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Mehr Ausgleichsflächen nötig Neuer interkommunaler Windpark Esenshammergroden verzögert sich

Horst Lohe
Einige hundert Meter entfernt vom Windpark am Butterburger Weg mit seinen sechs Anlagen soll der neue Windpark Esenshammer Groden entstehen.

Einige hundert Meter entfernt vom Windpark am Butterburger Weg mit seinen sechs Anlagen soll der neue Windpark Esenshammer Groden entstehen.

Horst Lohe

Morgenland/Esenshammergroden - Die Realisierung des Windparks Esenshammergroden verzögert sich ein wenig. Wie auf Nachfrage von Geschäftsführer Dirk Ihmels zu erfahren war, hat die im Frühjahr fertiggestellte sogenannte avifaunistische Erfassung ergeben, dass in dem Gebiet des geplanten Windparks mehr Weißwangengänse (auch Nonnengänse genannt) rasten als vermutet. Als Avifauna wird die Gesamtheit aller in einer Region vorkommenden Vogelarten bezeichnet. Wegen der größeren Zahl von Weißwangengänsen sind zusätzliche Ausgleichsflächen erforderlich. Diese mussten erst noch gefunden werden. Das ist inzwischen gelungen.

Im Frühjahr

„Wir haben jetzt ausreichend Flächen – und diese befinden sich an Stellen, die den Anforderungen der Unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis Wesermarsch entsprechen“, sagt der Geschäftsführer. Folge der Verzögerung ist, dass der Bebauungsplan für den Windpark erst im Frühjahr nächsten Jahres voranschreiten kann. Das ist auch der Grund, warum der Bauausschuss des Nordenhamer Stadtrates und dann der Stadtrat jetzt lediglich mit der Änderung des Flächennutzungsplanes befasst waren.

Stadtplaner Tim Lorenz berichtete, dass nach der öffentlichen Auslegung keine brisanten Stellungnahmen eingegangen seien. Die meisten bezögen sich auf Belange des Umweltschutzes. Diese Stellungnahmen müssten im nachgelagerten Verfahren zum Bebauungsplan geprüft werden. Der Ausschuss votierte daraufhin einmütig dafür, dass die Änderung des Flächennutzungsplans vom Stadtrat beschlossen wird. Diesem Vorschlag ist jetzt der Stadtrat gefolgt. Die F-Plan-Änderung muss bis Ende Januar vom Landkreis genehmigt sein, damit die sogenannte Ausschlusswirkung eintritt. Das heißt: Damit die Stadt ihre Steuerungsmöglichkeiten in Sachen Windenergie im Stadtgebiet in ihren Händen behält. Andernfalls könnten am Willen der Stadt vorbei eventuell an anderen Stellen Windkraftanlagen gebaut werden.

Die Firma Innovent WP Esenhammergroden GmbH & Co KG mit Sitz in Nordenham ist Planer, Bauherr und Betreiber des geplanten Windparks Esenshammergroden. Beteiligt sind daran 18 Landeigentümer in der Stadt Nordenham und in der Gemeinde Stadland. Die Innovent Planungs-GmbH & Co. KG mit Sitz in Varel ist für das operative Geschäft zuständig. Geplant ist ein interkommunaler Windpark. Nach Angaben von Geschäftsführer Dirk Ihmels sind auf dem Gebiet der Stadt Nordenham sieben Windkraftanlagen geplant und in unmittelbarer Nähe auf dem Gebiet der Gemeinde Stadland (Morgenland) fünf Anlagen. Für die Anlagen in Morgenland bedarf es noch des Stadlander Ratsbeschlusses für die Flächennutzungsplan-Änderung. Anschließend soll ähnlich wie in Nordenham das Bebauungsplan-Verfahren fortgesetzt werden.

Weiterer Zeitplan

Jede Anlage soll eine Nabenhöhe von 125 Metern und eine maximale Gesamthöhe von 200 Metern haben. Der bisher auf 133 Meter veranschlagte Rotordurchmesser wird laut Dirk Ihmels eventuell etwas größer. Eine Anlage kann mehr als 3000 Haushalte mit Strom versorgen. Das Investitionsvolumen für alle 12 Anlagen veranschlagt der Geschäftsführer auf aktuell etwa 80 Millionen Euro. Es werde sich um „einen Windpark aus einem Gruß“ handeln. „Weder die Vögel noch der Wind nehmen Rücksicht auf Gemeindegrenzen.“


Der weitere Zeitplan sieht so aus: Möglichst im Januar oder Februar soll der Bebauungsplan-Entwurf vorgelegt und anschließend öffentlich ausgelegt werden. Wenn das Bebauungsplanverfahren im Laufe des Jahres 2024 abgeschlossen wird, soll möglichst noch im Sommer 2024 das Genehmigungsverfahren für den Bau des Windparks starten. Auf die Betriebsgenehmigung wird für Anfang 2025 gehofft. „Anschließend liegt es in der Hand der Anlagen-Zulieferer, wann wir mit dem Bau beginnen können“, sagt Dirk Ihmels. Inzwischen seien Anlagen zwar wieder erhältlich, Lieferzeiten hätten sich aber leider noch nicht verkürzt.

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