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BRENKHAUSEN

Truppe ist abmarschbereit

75 Soldaten aus der Kaserne Höxter leisten Dienst in Afghanistan

Fackelträger und Abordnungen der Kompanien des ABC-Abwehrbataillons 7 begleiteten die Soldatinnen und Soldaten die für den ISAF-Einsatz verabschiedet wurden. | © FOTO: AMINA VIETH

Fackelträger und Abordnungen der Kompanien des ABC-Abwehrbataillons 7 begleiteten die Soldatinnen und Soldaten die für den ISAF-Einsatz verabschiedet wurden. | © FOTO: AMINA VIETH

28.01.2011 | 28.01.2011, 00:00

Brenkhausen. In wenigen Tagen startet für dutzende Soldaten der General-Weber-Kaserne Höxter das Flugzeug Richtung Afghanistan. Für vier Monate leisten die Frauen und Männer ihren Dienst in dem über 5.000 Kilometer entfernten Krisengebiet Afghanistan (die NW berichtete).

"Ich danke Ihnen für Ihre Teilnahme bei dieser besonderen Zeremonie, die die Wertschätzung für unsere Kontingentsoldaten und die Solidarität mit ihnen sichtbar zum Ausdruck bringt", betont Major Bludau einleitend in seiner Rede beim Abschiedsappell. Er weiß genau, wie wichtig und ernst der Auslandseinsatz zu nehmen ist. "ISAF unterstützt im Auftrag der Vereinten Nationen die afghanische Regierung bei der Wahrung der Menschenrechte, der Herstellung und Wahrung der inneren Sicherheit. Mit dem ISAF-Einsatz seit Ende 2001 hat die Nato der terroristischen Bedrohung eine wesentliche Plattform entzogen und schafft der Bevölkerung vor Ort die Grundlage für ein Leben in freier Selbstbestimmung", so Bludau weiter. Nicht nur für das Einsatzland ist das Wirken der Bundeswehr von Interesse. "Die Sicherheit Europas und somit auch Deutschlands sowie die Glaubwürdigkeit der Nato in der Einsatzregion, überhaupt in der Welt, bleibt neben dem Engagement unserer Nato-Verbündeten auch abhängig von dem Ausmaß unseres Landes, sich in dem Einsatz einzubringen", versicherte Bludau.

75 Soldaten aus Höxter werden im Laufe der kommenden Wochen nach Afghanistan verlegt. "Dabei ist der Soldat als Kämpfer, Helfer und Vermittler gefordert", weiß Bludau. Um dafür gewappnet zu sein, durchliefen die Frauen und Männer zahlreiche Übungen.

"Sie sind für ihre bevorstehenden Aufgaben in Afghanistan gut vorbereitet und bestmöglichst ausgebildet worden. Sie beherrschen ihr Handwerk, sie sind motiviert, zuversichtlich und startbereit. Daher bin ich davon überzeugt, dass sie ihren Auftrag erfüllen können und auch erfüllen werden. Ich erwarte, dass sie stets umsichtig und besonnen bleiben und aufeinander aufpassen. Vor allem anderen wünsche ich mir, dass sie alle unversehrt und wohlbehalten aus dem Einsatz zurückkehren", betonte Bludau.

Diesen Wünschen schloss sich der Bürgermeister Alexander Fischer an und betonte die Unterstützung für die Soldaten Höxters und ihrer Familie. "Die Bundeswehr ist vor Ort, um den Frieden zu sichern und mitzuhelfen, Afghanistan wieder aufzubauen. Doch noch gibt es viele Gefahren bei diesen Einsätzen. Es wird Situationen geben, die sie persönlich sehr belasten werden. Und es wir dann nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Familien belasten. Deshalb möchte ich an dieser Stelle versichern, dass sie, wie auch ihre Familienangehörigen, jederzeit sowohl bei den Stellen der Bundeswehr als auch bei der Stadt Höxter alle erdenklichen Unterstützung erhalten werden, die wir leisten können", so Fischer ermutigend. Unterstützung und Verbundenheit zeigte auch die Dorfgemeinschaft Brenkhausen. Für die Patengemeinde der 4. Kompanie sprach der Ortsausschussvorsitzende Martin Finke die besten Wünsche für den Auslandseinsatz aus. Der Pfarrhelfer Hartmut Nolte gab den Männern und Frauen Gottes Segen mit auf den Weg, bevor sie mit einem dreifachen Nebel Ahoi von ihren Kameraden verabschiedet wurden.

Im Standort Höxter macht sich die Abwesenheit der Kräfte ebenfalls bemerkbar. Denn hier müssen die übrigen Soldaten die Aufgaben der abwesenden Soldaten übernehmen. "Damit steigt also auch die Arbeitslast für die in der Kaserne verbleibenden Soldaten, und sie tragen auf diese Weise einen Anteil der Einsatzbelastung", weiß Bludau. Bevor die ISAF-Soldaten Deutschland verlassen müssen, können sie noch ein paar freie Tage genießen – die sogenannte "Kuschelwoche". So haben sie Zeit nochmal schöne Stunden mit ihren Liebsten und Freunden zu verbringen, bevor sie für lange Zeit von ihnen getrennt sind.