Sprendlinger Innenstadt soll aufblühen
Selbst Dauernörgler müssen die positive Entwicklung zur Kenntnis nehmen. Die Sprendlinger Innenstadt wird Zug um Zug ansehnlicher. Gestern hat eine Firma den an den Egenberger-Parkplatz angrenzenden Dr.-Walter-Lübcke-Platz möbliert. Dort stehen jetzt unter anderem runde Bänke, bei der Auswahl haben die Dreieicher mitbestimmt.
Dreieich - Eine gute Gelegenheit, die Bänke einzuweihen, ist am Samstag, 27. April. Dann feiert der samstägliche Wochenmarkt zehnjähriges Bestehen. Zugleich fällt der Startschuss für eine neue Kampagne.
Stadtkern aufwerten, Lust auf den Einkauf vor Ort machen, Einzelhandel stärken – dieses Ziel verfolgt das von der Wirtschaftsförderung angeschobene Projekt „Dreieich blüht auf“. Mehr Grün und Blumen, mehr Veranstaltungen und Kunst sollen die Attraktivität weiter erhöhen.
Aktionen auf dem Wochenmarkt, von Einzelhändlern und Gastronomiebetrieben sollen am Samstag viele Menschen in die Innenstadt locken. Der Markt wird wie immer um 8 Uhr eröffnet, hat aber „aufgerüstet“. „Wir haben unser Angebot für diesen Tag erweitert, es wird weitere Stände geben, außerdem bieten wir Kinderschminken an. Vor allem freuen wir uns auf zahlreiche Besucher, die mit uns feiern. Als Dankeschön für ihre Treue verteilen wir kostenfrei Taschen für einen nachhaltigen Wochenmarkteinkauf, so lange der Vorrat reicht“, sagt Peter Keil von der Deutschen Marktgilde.
Passend zum Aktionsmotto verteilt die Wirtschaftsförderung der Stadt Samentüten mit einer bunten Mischung bienenfreundlicher Blühpflanzen. Dazu gibt es in teilnehmenden Geschäften und Gastronomiebetrieben bei jedem Einkauf oder Verzehr von 10 bis 15 Uhr kostenfrei einen Blumentopf.
„Dreieich blüht auf“ wird mit Mitteln des Landesprogramms „Zukunft Innenstadt“ mitfinanziert und läuft vorerst bis Ende des Jahres. Ziel ist es, die Attraktivität der Innenstadt und damit die Aufenthaltsdauer zu erhöhen. Dafür gibt es zum einen Unterstützung für Handel und Gastronomie, zum anderen wird das Stadtbild verschönert. „Online-Plattformen, Fachkräftemangel und Inflation stellen stationären Handel und Gastronomie vor große Herausforderungen. Dabei ist ein attraktives Angebot das A und O einer lebendigen Innenstadt. ‚Dreieich blüht auf’ soll einen Teil dazu beitragen, die lokalen Akteure zu stärken und zu fördern sowie die Besucherfrequenz zu erhöhen“, erläutert Bürgermeister Martin Burlon.
Parallel soll das Erscheinungsbild der „City“ aufgewertet werden. So ist geplant, mit mehr Pflanzen, mehr Dekoration und Kunst im öffentlichen Raum – zum Beispiel mit Street Art und Graffiti – sowie einer erhöhten Sauberkeit den Aufenthalt in der Innenstadt angenehmer zu machen. Dabei sollen Bürger und Einzelhändler eingebunden werden. Wer möchte, kann zum Beispiel eine Patenschaft für einen oder mehrere der großen bunten Blumenkübel übernehmen. „Zu Ostern haben das bereits einige Kitas übernommen und so das Motto ganz konkret umgesetzt. Erste Einzelhändler haben bereits Bereitschaft signalisiert, sich hier ebenfalls zu engagieren“, berichtet Burlon erfreut.
Mitte vergangenen Jahres hat sich zudem die Initiative Innenstadt gegründet. Sie besteht aktuell aus rund 15 Vertretern aus Handel und Gastronomie sowie dem Gewerbeverein AKTIVes Dreieich mit Peter Theuer, die gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung für Belebung sorgen wollen. Die Initiative freut sich auf weitere Mitstreiter. „Je größer unser Netzwerk wird, je mehr wir uns untereinander austauschen, desto erfolgreicher wird auch ‚Dreieich blüht auf’“, sagt Ladeninhaberin Tanja Jablonski.
Ärgerlich: Offenbar beim Aus- oder Einparken auf dem Egenberger-Platz hat ein Autofahrer zwei der vier Steine umgefahren, die den Lübcke-Platz nach hinten fassen. Sie stammen von der 1996 abgerissenen Egenberger-Scheune. Inzwischen ist der Schaden nach Angaben von Wilhelm Ott von den Freunden Sprendlingens behoben. Mithilfe der Firma, die den Platz möbliert hat, wurden die Steine geklebt. Blumenkübel oder Fahrradständer sollen sie künftig schützen.
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Heute wird zudem die Stelle in Erinnerung an den ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke aufgestellt. Das geschah schon im August 2023, allerdings war der Stadt ein peinlicher Fauxpas unterlaufen: Auf dem Namensschild fehlte das c im Nachnamen.
Derweil schickt sich die Stadt an, auch den Platz am Alten Rathaus weiter aufzuhübschen. Auch hier konnte die Bevölkerung Vorschläge zur Gestaltung machen. Am morgigen Mittwoch, 24. April, gibt es dazu eine Präsentation im Ausschuss für Stadtentwicklung. Die öffentliche Sitzung im Rathaus beginnt um 19.30 Uhr.
Von Frank Mahn
