Kleine Pizzen aus dem Fönraum
Mühlheim - Roland Peterson und seine Kollegen klettern mit ihren ultramarinblauen Polohemden mit der Wortmühle drauf ins Becken. Die Gelegenheit ist günstig – kein Tropfen Wasser benetzt die Keramik im Mühlheimer Hallenbad.
Mit Adleraugen untersuchen die Männer jede einzelne Fliese auf Risse. Manchmal ist Mörtel aus den Zwischenräumen geplatzt: Ein Fall für die Fachfirma aus Darmstadt. Zuvor hat das Schwimmmeisterteam von der Ringstraße das Bassin mit Hochdruckstrahlern gereinigt, so wie jedes Jahr zur Osterzeit.
Diesmal wurde der Betrieb des Badetempels am Bürgerpark noch eine Woche früher eingestellt. Die Fliesen im Foyer und in der Umkleide stammten noch aus den 70er Jahren und mussten nun einer frischen Gestaltung weichen, die in den Osterferien verwirklicht wird. Der Empfang wird umgebaut, erläutert Betriebsleiter Peterson, größer, schöner – und von zwei Seiten zugänglich soll er werden. Die Theke kann dann nicht nur vom Eingang her genutzt werden, sondern auch von jenen Gästen, die sich bereits jenseits des Drehkreuzes bei den Umkleidekabinen befinden.
Dazu wird der bisherige Fönraum umgewidmet, deutet der Chef in eine offene Kammer, dort werden künftig Speisen und Getränke gelagert und Kaffee gekocht. Brezeln und kleine Pizzen wollen sie anbieten, Chips, Süßigkeiten und vielleicht auch heiße Würstchen. „Wir wollen etwas Neues ausprobieren und beobachten, wie’s ankommt“, lautet die Parole. So könnten bald auch im Foyer, am Eingang und auf der Terrasse Tische und Stühle stehen und zum Verweilen bei Bier oder Cappuccino einladen.
Neue Theke muss hygienischen Anforderungen genügen
Ein neuer Estrich liegt bereits, die Mühlheimer Schreinerei Noll wird die Theke aufbauen. Die Konstruktion muss auch den aktuellen hygienischen Anforderungen genügen, weist Peterson auf die sich ändernden Regeln hin. Schließlich montieren Fachleute eine moderne automatische Kassenanlage – für die Vorgängerin gab’s keine Ersatzteile mehr, begründet der Sprecher die Investition. Insgesamt werden die Veränderungen den Stadtsäckel 80 000 Euro kosten.
Der Termin rund ums Auferstehungsfest erkläre sich mit der Nutzung der Einrichtung, verdeutlicht der Leiter: Klassen aller Schulen am Ort haben vormittags im Hallenbad Sportunterricht, auch Lehrgänge der Hochschule für Polizei und Verwaltung finden in der Anlage statt, Aqua-Kurse, das Training von Tauchsportclub und DLRG. All diese Gruppen beeinträchtige eine Schließung während der schulfreien Zeit weniger, argumentiert Roland Peterson.
M.