Weiden in der Oberpfalz
03.08.2021 - 14:06 Uhr

Schleimpilze und Katzensilber: Unterwegs mit Weidens Stadtförster

Wolfgang Winter begeistert Teilnehmer bei LBV-Exkursion und zeigt ihnen den sanften Einstieg in mehr Artenkenntnis.

Es ist ein hehres Ziel, das sich Wolfgang Winter (LBV-Naturkenner und Förster) für diesen Sonntagnachmittag gesetzt hat. Er will den rund 20 Teilnehmern einer naturkundlichen Exkursion der LBV-Kreisgruppe Neustadt-Weiden am Fischerberg Mut machen, sich von der unendlichen Vielfalt der Natur begeistern zu lassen. Sie sollen sich selbst zu Artkennern machen und somit Einsteigen in eine faszinierende Wissenswelt, die jeden Spaziergang zu einer Entdeckungstour werden lassen kann.

Bei dem siebenjährigen Leo Degasperi hat Wolfgang Winter nach fast zwei Stunden Waldentdeckung unzweifelhaft Erfolg. Denn zurückgekehrt auf den Parkplatz verkündet dieser stolz: "Ich werde später einmal Förster!"

Warum glitzert der Stein?

Auch bei den anderen Naturfreunden ist der Funke scheinbar übergesprungen. Es gab auch viel zu sehen und zu entdecken und dafür sorgte nicht zuletzt der Jungforscher Leo. Mit seinen Fragen wie "Warum glitzern manche Steine?" oder "Was ist das für ein Strich auf diesem Blatt?" und mit den Fundstücken, der der Knirps auf dem Weg sammelte, zum Beispiel Überreste eines Ringeltaubeneis, trieb er den Stadtförster förmlich vor sich her. Der konnte so die Zusammensetzung von Muskovit (auch Katzensilber genannt) erklären, den Strich als Fraßspur einer Motte entlarven und detektivische Vermutungen zum Schicksal des Taubeneis anstellen.

Die Zeit war viel zu kurz, um auch nur einen Bruchteil der Artenvielfalt im Wald würdigen zu können. Über 20 verschiedene Baumarten, unzählige Sträucher, Farne, Gräser, Schmetterlinge, Wanzen und anderes Getier stellte Winter (u.a. Verfasser der Reihe "NaturPur" im Neuen Tag) vor. Dabei waren zum Beispiel eine Eichenschrecke auf einem Traubenkirschblatt, ein kriechender Schleimpilz, der so schlau ist, dass Verwandte seiner Art Forschern bei der Städteplanung helfen oder das Johanniskraut, mit dem sich ein kleiner Zaubertrick vorführen lässt: Das strahlende Gelb verwandelt sich beim Zerreiben wie von Zauberhand in ein Rot-Lila.

Eine Vielfalt, die die Gäste der LBV-Exkursion begeisterte.

Mehr lesen Sie in unserer Serie "Natur pur"

 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Um diesen Artikel zu lesen benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.