Chirotherapie

Chirotherapie
(Manuelle Medizin)

Der Begriff Chirotherapie leitet sich von dem griechischen Wort cheiro (= Hand) bzw. Manuelle Medizin vom lateinischen Wort manus (=Hand) ab. Chirotherapeuten arbeiten nur mit den Händen, um verspannte Muskeln oder blockierte Wirbel zu lockern und Fehlstellungen der Gelenke zu lösen. Blockierungen können beispielsweise durch einseitige Belastungen, Fehlhaltungen, Stürze, und auch innere Erkrankungen verursacht werden.

Der Chirotherapeut versucht, mit speziellen Handgriffen verspannte Muskelgruppen zu entspannen und durch Impulse die Gelenke so zu justieren, dass der korrekte Grundzustand wiederhergestellt wird (Lösen von sog. Blockierungen). Dabei werden unterschiedliche Techniken eingesetzt. Durch Druck und Zug an den Gelenken soll gelingen, blockierte Wirbel oder andere Gelenke wieder zu mobilisieren, Muskelverspannungen zu beseitigen und den Druck auf die Nervenbahnen oder auf die Kapselschmerzrezeptoren zu mindern.

Wie wird eine Blockierung der Wirbelsäule festgestellt?

Die Krankengeschichte (Anamnese) kann bereits auf eine Blockierung hinweisen. Wichtig sind Angaben über Schmerzen, die wechselnd in Verbindung mit bestimmten Bewegungen auftreten. Die Schmerzen können dabei bei aktiver Tätigkeit am Tage eher abnehmen, sind sogar oft völlig verschwunden.

Nach der Allgemeinen Untersuchung der Wirbelsäule ist die Prüfung des Gelenkspiels wichtig, das wichtige Hinweise auf eine Blockierung gibt. Man tastet im Bereich der Blockierung oder auch an sogenannten Sell´schen Irritationspunkten eine Verhärtung. Die Größe ist unterschiedlich. Diese Blockierungen sind schmerzhaft und nehmen bei bestimmten Bewegungen zu oder ab. Damit kann der Chirotherapeut bereits die blockierte Richtung bzw. die freie Richtung feststellen. Es ist wichtig, daß zumindest eine freie Richtung für die nachfolgende Blockadenlösung besteht.

Die eigentliche Behandlung, die sogenannte Manipulation, gliedert sich in mehrere Abschnitte.

  • Die unterschiedliche Lagerung zur besseren „Aufklappbarkeit“ des Gelenkes,

  • die manuelle Kontaktaufnahme am Wirbelgelenk und die Spannung.

  • Zwischen der Spannung und dem späteren Impuls liegt der Probezug, wobei die Bewegung in die freie Richtung verstärkt wird und weit über das hinausgeht, was später beim Impuls erfolgt.

  • Und schließlich der Impuls, der nur ein Zehntel der Krafteinwirkung betragen soll, die vorher bei der Spannung ausgeübt wurde. Er ist klein und rasch. Er kann – muß aber nicht – von einem Knack-Geräusch begleitet sein. Oft ist der eigentliche Impuls überhaupt nicht erforderlich, weil sich viele Blockierungen bereits bei der Spannung oder beim Probezug lösen.

 Der Erfolg der Behandlung kann sofort kontrolliert werden, indem der Chirotherapeut feststellt, daß die Irritationszone (also die oben beschriebene Verhärtung der Muskulatur) verschwunden ist und der Patient meist eine Erleichterung verspürt. Zur Entspannung gesellt sich häufig auch Müdigkeit. Nach einigen Stunden kann eine Schmerzreaktion – wie ein starker Muskelkater – auftreten, die zwei bis drei Tage anhalten kann.