Junger Familienvater stirbt plötzlich – Freunde sammeln für Witwe und Sohn
Marc Capek hat seinen besten Freund Nils verloren und für ihn eine Spendenseite angelegt, um der Witwe und dem Sohn zu helfen.
Quelle: Nadine Weigel
Rauschenberg-Josbach. Es gibt Tragödien, die sind kaum zu begreifen. Dies ist so eine. Ein Schicksalsschlag, der den ganzen Landkreis tief bewegt. Am 24. April wurde der Josbacher Nils Mainka im Alter von nur 39 Jahren ganz plötzlich aus dem Leben gerissen. Er hinterlässt eine Frau und einen dreijährigen Sohn.
„Das Schlimme ist, dass man keinerlei Zeit hatte, sich darauf vorzubereiten“, erzählt sein bester Freund Marc Capek noch immer fassungslos. Keine Zeit für Abschied. Wenige Stunden nachdem Nils mit Fieber ins Klinikum eingeliefert wurde, verstarb er. Ein bakterieller Infekt führte zu einer Hirnblutung und Sepsis.
Der plötzliche Tod ist ein unfassbarer Schock für Freunde und Familie. „Wie ein Schlag in die Magengrube.“ Denn es ist der zweite Schicksalsschlag innerhalb weniger Wochen für die Josbacher. „Erst vor Kurzem musste die Familie die gemeinsame Tochter zu Grabe tragen, die zu früh zur Welt kam. Man war gerade so langsam dabei, wieder etwas in die Normalität zu finden“, sagt Marc.
Junger Familienvater stirbt plötzlich
Schicksalsschlag für junge Familie aus Josbach bewegt die Menschen im Landkreis Marburg-Biedenkopf
Quelle: Nadine Weigel
Um der Witwe zumindest die finanzielle Last etwas zu nehmen, hat der Kirchhainer eine Spendenseite ins Leben gerufen. Diese hat schon innerhalb weniger Tage mehr als 20.000 Euro eingebracht. „Wir wollen damit seiner Frau helfen, weil sie finanziell nun alles allein stemmen muss wie zum Beispiel den Kredit fürs Haus, das Auto und so weiter“, erläutert Marc.
Spendenaktion soll Familie helfen
Der 38-Jährige will aber auch seinem toten Freund etwas zurückgeben. Denn Nils habe sich stets ganz hinten angestellt. Sei absolut selbstlos gewesen. Er sei immer sofort gesprungen, wenn irgendwo jemand Hilfe brauchte. Selbst wenn das Mitagessen auf dem Tisch stand, habe Nils, wenn Not am Mann war, seinen Zollstock gepackt und sei seinem handwerklich unbegabten Freund zu Hilfe geeilt.
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„Er war wirklich der Freund, den man zu jeder Tages- und Nachtzeit immer anrufen konnte und der dann kam, wenn etwas war“, erinnert sich Marc. Mit Nils hat er nicht nur seinen besten Freund verloren, sondern auch seinen Trauzeugen für die in diesem Jahr anstehende Hochzeit.
Selbstloser Eintracht-Fan
Nils sei ein liebevoller Familienvater, ein akribischer Handwerker mit Helfer-Gen, ein lustiger Kerl, ein jung gebliebenes Spielkind, ein leidenschaftlicher Eintracht-Frankfurt-Fan und der beste Kumpel überhaupt gewesen. Sein plötzlicher Tod ist für alle, die ihn liebten, unbegreiflich.
Doch auch Menschen, die den Produktionsmitarbeiter der Stadtallendorfer Eisengießerei nicht kannten, sind tief bewegt von dem Schicksal der jungen Familie. Auf der Spendenplattform von Betterplace sind neben Geldspenden auch zahlreiche liebe Worte eingegangen. Die Anteilnahme bei den Menschen aus der Region ist riesig. „Vielen Dank allen, die bislang gespendet haben. Das gibt einem wirklich den Glauben in die Menschheit wieder zurück“, sagt Marc Capek dankbar.
Die Spenden und Beileidsbekundungen nehmen ihm, der Familie und den Freunden nicht den Schmerz, aber sie bringen zumindest etwas Licht in diese dunkle Zeit.
Mehr Infos zur Spendenaktion finden Sie unter www.betterplace.me/hilfe-fuer-junge-familie-papa-stirbt-mit-39
OP