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Hätte der OFC 2008 nicht aus der 2. Liga absteigen dürfen?

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eca5eecd-9725-498d-a89c-4201ad63c276.jpg © Symbolbild: dpa

Kaiserslautern/Offenbach - Laut Recherchen von RTL hätten die Offenbacher Kickers 2008 nicht aus der 2. Liga absteigen dürfen. Der Grund: Ligakonkurrent 1. FC Kaiserslautern war insolvent. Der OFC denkt über rechtliche Schritte nach.

Dem Nachrichtenmagazin „RTL Nachtjournal“ liegen offenbar Dokumente vor, die darauf hindeuten, dass der 1. FC Kaiserslautern im Februar 2008 insolvent war - dies berichtet der TV-Sender heute zumindest in einer Pressemitteillung. Damit hätte der Traditionsverein aus der zweiten Bundesliga absteigen können. Leidtragender waren die Offenbacher Kickers, die statt des FCK in die 3. Liga abstiegen und sich seitdem nicht mehr erholten. Nach etlichen sportlichen und finanziellen Problemen spielen die Kickers mittlerweile in der Regionalliga Südwest. Die RTL-Reporter Wolfram Kuhnigk („Explosiv“) und Sascha Szebel („Nachtjournal“) recherchierten laut Angaben des TV-Senders über Monate. Zudem hätten sie mit Insidern gesprochen und Beweise gesammelt. Nun rollt das „Nachtjournal“ in der kommenden Nacht (0.15 Uhr) in dem Spezial „Der Betze brennt – hätte der 1. FC Kaiserslautern 2008 absteigen müssen?“ den Fall auf.

Interne Unterlagen sollen demnach belegen, dass der 1. FCK von Februar bis Juni 2008 die monatliche Stadionmiete in Höhe von jeweils 317.000 Euro nicht bezahlt habe. Nach Durchsicht der internen Jahresabschlussberichte habe laut RTL der renommierte Wirtschaftsprüfer Gero Hagemeister bestätigt, dass der Verein in diesem Zeitraum ein existenzielles Liquiditätsproblem hatte. Wenn ein Verein zahlungsunfähig ist, muss er Insolvenz anmelden.

Nach den Statuten der Deutschen Fußball Liga (DFL) werden dem betroffenen Klub in einer solchen Situation neun Punkte abgezogen - so erging es auch dem OFC vor dieser Spielzeit. Mit einem Neun-Punkte-Abzug wäre der 1. FC Kaiserslautern am Ende der Saison 2007/2008 vom 13. auf den 17. Tabellenplatz abgerutscht und somit abgestiegen. Auf Nachfrage unserer Zeitung gab es von DFL-Seite zu den Recherchen des „RTL Nachtjournals“ keine Stellungnahme. Der Privatsender hatte zunächst davon berichtet, dass die DFL den Fall prüfen wolle.

Auch die Offenbacher Kickers kündigten gegenüber dem TV-Sender an, rechtliche Schritte zu prüfen. Denn der Abstieg hat den Verein Millionen gekostet. „Da reden wir sicher über einen ordentlichen siebenstelligen Betrag“, wird Helmut Spahn, Präsident des OFC, zitiert, „Wir müssen uns mit unseren Juristen zusammensetzen und überlegen, welche Schritte wir gehen.“ Die damals Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern, Aufsichtsratschef Dieter Buchholz und der Vorstandsvorsitzende Erwin Göbel, stritten auf Nachfrage von RTL die Insolvenzsituation 2008 ab. Fritz Grünewalt, Finanzvorstand des FCK von 2010 bis 2016, habe sie dagegen bestätigt. Er sagte gegenüber dem Fernsehsender: „Ja, es gibt ja diverse Belege und Dokumente, die das aufzeigen."

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