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Rheda-Wiedenbrück

Im neuen Trikot gegen den alten Klub

Fussball: Sebastian Spinrath trifft mit dem Regionalligisten SC Wiedenbrück heute auf Viktoria Köln

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Wechsel: Bislang traf Sebastian Spinrath (l.)mit seinen Kölner Klubs auf den SC Wiedenbrück. Heute spielt er zusammen mit Jeffrey Volkmer (r.) gegen Viktoria. | © Jens Dünhölter

Wechsel: Bislang traf Sebastian Spinrath (l.)mit seinen Kölner Klubs auf den SC Wiedenbrück. Heute spielt er zusammen mit Jeffrey Volkmer (r.) gegen Viktoria. | © Jens Dünhölter

21.08.2015 | 21.08.2015, 06:00

Rheda-Wiedenbrück. Ein "Kölsche Jung" will dafür sorgen, dass Viktoria Köln heute Abend im Jahnstadion keinen Grund zum Feiern hat. Sebastian Spinrath, Innenverteidiger des Fußball-Regionalligisten SC Wiedenbrück, tritt um 19.30 Uhr gegen seinen Ex-Klub an. "Natürlich ist diese Partie etwas Besonderes für mich", sagt der 23-Jährige.

Der in Dormagen geborene Spinrath durchlief die komplette fußballerische Ausbildung in der Nachwuchsabteilung des 1. FC Köln, spielte dann zwei Jahre mit der U21 des linksrheinischen "Eff Zeh" in der Regionalliga und stand dann zwei Jahre beim rechtsrheinischen FC Viktoria unter Vertrag. "Freunde und Familie werden kommen und sich das Spiel anschauen", fiebert der seit Juli in Wiedenbrück wohnende Fußballer dem Heimspiel entgegen. Die Rollen hält er im Vorfeld für verteilt: "Viktoria ist Favorit, wir sind der Underdog."

Tatsächlich zählt das Team aus dem Sportpark Höhenberg wie immer seit dem Aufstieg 2012 zum Favoritenkreis in der Regionalliga. Trotz großem finanziellen Aufwand und prominenten Namen hat es aber noch nicht mit dem Titelgewinn geklappt. Immerhin ist die Tendenz mit den Platzierungen sechs, vier und drei ansteigend. In dieser Saison haben die Kölner einen besonders großen Umbruch vollzogen. Gleich 17 neue Spieler befinden sich im 27-köpfigen Kader des jungen, erst 30 Jahren alten Trainers Tomasz Kaczmarek. Sebastian Spinrath gehört nicht mehr dazu, weil er spürte, dass es "Zeit für eine Veränderung" war. Nachdem er in seinem ersten Viktoria-Jahr unangefochtener Stammspieler war (34 Einsätze), gehörte er in der Rückrunde der letzten Saison unter dem neuen Trainer Kaczmarek nicht mehr zur ersten Wahl. "Ich habe bei meiner Suche nach einem neuen Verein Wert darauf gelegt, dass ich viel spielen kann", erklärt Spinrath, warum er als gestandene Regionalligakraft (113 Einsätze) in Wiedenbrück anheuerte. Am SCW überzeugte ihn auch die Zusammenarbeit mit Trainer Ali Beckstedde: "Ein ruhiger, besonnener Typ", stellt Spinrath schnell fest.

Dass es zum Saisonstart mit fünf Punkten aus drei Spielen für sein Wiedenbrücker Team so gut lief ("Wir haben noch kein Spiel verloren") hätte er nicht unbedingt vorherzusagen gewagt: "Schließlich waren es ja drei schwere Spiele." Wie viele Punkte der SCW nach den beiden nächsten schweren Partien gegen Köln und in Lotte auf dem Konto hat, wagt er nicht abzuschätzen. Er weiß nur so viel: "Uns erwartet gegen Viktoria ein harter Kampf, wir müssen alle an unsere Leistungsgrenze gehen." Das gilt auch für ihn. Als Gegenspieler erwartet er Jules Schwadorf. "Keiner ist schneller als er", kennt er die besondere Stärke des Ex-Wattenscheiders, der im Januar nach Köln gewechselt war.

Trotz der Außenseiterrolle hisst Sebastian Spinrath aber nicht von vorne herein die weiße Fahne: "Eine Chance hat man immer." Vielleicht, so überlegt er, könne es vorteilhaft sein, in einer Phase gegen die "neue" Viktoria anzutreten, in der sie noch nicht so eingespielt ist wie zu einem späteren Zeitpunkt. Andererseits zeigen die bisherigen Ergebnisse der Kölner, dass es schon jetzt gut läuft. In der Liga gab es ein 1:1 bei RW Oberhausen und einen 1:0-Heimsieg über Borussia Dortmund II. Vor allem aber gab es einen 2:1-Sieg im DFB-Pokal über den Zweitligisten Union Berlin. Schon jetzt fiebern sie in Höhenberg dem rheinischen Derby in der 2. Runde gegen Bayer Leverkusen entgegen.