München - Katharina Böhm ist „Die Chefin“ – und das schon seit 50 Folgen. In der ZDF-Krimireihe spielt die 54-Jährige die Hauptkommissarin Vera Lanz, Leiterin der Mordkommission in München und hartnäckige Ermittlerin, die sich so schnell von nichts beeindrucken lässt, schon gar nicht von den Dienstvorschriften. Lanz ist furchtlos, unbestechlich, geradlinig, mitfühlend. Eine ideale Rolle für Katharina Böhm, die Ende der 80er Jahre mit „Das Erbe der Guldenburgs“ einem Millionenpublikum bekannt wurde.

„Vera Lanz ist eine große Pragmatikerin, die den direkten Weg von A nach B nimmt, und ein sehr gerechtigkeitsliebender Mensch“, sagt die Schauspielerin. „Eine Mischung aus einer Katze und einem Spürhund.“

Die erste Folge lief im Februar 2012. „Als Titel war ursprünglich ,Die Polizistin’ geplant, aber der war nicht mehr frei und wurde dann in ,Die Chefin’ geändert“, erzählt Böhm. „Am Anfang habe ich mich etwas geschämt. Ich bin nicht so leader-mäßig unterwegs, ich nehme nicht alle anderen an die Hand und ziehe sie hinter mir her.“

Ursprünglich war der Krimi für den späteren Samstagabend geplant. „Deswegen waren die ersten Folgen auch noch ein bisschen härter“, sagt Böhm.

Ihren 50. Fall löst „Die Chefin“ zum Beginn der zehnten Staffel. Das ZDF zeigt ihn an diesem Freitag um 20.15 Uhr. Der Titel lautet „Justitias Zuhälter“ – es geht um Korruption unter Richtern. Mit dabei sind Jürgen Tonkel („Die Rosenheim-Cops“) als Hauptkommissar Paul Böhmer und Christoph Schechinger („Bad Banks“) als sein Kollege Maximilian Murnau.

„Mir macht es einerseits wahnsinnig viel Spaß, die Vera zu spielen, und andererseits auch die Arbeit mit dem ganzen Team. Jürgen Tonkel zum Beispiel ist für mich inzwischen wirklich Familie“, sagt Böhm. „Wir laufen da seit neun Jahren durch dick und dünn. Er und seine Frau, das sind für mich Menschen, die möchte ich in meinem Leben nicht mehr missen. Natürlich kabbelt man sich auch schneller, weil man sich kennt, was in unserem Fall aber sehr selten passiert.“

Der Jubiläumsfall (Regie: Florian Kern, Drehbuch: Axel Hildebrand) beginnt mit einem Einbruch in ein Jugendwohnheim. Der Einbrecher will einen Jungen entführen, wird aber von einem Mitarbeiter des Wachdiensts erschossen. Als Vera Lanz die Ermittlungen aufnimmt, fällt schnell auf, dass ein anderer Junge verschwunden ist: Aaron Fechter (Marinus Hohmann), der Sohn eines früheren Kollegen.