Grafenwöhr
13.08.2023 - 09:59 Uhr
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Was ist cool, was törnt ab? Jugendbeauftragte diskutieren über ihre Klientel

Wie können Interesse und Engagement von Jugendlichen geweckt werden? Diese Frage stellen sich die Jugendbeauftragten von sieben Gemeinden aus dem westlichen Landkreis Neustadt/WN. Sie tauschen Ideen aus und wollen enger zusammenarbeiten.

Was beschäftigt die Jugendlichen im westlichen Landkreis und wie kann man sie besser erreichen? Antworten sollte ein Treffen der Jugendbeauftragten der betroffenen Gemeinden beantworten. Eingeladen in das Grafenwöhrer Rathaus hatte die Managerin der „Integrierten ländlichen Entwicklung Region Vierstädtedreieck im Oberpfälzer Hügelland“, Daniela Koslowoski.

Ihr war dieses Treffen ein besonderes Anliegen: „Die Jugendlichen sind eine sehr wichtige Zielgruppe in unserer Region. Gerade durch den Fachkräftemangel und den demografischen Faktor ist es wichtig, den Jugendlichen eine attraktive Heimat zu bieten, so dass sie ihren Lebensmittelpunkt auch weiterhin in unserer Region haben.“

Dabei äußerten sich die Jugendbeauftragten auch zur aktuellen Situation in ihren Kommunen: Cornelia Kausler lobt den Kontakt zu den anderen Jugendbeauftragten in der Verwaltungsgemeinschaft Kirchenthumbach. Bürgermeister und Gemeinderat in Schlammersdorf interessieren sich für ein Jugendparlament oder einen Jugendgemeinderat. Kausler sieht das Ferienprogramm und organsierte Ausflüge, kritisiert aber gleichzeitig, dass die Jugendbeauftragten dabei als Eventmanager in die Verantwortung gezogen werden. Gerne hätte sie ein festes Budget für ihre Arbeit und bemängelt, eine fehlende Teilnahme von Vereinen am Ferienprogramm.

Problem Datenschutz

Gemeinderätin Tanja Groß aus Kirchenthumbach bestätigte die gute Kooperation und gemeinsame Aktionen. In ihrer Tätigkeit hat sie schon negative Erfahrungen mit dem Datenschutz und der Veröffentlichung von Bildern gemacht. Daneben sieht sie es als schwierig an, die vielen kleinen Gemeinden zu integrieren und würde sich eine bessere Anmeldemoral der Eltern bei den Aktionen wünschen.

Grafenwöhrs Stadtrat Stefan Pappenberger lobt mit Waldbad und dem Sportplatz die Freizeitmöglichkeiten in seiner Stadt. Die vielen Vereine würden ein großes Angebot für Jugendliche bieten. Jugendliche an Grotte, Sportplatz und Spielplatz würden für Lärm und Müll sorgen. Für ihn gestaltet es sich schwierig, einen Draht zu den Jugendlichen zu finden. Zudem wird der Jugendtreff des Mehrgenerationenhauses nur schlecht angenommen.

Das Problem mit dem Jugendtreff kennt Stadtrat Andreas Hermann aus Eschenbach. Dafür ist das dortige Jugendforum für ihn eine gute Einrichtung, die viele Impulse bringt.

Der Schwarzenbacher Andreas Kick weiß von einem Hang zum Drogenkonsum im Ort. Anja Laugensteiner ist Gemeinderätin in Trabitz und lobte die „Wir warten auf das Christkind“-Aktion im Ort. Ein Überangebot und Überschneidungen mit Veranstaltungen der Vereine möchte sie vermeiden. Die Stadtmarketingmanagerin von Pressath Lisa Weigert sieht die Professor-Dietl-Anlage in Pressath wiederholt als Ziel von Mutproben. Sie werde als Ziel von Vandalismus und Straftaten missbraucht.

Fast alle Jugendbeauftragten lobten den Kontakt zu den jeweiligen Vereinen im Ort, den Gemeinderäten und den Bürgermeistern sowie das Angebot des Bayern-Wlans.

Idee: Jugendparlament

Gerade die Idee zum Jugendparlament kam an. Es soll eine Informationsveranstaltung dazu geben. Umfragen könnten gezielt die Interessen der Jugendlichen aufzeigen und mehr Beteiligung ermöglichen. Vorträge zu Gewaltprävention oder Sicherheit im Internet sollen aufklären.

In einigen Gemeinden gibt es schon eine Version des Monopoly-Spiels, auch die übrigen Orte zeigen Interesse daran. Ein Disco-Bus soll am Wochenende Fahrten ermöglichen, ebenso wie ein 50/50-Taxi. Weigert fürchtet aber, dass dies für ärmere Familien nicht finanzierbar sei. Weiter möchte sie die Bekanntheit kaum genutzter Anlagen in Pressath durch Veranstaltungen in den Fokus rücken. Pappenberger möchte ein Grundkonzept auf die Beine stellen.

ILE-Managerin und Jugendbeauftragte wollen die Zusammenarbeit weiter ausbauen und in halbjährlichen Treffen regelmäßig untereinander abstimmen.

 
 

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