Nach 24 Jahren – Amtswechsel bei der Polizeiinspektion Kemnath

Kemnath. Polizeipräsident Thomas Schöniger verabschiedete den langjährigen Leiter der Polizeiinspektion Kemnath, Ersten Polizeihauptkommissar Bernhard Gleißner, in den Ruhestand und führte Polizeihauptkommissar Lukas Blöchl als neuen Dienststellenleiter in sein Amt ein.

Thomas Schöniger, Sarah und Lukas Blöchl, Bernhard und Monika Gleißner und Personalratsvorsitzender Franz Eichenseher (von links). Foto: Polizeipräsidium Oberpfalz

Am Dienstag lud das Polizeipräsidium Oberpfalz zum Amtswechsel des Dienststellenleiters der Polizeiinspektion Kemnath in die Mehrzweckhalle der Stadt ein. Vor etwa 80 teilnehmenden Gästen aus Politik, Justiz, verschiedenen Behörden und Organisationen sowie den Leitern der umliegenden Polizeidienststellen verabschiedete der Oberpfälzer Polizeipräsident Thomas Schöniger bei diesem Festakt den scheidenden Dienststellenleiter, Ersten Polizeihauptkommissar Bernhard Gleißner. Der bekleidete den höchsten Dienstposten der Polizeiinspektion Kemnath nahezu 24 Jahre. Jetzt geht Gleißner nun nach rund 40 Jahren als Angehöriger der Bayerischen Polizei in den Ruhestand.

In seiner Festrede würdigte der Polizeipräsident die hervorragende Arbeit seines langjährigen Weggefährten als Führungskraft und „Konstante“ der Oberpfälzer Polizei: „Beinahe ein Vierteljahrhundert führtest du die Polizeiinspektion Kemnath sicher und mit ruhiger Hand. Du hast nicht nur die Führungskultur innerhalb der Bayerischen Polizei mitgeprägt, sondern auch die Oberpfälzer Polizei während deiner Dienstzeit entscheidend mitgestaltet“, so Schöniger.

Immer neue Herausforderungen

Bernhard Gleißner kann auf eine ereignisreiche Zeit an der Spitze der Kemnather Polizei zurückblicken. So galt es neben der Bewältigung des täglichen Dienstbetriebs auch eine Vielzahl an besonderen polizeilichen Einsatzlagen zu meistern, wie beispielsweise die polizeiliche Betreuung der 1000-Jahr-Feier der Stadt Kemnath 2008 oder den Nordoberpfälzer Firmenlauf vor sechs Jahren mit rund 8000 Läuferinnen und Läufern.

Neben viel Anerkennung und Wertschätzung für die geleistete Arbeit des scheidenden Dienststellenleiters betonte Polizeipräsident Schöniger auch die ausgezeichnete Sicherheitslage im Dienstgebiet. Die Polizeiinspektion Kemnath ist auf einer Fläche von 328 Quadratkilometern für die Sicherheit von rund 24.500 Bürgerinnen und Bürger zuständig. Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizeiinspektion wurden 2022 über 73 Prozent der im Dienstgebiet anfallenden Straftaten aufgeklärt – also nahezu drei von vier Straftaten.

Werdegang Bernhard Gleißner

Bernhard Gleißner wurde 1963 in Kemnath geboren. Seine polizeiliche Karriere begann im Alter von 20 Jahren. Im Oktober 1983 wurde er als sogenannter „Direkteinsteiger“ im gehobenen Dienst, heute Dritte Qualifikationsebene, eingestellt. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums an der damaligen Beamtenfachhochschule in Fürstenfeldbruck führte sein Weg ab Dezember 1986 zur Bereitschaftspolizei nach Nürnberg. Dort war Gleißner als stellvertretender Zugführer nahezu zwei Jahre anlässlich der polizeilichen Betreuung des Demonstrationsgeschehens im Zuge der Planungen zur Errichtung der Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf eingesetzt.

Im Dezember 1988 gelang Gleißner schließlich der Sprung in seine Oberpfälzer Heimat und er wurde zunächst Dienstgruppenleiter bei der Dienststelle, an deren Spitze er in der Folge schließlich fast ein Vierteljahrhundert stand – der Polizeiinspektion Kemnath. Rund acht Jahre später erfolgte dann im Januar 1997 eine etwa einjährige Abordnung ins damalige Polizeipräsidium Niederbayern/Oberpfalz in Regensburg, wo er maßgeblich an der Neuorganisation der Dienststellenstrukturen nach Auflösung der Bayerischen Grenzpolizei im Jahre 1998 beteiligt war.

Nach einem zweimonatigen Exkurs als Leiter der PI Viechtach ging es im Mai 1998 wiederum als Dienstgruppenleiter zur Polizeiinspektion Kemnath zurück. Nach weiteren Tätigkeiten, unter anderem bei der damaligen Polizeidirektion Weiden, folgte dann im Oktober 1999 der Sprung an die Spitze der Kemnather Polizei, welche er nahezu 24 Jahre führte.

Abgesehen von „seiner“ Polizei Kemnath war ihm darüber hinaus besonders der Führungskräftenachwuchs eine Herzensangelegenheit. So war er neben seiner Rolle als Dienststellenleiter maßgeblich am Aufbau und der Weiterentwicklung des oberpfalzweiten Förderverfahrens zur Gewinnung und Förderung junger Führungskräfte beteiligt.

Zum 1. September tritt Bernhard Gleißner nun in den Ruhestand ein. Er lebt mit seiner Frau im Landkreis Bayreuth und hat zwei erwachsene Kinder.

Junge Nachwuchskraft übernimmt

Ab 1. September benimmt Polizeihauptkommissar Lukas Blöchl die Leitung der Polizeiinspektion. Der 30-Jährige wird die Dienststelle im Rahmen eines Personalauswahl- und – entwicklungsverfahrens für künftige Führungskräfte voraussichtlich ein halbes Jahr leiten. Mit der Führungsbewährung wartet auf Blöchl jetzt die anspruchsvollste, aber auch lehrreichste, Station. Schöniger war sich jedoch sicher: „Mit dem in den Förderphasen erworbenen umfangreichen polizeilichen Wissen sind Sie für diese Station bestens gewappnet“ so der Oberpfälzer Polizeipräsident.

Werdegang Lukas Blöchl

Lukas Blöchl wurde 1993 in Regensburg geboren. Er absolvierte von September 2012 bis März 2015 bei der Bereitschaftspolizei in Eichstätt die Ausbildung für die Zweite Qualifikationsebene. Anschließend kündigte er und startete zugleich sein Studium für die Dritte Qualifikationsebene an der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Sulzbach-Rosenberg, das er mit einem Spitzenergebnis abschloss. Als junger Polizeikommissar führte ihn sein Weg im Anschluss in die Landeshauptstadt, wo er zunächst rund zwei Jahre bei der PI 48 Oberschleißheim als stellvertretender Dienstgruppenleiter eingesetzt war. Dieser Verwendung schlossen sich zwei weitere Jahre in der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums München an. Schließlich erfolgte dann im April 2020 ins Polizeipräsidium Oberpfalz – wiederum in die Einsatzzentrale nach Regensburg.

Daran schlossen sich verschiedene Stationen im Rahmen des Personalauswahl- und -entwicklungsverfahrens mit dem Ziel eines möglichen Aufstiegs in die vierte Qualifikationsebene, den früheren höheren Dienst, an. In diesem Zusammenhang leistete Blöchl bei der Polizeiinspektion Regensburg Süd als stellvertretender Dienstgruppenleiter, im Kommissariat Staatsschutz bei der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg sowie im Präsidialbüro des Polizeipräsidiums Dienst. Der 30-Jährige lebt zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter im Landkreis Schwandorf.

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