die nationale Diabetes-Strategie müsse endlich mehr Bedeutung bekommen, forderte er. Sie solle den Menschen helfen, durch einen gesunden Lebensstil diese Krankheit zu vermeiden oder zumindest ihre Auswirkungen zu lindern, so Straub.

Den Zahlen zufolge gibt es starke regionale Unterschiede in der Betroffenheit mit Altersdiabetes. Am weitesten unter dem Bundesdurchschnitt von 8,65 Prozent liegt Hamburg mit 6,1 Prozent. Dagegen kommt die Zuckerkrankheit in den ostdeutschen Bundesländern überdurchschnittlich oft vor. Am stärksten betroffen ist Sachsen-Anhalt. Hier wurde bei 13,4 Prozent der Bevölkerung Diabetes mellitus Typ 2 festgestellt. Der Wert liegt damit 55 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.