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SCP-Splitter

Shootingstar des SC Paderborn zahlt Lehrgeld, Pröger lässt Rostock jubeln

Marcel Hoffmeier sieht bei der Paderborner 2:3-Niederlage gegen den HSV nicht gut aus. Teamkollege Robert Leipertz erwartet ein "ekliges" Spiel gegen seinen Ex-Klub. Und ein ehemaliger SCP-Akteur trifft mit links und rechts.

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SCP-Akteur Marcel Hoffmeier wird von den HSV-Spielern Ludovit Reis (l.) und Miro Muheim in die Zange genommen. | © Besim Mazhiqi

SCP-Akteur Marcel Hoffmeier wird von den HSV-Spielern Ludovit Reis (l.) und Miro Muheim in die Zange genommen. | © Besim Mazhiqi

31.10.2022 | 31.10.2022, 13:30

Kein Glück auf der Schiene

Marcel Hoffmeier ist beim SC Paderborn sicherlich die größte positive Überraschung der Saison. Der Neuzugang vom Regionalligisten Preußen Münster verpasste noch keine Zweitligaminute und besticht bislang durch konstant gute Leistungen. Bei der 2:3-Heimniederlage gegen den Hamburger SV erwischte Hoffmeier allerdings ausnahmsweise keinen guten Tag.

So zog der 23-Jährige am Sonntag in entscheidenden Duellen gegen seinen Gegenspieler Jean-Luc Dompé den Kürzeren. Der HSV-Flügelflitzer bereitete die Treffer von Robert Glatzel (23.) und Laszlo Benes (69.) vor und traf obendrein selbst zum zwischenzeitlichen 1:2 (45.+1). "Hoffi hat ihn ja ein paar Mal ganz ordentlich verteidigt", urteilte SCP-Coach Lukas Kwasniok. In der Tat: Hoffmeier verbuchte mit 14 gewonnenen Zweikämpfen den Topwert und kam auf eine stolze Zweikampfquote von 86 Prozent.

"Aber Dompés Qualität kannst du halt nicht immer kontrollieren", sagte Kwasniok angesichts der Tatsache, dass der Hamburger Neuzugang zum Matchwinner avancierte. "Hoffi wird daran wachsen und weiter reifen", ergänzte Paderborns Trainer, der seinen Schützling erstmals als sogenannten Schienenspieler auf der rechten Seite eingesetzt hatte.

Grund: Raphael Obermair (grippaler Infekt) musste passen. Was die Offensivleistung betrifft, war Hoffmeier übrigens ein guter Ersatz. Der gebürtige Geseker war an diversen SCP-Angriffen beteiligt und gab vier Torschüsse ab. Auch das spricht für den Mut und die Unbekümmertheit des Senkrechtstarters, der am kommenden Samstag (13 Uhr) im Gastspiel beim 1. FC Heidenheim wieder in der Startelf stehen wird. Dann allerdings in seiner etatmäßigen Rolle in der Abwehrkette, sofern Obermair nicht erneut ausfallen sollte.

Doppelpack-Premiere mit Makel

207 Spiele hatte Robert Leipertz bis zum vergangenen Sonntag in der 1. und 2. Bundesliga absolviert. Doch in keiner einzigen Partie hatte der Stürmer mehr als einen Treffer erzielt. Dies sollte sich im Heimspiel gegen den HSV ändern. So schnürte der SCP-Neuzugang mit seinen Toren in der 3. und 51. Minute seinen ersten Doppelpack, der jedoch nicht zu einem Punktgewinn reichte.

"Dompé hat drei Scorerpunkte, Leipi nur zwei. Da muss ich noch mal ein ernstes Wort mit Leipi reden", scherzte SCP-Coach Lukas Kwasniok über seinen erfahrenen Offensivakteur, der nun schon neun Pflichtspiel-Saisontore auf dem Konto hat. Leipertz hofft, dass er diese Bilanz schon am Samstag ausbauen kann. Dann gastiert er mit Paderborn bei seinem Ex-Klub Heidenheim.

Doch gerade Leipertz weiß nur allzu gut, wie schwierig die Heidenheimer zu bespielen sind. "Das wird eine ganz andere Partie als gegen den HSV. Das ist ein unfassbar ekliger Gegner. Heidenheim verteidigt extrem konsequent", erklärt der 29-Jährige, der am Freitagabend vor dem Fernseher das FCH-Spiel beim 1. FC Magdeburg in voller Länge verfolgt hatte.

Heidenheims (fast) perfekter Plan

In eben jener Zweitligapartie brachten die Heidenheimer den Gastgeber aus Magdeburg schier zur Verzweiflung. Die Gäste aus Baden-Württemberg verbuchten zwar nur einen Ballbesitzanteil von 24 Prozent, waren aber trotzdem die bessere Mannschaft. Denn während Heidenheim zu diversen guten Konterchancen kam, hatten die Magdeburger im gesamten Spiel nur eine einzige Torgelegenheit.

Diese sollte allerdings prompt sitzen. So erzielte FCM-Joker Tatsuya Ito in der dritten Minute der Nachspielzeit den 1:1-Endstand. "Unser Plan ist fast perfekt aufgegangen. Es hat gar nichts darauf hingedeutet, dass wir am Ende noch zwei Punkte abgeben müssen", bilanzierte Heidenheims Trainer Frank Schmidt und fügte an: "Deshalb ist es ein sehr bitterer Abend für uns und eine noch schlimmere Rückfahrt."

Pröger ist gut in Schuss

Eine ausgesprochene angenehme Rückfahrt genoss dagegen am Samstag Kai Pröger. Der ehemalige SCP-Akteur hatte mit dem FC Hansa Rostock einen 3:0-Auswärtssieg beim SSV Jahn Regensburg eingefahren. Pröger hatte hierbei seine Saisontreffer Nummer fünf und sechs erzielt und hat damit schon jetzt seine persönliche Saisonbestmarke im Profifußball geknackt.

In der siebten Minute hatte der 30-Jährige zunächst mit links zum 1:0 getroffen, um dann in Minute 26 mit einem satten Rechtsschuss das 2:0 zu markieren. "Das waren gar nicht so einfach Tore, die er gemacht hat. Das ist die Kais Qualität", lobte Hansa-Coach Jens Härtel seinen Schützling, über den er sich eine Woche zuvor noch geärgert hatte. Da nämlich hatte Pröger im Heimspiel gegen Kaiserslautern (0:2) nach seiner Auswechslung einen kleinen Wutanfall erlitten, für den er sich anschließend beim Trainerteam und der Mannschaft entschuldigte.

Für seinen Doppelpack in Regensburg wurde der Ex-Paderborner nun vom Sportmagazin Kicker in die "Elf des Tages" berufen. Gleiches gilt für seinen Teamkollegen Frederic Ananou, der in der vergangenen Saison ebenfalls noch für den SCP kickte. In der besagten Elf des Tages stehen zudem Paderborns Doppeltorschütze Robert Leipertz und HSV-Matchwinner Jean-Luc Dompé. Letztgenannter wurde vom Kicker zudem zum "Spieler des Tages" gekürt.