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Objektschutzregiment „Friesland“ in Upjever Soldaten jetzt nach fünf statt sieben Tagen abmarschbereit

Jörg Stutz
Oberst Helge Gerken (rechts) begrüßte auch den „Gründungsvater“ des Regiments (damals Bataillon), Oberstleutnant a. D., Karl-Heinz Kubiak.

Oberst Helge Gerken (rechts) begrüßte auch den „Gründungsvater“ des Regiments (damals Bataillon), Oberstleutnant a. D., Karl-Heinz Kubiak.

Jörg Stutz

Upjever - Manchmal sagen Bilder mehr als Worte: Beim Neujahrsempfang des Objektschutzregiments der Luftwaffe „Friesland“ am Mittwochnachmittag in Upjever ging Oberst Helge Gerken mit keinem Wort auf die Ablösung seiner ehemaligen Dienstherrin ein. Stattdessen zeigte er ein Foto, das Ex-Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bei ihrer umstrittenen Silvester-Rede zeigt, bei der im Hintergrund Böller und Raketen explodieren. „Es hat geknallt und gescheppert“, beschrieb der Regimentschef den Jahreswechsel.

Keine Soldaten nach Mali

Die Gäste im Offiziersheim quittierten das Lambrecht-Foto mit Gelächter. So recht zum Lachen ist dem Gastgeber jedoch wohl nicht zumute. Denn angesichts des Ukraine-Krieges stehen auch der Kommandeur und seine Soldaten vor großen Herausforderungen.

Nicht mehr das internationale Krisenmanagement, sondern die Sicherung der Nato-Ostflanke stehe nun im Mittelpunkt, so der Offizier. Was das für das Objektschutzregiment bedeutet, erläuterte Gerken am Beispiel des UN-Minusma-Einsatzes in Mali. Demnach werden die 82 Soldatinnen und Soldaten, die im vergangenen August in das afrikanische Land verabschiedet worden waren, im kommenden April zurückkehren und nicht wieder ersetzt. Internationale Kriseneinsätze würden „zurückgefahren“, nur noch „kleine Kontingente“ würden im Rahmen von UN-Missionen ihren Dienst tun.

Übung in Estland

Auslöser für das Umdenken ist der Ukraine-Krieg, der die Nato-Ostflanke plötzlich wieder in den Mittelpunkt der Betrachtungen der Militärstrategen gerückt hat. Teil dieser Neuausrichtung sind auch die Objektschützer, die mit Blick auf die neue Bedrohungslage bereits im vergangenen Jahr ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen mussten.

Im Oktober verlegten rund 180 Soldaten per Luft- und Seetransport nach Estland, um dort zusammen mit der Bundesmarine und Nato-Partnern die Sicherung von See- und Flughäfen zu üben. Auch gibt es laut Gerken eine „lose Nachfrage“, ob das Regiment ukrainische Infanteriekräfte ausbilden könne. Als Bestandteil der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) – der neu gebildeten Nato-Speerspitze – muss das Regiment jedoch nicht nur an anderen Einsatzorten agieren, sondern auf Anforderung auch schneller reagieren. Während bisher eine sogenannte Verlegebereitschaft von sieben Tagen galt, müssen die in die VJTF-Speerspitze eingebundenen 500 Soldatinnen und Soldaten nun bereits nach fünf Tagen abmarschbereit sein.


Weitere Übungen sind laut Gerken geplant, um die Objektschützer schnell an die Nato-Ostflanke zu verlegen.

Soziales Engagement der Objektschützer

Rund 1200 Euro sind im vergangenen Jahr beim Erbsensuppe-Verkauf der Objektschützer auf den Stadtfesten in Jever und Schortens zusammengekommen. Der Betrag wurde an die Kinderklinik Wilhelmshaven gespendet. Bei der Sammlung zugunsten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge kamen 20 000 Euro zusammen. „Das waren so viele Spenden wie noch nie“, sagt Oberst Helge Gerken erfreut.

An den Feierlichkeiten
zum 90-jährigen Bestehen des Landkreises Friesland im Oktober werden sich auch die Objektschützer „Friesland“ beteiligen. Gerken betonte, dass die „Symbiose“ des Regiments mit dem Landkreis gut funktioniere. Das zeige sich auch an den derzeitigen Gesprächen über die Auswirkungen eines möglichen Strom-Blackouts. Der Kommandeur sieht hier Handlungsbedarf.

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