Eine Fläche, so gross wie 10 000 Fussballfelder: Mysteriöse Flüssigkeit treibt in der Ostsee

Zwischen Schweden und Finnland treibt eine unbekannte Substanz im Meer. Sie erstreckt sich auf einer Fläche von 77 Quadratkilometern. Ermittlungen wegen eines Umweltverbrechens laufen.

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Ein Bild der schwedischen Küstenwache zeigt die Ausbreitung der Flüssigkeit. 9. Juni 2022

Ein Bild der schwedischen Küstenwache zeigt die Ausbreitung der Flüssigkeit. 9. Juni 2022

Schwedische Küstenwache

gds. Es ist viel, und es ist kein Mineralöl. So viel wissen die schwedischen und finnischen Behörden über die Flüssigkeit, die am Mittwoch und am Donnerstagmorgen auf der Ostsee trieb.

Entdeckt wurde die Substanz dank auffälligen Satellitenbildern, wie die schwedischen Küstenwache in einer Medienmitteilung bekanntgibt. Seit Donnerstagmittag sei die Flüssigkeit nun aber nicht mehr erkennbar, sagte Jonatan Tholin, Leiter Ermittlungen bei der Küstenwache, laut der Mitteilung.

Um welche Substanz es sich handelt, ist unbekannt. Mineralöl, das an der Oberfläche deutlich schimmert, wurde aber früh ausgeschlossen. Nun soll eine Laboranalyse das Rätsel um den Stoff lösen. Die schwedische Küstenwache erwartet erste Analyseresultate innerhalb der kommenden Woche.

Die Flüssigkeit erstreckte sich auf einer Fläche zwischen den Städten Söderhamn und Härnösand

Ermittlungen laufen

Bis dahin treibt die schwedische Staatsanwaltschaft die Voruntersuchungen wegen eines allfälligen Umweltverbrechens weiter. Nun werde ermittelt, welche Schiffe sich zuletzt im Gebiet befunden und welche Güter sie mitgeführt hätten, schreibt die Küstenwache.

Die betroffene Wasseroberfläche erstreckt sich über rund 77 Quadratkilometer, wie die Behörden nach einem Überflug feststellten. Das entspricht der Fläche von rund 10 800 Fussballfeldern. Entdeckt wurde der Stoff zwischen den Städten Söderhamn und Härnösand im Bottnischen Meerbusen, dem nördlichen Teil der Ostsee, mit einer Entfernung von etwa 16 Kilometern zur schwedischen Küste.

Laut den schwedischen Behörden besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. Die Küstenwache erwartet, dass die Flüssigkeit keine Landmasse trifft.