Ammerland - Sie sind dann vor Ort, wenn tote Katzen oder Hunde am Straßenrand gefunden werden. Durch das Auslesen der registrierten Chips versucht das Tierhilfeteam Ammerland die Besitzer von verletzten oder toten Haustieren zu ermitteln. Bei entlaufenden Hunden oder Katzen unterstützen sie bei der Suche und setzen beispielsweise Lebendfallen für entlaufene Katzen ein. Über eine WhatsApp-Gruppe organisieren die Ehrenamtlichen sich.
„Es geht meistens um Katzen. Unser Hauptaugenmerk liegt auf Totfunden“, sagt Bianca Hohnholz vom Tierhilfeteam, das aus 26 Mitgliedern besteht, aber kein Verein ist. „Die Besitzer der Katzen sollen erfahren, was mit ihrem Tier passiert ist“, sagt sie. Seit Juni 2023 müssen Katzen in Niedersachsen kastriert und registriert sein. Nur wenn die Tiere auch registriert sind haben die Helfer eine gute Chance, die Besitzerin oder den Besitzer zu ermitteln.
Mit Lesegerät: Nur wenn die Katzen einen registrierten Chip haben, ist die Chance sehr hoch, dass der Besitzer ermittelt werden kann. Privat
Chip registrieren
„Wir sehen oft, dass die Tiere zwar gechipt, aber nicht registriert sind. Das bringt dann leider auch nichts“, sagt Bianca Hohnholz und nennt Tasso und Findefix als zwei Beispiele für große Tierregister. Im besten Fall können die Teammitglieder den Chip auslesen und das Tierregister kontaktieren. „Die Tiere, die gechipt und registriert sind, finden fast zu 100 Prozent zu ihrem Besitzer.“ Nur in Ausnahmefällen geht ein Chip bei einem Aufprall mal kaputt.
Am Fundort fertigen die Helferinnen und Helfer immer Fotos an und markieren das Tier mit einem Zettel. Fotos von tätowierten Nummern oder markanten Merkmalen der Katzen können bei einem defekten Chip noch bei der Identifizierung helfen. Das tote Tier verbleibt aber an Ort und Stelle und der Bauhof wird über den Fund informiert.
Helfer gesucht
„Wir haben über das ganze Ammerland verteilt Mitglieder in der WhatsApp-Gruppe und suchen immer nach Verstärkung“, sagt die Edewechterin. Neue Mitglieder sollten keine Scheu davor haben, tote Tiere zu sehen und anzufassen. „Wir arbeiten eng mit dem Ammerländer Tierschutzverein zusammen. Da helfen wir bei der Suche nach streunenden Katzen oder bringen auch Tiere ins Tierheim.“
Die Ehrenamtlichen verteilen Flyer oder richten Futterstellen ein, wenn Hunde gesucht werden. „Wir helfen auch bei Tieren, die anderen zugelaufen sind, und versuchen den Besitzer zu ermitteln“, sagt Bianca Hohnholz. Das Team kann über die WhatsApp-Nummer 01511 2000605 oder die Facebookgruppe „Tierhilfeteam Ammerland“ kontaktiert werden.
Aufklärungsarbeit leisten
„Bei einem verunfallten Tier an der Autobahn oder an Bahngleisen muss direkt die Polizei kontaktiert werden, das ist für uns zu gefährlich und auch verboten.“ Die Ehrenamtlichen leisten darüber hinaus auch Aufklärungsarbeit und weisen immer wieder darauf hin, wie wichtig es ist, die Katzen zu kastrieren und zu registrieren. „Katzenbesitzer unterschätzen oft, dass eine Katze schon mit sechs Monaten geschlechtsreif sein kann und schicken ihre Tiere unkastriert nach draußen.“
Die Helfer hätten im zurückliegenden Jahr so viele Katzen ins Tierheim bringen müssen, weil sich die Katzen so stark vermehrt hätten, sagt die Edewechterin und sprach in diesem Zusammenhang von einer Katzenschwemme in den Tierheimen, weil viele Tiere trotz der Pflicht nicht kastriert seien.
