Falkenberg
30.07.2023 - 10:56 Uhr
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Gemeinderat Falkenberg erhöht die Wasser- und Abwasserpreise

In Falkenberg steigen die Wasser- und Abwassergebühren. Nachdem die Kalkulationen in einer Vorberatung beleuchtet worden waren, einigte sich der Marktrat nun auf eine kräftige Anhebung.

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Falkenberg erinnerte Bürgermeister Matthias Grundler an den Bevorratungsbeschluss im Oktober 2022. Damals bereits war man sich sicher, dass die Kosten steigen und folglich die Gebühren für die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung erhöht werden müssten. In der amtlichen Bekanntmachung schrieb die Verwaltung damals, dass die Grund- und Verbrauchsgebühren – sowohl für Wasser als auch für Abwasser - rückwirkend zum 1. Januar 2023 neu festgesetzt und der Kostenentwicklung angepasst würden.

Zuletzt wurden pro Kubikmeter Wasser 1,50 Euro in Rechnung gestellt. Rückwirkend ab 1. Januar verlangt die Marktgemeinde Falkenberg 68 Cent mehr. Im gleichen Zug erfolgt eine Anpassung des vom Nennzufluss abhängigen Grundbeitrags. „Wir sind ein Ort mit wenig Abnehmern und haben riesige Investitionen. Ich denke, dass die Anhebung der Grundgebühr ein gutes Signal ist“, betonte Grundler in der Sitzung des Gemeinderates Falkenberg.

Umfangreiche Baumaßnahmen

Die Gründe, die zu den Gebührenanpassungen geführt hatten, sind in der Marktgemeinde offenkundig und waren auch Thema der zurückliegenden Bürgerversammlung im Kramerstodl. Detailliert äußerten sich dazu Bürgermeister Matthias Grundler und Kämmerin Petra Wach erneut in der aktuellen Sitzung des Marktrates. Das Gemeindeoberhaupt erinnerte an die „umfangreichen Baumaßnahmen zur Erneuerung der Wasserleitungen im Ortsgebiet von Falkenberg“. Die Gesamtausgabensumme für die Abschnitte Bodenreuther Weg und Tirschenreuther Straße in Höhe von rund 1.111.600 Euro (unter Abzug der Zuwendungen von rund 884.800 Euro) habe man in die Kalkulation bereits einfließen lassen.

Die über den Kalkulationszeitrum hinaus noch zu „refinanzierenden Investitionen im Bereich der Wasserversorgung“ bezifferte Grundler auf rund 1,6 Millionen Euro. Nach Abzug der Förderung (rund 1,1 Millionen Euro) verblieben „ungedeckte Kosten“ in Höhe von rund 500.000 Euro. „Den Differenzbetrag können wir mit einer späteren nochmaligen Gebührenanpassung ausgleichen“, meinte Grundler. Damit werde man "nach derzeitiger Einschätzung", wie er und Petra Wach ausdrücklich betonten, "auf die Erhebung eines Verbesserungsbeitrages verzichten.“ Dies sei, wie der Bürgermeister hinzufügte, „eine gute Nachricht“. In der neuen Kalkulation berücksichtigt wurde auch der Überschuss in Höhe von 8393,91 Euro für die Jahre 2020 bis 2022. Den Wasserverbrauch in der Marktgemeinde Falkenberg in diesem Kalkulationszeitraum bezifferte Grundler auf zusammengerechnet 139.430 Kubikmeter.

Hohe Strompreise

Die Gebührenanpassung beim Abwasser von bisher 2,55 Euro auf 3,97 Euro je Kubikmeter sei ebenfalls unvermeidbar. Man sei ja verpflichtet, auch hier kostendeckend zu arbeiten, verwies Grundler auf die Vorschriften. Die gestiegenen Strompreise bezeichnete er als die für die Erhöhung beim Abwasser verantwortlichen „Kostentreiber“. Folglich sei man auch hier gezwungen, die Gebührensätze und die nach dem Nennzufluss gestaffelten Grundgebühren zu erhöhen. Man könne sich dem nicht entziehen, unterstrich das Marktoberhaupt, weil man das Abwasser zur Gemeinschaftskläranlage nach Schönhaid (am Standort Gleichweg) pumpen müsse. Das Signal des Bürgermeisters für künftige Bauherren und Sanierungswillige lautete daher: Oberflächenwasser auf den Grundstücken „zu behalten“ und nicht in den Mischwasserkanal einfließen zu lassen, um Energie zu sparen. Grundler schlug zudem vor, die Photovoltaik-Anlage am Bauhof beziehungsweise Pumpwerk in der Färbergasse zu verdoppeln. „Die Investition würde sich zügig amortisieren.“ Man habe die Stromkostenersparnis bereits „eingetaktet“, verriet das Marktoberhaupt.

In die aktuelle Berechnung aufgenommen wurde auch der Fehlbetrag in Höhe von insgesamt 6850,20 Euro, der in den Jahren 2020 bis 2022 entstanden war. Die nach Wiesau gepumpte Abwassermenge bezifferte Grundler auf zusammenrechnet rund 60.169 Kubikmeter. Die deutlich niedrigere Zahl im Vergleich zum Wasserbrauch ergebe sich aus der Tatsache, dass lediglich das Abwasser aus dem Ortsgebiet, nicht aber das aus den umliegenden Dörfern, nach Schönhaid geleitet werde.

Die Erhöhungen der Grundgebühren, der Verbrauchsgebühr bei Wasser von bisher 1,50 Euro auf rückwirkend 2,18 Euro pro Kubikmeter und der Abwassergebühr von bisher 2,55 Euro auf 3,97 Euro pro Kubikmeter, ferner auch die neu formulierten Satzungen wurden von den Markträten einstimmig befürwortet. Die Änderungen treten rückwirkend zum 1. Januar 2023 in Kraft.

Hintergrund:

Die Wasser- und Abwassergebühren in Falkenberg

  • Wasser: neu: 2,18 Euro je Kubikmeter (zuvor 1,50 Euro)
  • Grundgebühr Wasser: Nenndurchfluss bis 2,5 cbm/h: 180 Euro (zuvor 145 Euro); Nenndurchfluss bis 6 cbm/h: 210 Euro (zuvor 170 Euro); Nenndurchfluss bis 10 cbm/h: 230 Euro (zuvor 185,00 Euro); Nenndurchfluss bis 15 cbm/h: 530 Euro (zuvor 425 Euro)
  • Abwasser: 3,97 Euro je Kubikmeter (zuvor 2,55 Euro)
  • Grundgebühr Abwasser: Nenndurchfluss bis 6 cbm/h: 130 Euro (zuvor 100 Euro); Nenndurchfluss bis 10 cbm/h: 160 Euro (zuvor 120 Euro); Nenndurchfluss bis 15 cbm/h: 200 Euro (zuvor 150 Euro)
 
 

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