Warburger Unternehmen investiert Millionenbetrag in Ausbau der Produktion

Warburg. Es ist ein unscheinbares graues Gebäude im Warburger Industriegebiet an der Anton-Böhlen-Straße. Hinter der grauen Fassade passiert auch im Grunde nicht viel. Bei Filltech werden Sprudelwasser-Zylinder befüllt. Und zwar fast ausschließlich in der Haushaltsgröße der marktgängigen 425-Gramm-Zylinder. Das aber im sehr großen Stil. &bdquo;Wir sind das größte unabhängige Füllwerk für 425-Gramm CO2-Zylinder in Europa und eigentlich auch weltweit, obwohl wir nicht über Europa hinaus tätig sind", erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Florian Peine (35), der mit seinem Bruder Christian seit fünf Jahren in der zweiten Generation den 130 Mitarbeiter starken Betrieb führt. Kapazitäten verdoppeln Im vergangenen Jahr hat Filltech sieben Millionen Kartuschen befüllt und damit einen Umsatz von rund 18 Millionen Euro generiert. Und das Geschäfts boomt. &bdquo;Wir planen darum, unsere Kapazitäten zu verdoppeln", sagt Geschäftsführer Florian Peine. Nach intensiver Planungsphase hat das Unternehmen jetzt den Spatenstich für den Neubau eines Distributionslogistikcenters und eines neuen Verwaltungstraktes am Warburger Firmensitz gemacht. Insgesamt werden acht Millionen Euro investiert. &bdquo;Wir sind optimistisch, die Baumaßnahme noch in diesem Jahr abzuschließen", sagt Architekt Thimm Clever aus Marsberg. Mit dem Neubau will Filltech bis 2021 auch 20 neue Arbeitsplätze im Warburger Industriegebiet Nord schaffen. Räumliche Kapazitäten erschöpft &bdquo;Besonders stolz macht es uns, dieses Erweiterungsprojekt im Jahr unseres 20-jährigen Firmenjubiläums zu realisieren", erklärt Florian Peine. Rund 2.000 Quadratmeter Nutzfläche werden mit dem neuen Distributionslogistikzentrum geschaffen. Hinzu kommt noch ein weiteres Bürogebäude mit einer Größe von rund 400 Quadratmeter. Am Standort an der Anton-Böhlen-Straße verfügt das Unternehmen über eine Gesamtgrundstücksfläche von 12.000 Quadratmeter. &bdquo;Wenn wir mit der aktuellen Maßnahme durch sind, werden wir noch ein weiteres Mal im selben Umfang erweitern können, aber dann sind unsere räumlichen Kapazitäten erschöpft", sagt Prokurist Christian Peine (37). Möglicherweise soll bereits im kommenden Jahr die nächste Erweiterung geplant werden. Florian Peine: &bdquo;Wenn das Wachstum anhält, und davon gehen wir im Moment aus, werden wir das so angehen müssen." Marktlücke entdeckt Der Vater Michael Peine hat das Unternehmen vor 20 Jahren gegründet und war damit in eine echte Marktlücke gestoßen. &bdquo;Ursprünglich haben wir bereits ab 1998 als Maschinenbaufirma Füllanlagen für andere Unternehmen der Gasbranche gebaut, dann aber festgestellt, dass man als Abfüller das größere Geschäft machen kann, zumal das Know-how für die Maschinen ja bei uns vorhanden war", erzählt Florian Peine. Während in Deutschland nach der ersten Welle der Wassersprudler die Absätze zunächst wieder zurückgingen, etablierte sich das System in anderen Ländern. &bdquo;Die Schweiz ist beispielsweise ein Land mit einer konstant hohen Verbreitung", sagt Christian Peine. Kohlensäure kommt aus Herste Mit den eigens, hausintern entwickelten und gefertigten vollautomatischen Anlagen befüllt Filltech im Dreischichtbetrieb Zylinder für den Bereich Industrie und Lebensmittel. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Befüllung von CO2-Zylindern für Trinkwassersprudler. &bdquo;Zu den Kunden zählen renommierte, international tätige Unternehmen aus verschiedenen Branchen, die auf die Komplettlösung vertrauen, denn neben der Befüllung übernimmt Filltech den gesamten Logistikprozess bis zum Endkunden", erklärt der Geschäftsführer. In der Branche der Trinkwassersprudler gibt es den Marktführer Sodastream mit eigenen Abfüllerfirmen. Alle sonstigen Eigenmarken werden von Filltech in Warburg bedient. Die Kohlensäure, mit der das Unternehmen seine Kartuschen befüllt, kommt von der Firma Linde in Bad Driburg-Herste. Es handelt sich dabei um natürliche, vor Ort gewonnene Quellkohlensäure. Mit der Inbetriebnahme des neuen Logistikzentrums will Filltech seine Kapazität auf 14 Millionen Zylinder im Jahr erhöhen. Stündlich sollen in Warburg dann im Dreischichtbetrieb bis zu 5.000 Zylinder befüllt werden können. Es wird ein Umsatzziel von 30 Millionen Euro angepeilt.

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