E-Paper
Brandungsangeln

Schule für den Angler-Nachwuchs

Der erfahrene Brandungsangler Nils Grauting (li.) aus Rostock und der 14-jährige Florian Höppner aus Hohenfelde bildeten ein Team.

Der erfahrene Brandungsangler Nils Grauting (li.) aus Rostock und der 14-jährige Florian Höppner aus Hohenfelde bildeten ein Team.

Kühlungsborn. Schäumende See rollt am Sonnabend auf den Kühlungsborner Strand zu. Getrieben von sieben Windstärken bläst er sechs Grad kühl allen ins Gesicht, die sich hier an diese frische Luft „ wagen“. So wie eine Gruppe Petrijünger, die bei einem Generations-Team-Angeln dem rauen Herbstwetter des Tages trotzt. Kraftvoll katapultieren die 44 Petrijünger, weiblich und männlich, mit federnden Ruten Köder ins Meer, hoffend, dass ein Fisch sie findet. Jeder Dritte jugendlich zwischen zehn und 17. „ Es handelt sich um eine neue Gemeinschafts-Veranstaltung des Landesanglerverbandes (LAV) mit dem Meeresanglerverein Beach Brothers, um dem Nachwuchs das Fischen im Salzwasser besser zu erschließen,“ erläutert Vereinsvorsitzender Sebastian Reinke.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Sein Verein gründete sich vor zwei Jahren aus 15 Mitgliedern und zählt derzeit bereits 40 mit zunehmender Tendenz. Der LAV orientiere sich vorwiegend aufs Hobby-Fischen an den Gewässern im Binnenland.„ Nun haben wir zusammen diese neue Richtung angestoßen, um mehr Jugendliche für die anspruchsvolle Passion am und auf dem Meer zu gewinnen.“ Auf anderthalb Kilometer Strandstrecke sind exakt 24 Standorte abgesteckt. Per Los sind Teilnehmerpaare gebildet und per Nummer die Angelstelle zugeordnet.

Futtersuche im aufgewühltem Wasser

„Das wird schon,“ meint Nils Grauting aus Rostock, ein gestandener Petrijünger, der sich im Brandungsangeln besonders gut auskennt und mehrmals auch an internationalen Stränden seine Ruten eingesetzt hat. Knöcheltief steht er im Meeresschaum, den die Wellen herangetragen haben und der Wind ans Ufer geblasen hat. Kraut verfängt sich in den Angelsehnen. „Das musst du ertragen und nicht etwa aufgeben,“ sagt er. „Fische kommen im aufgewühlten Wasser gern auf Futtersuche in die seichteren Bereiche. Wichtig sei, sie mit weiten Würfen in den Sandbankrinnen zu erreichen, wo Sandaale, Muscheln, Garnelen oder Schlickwürmer aus den Verstecken heraus gespült werden. “ Vorteilhaft seien speziell gefertigte und montierte Mundschnüre, die den Köder beim Katapultieren mit der straff gefederten Rute festhält, bis er auf dem Grund zum Anbiss bereit liege.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Seine Kenntnis gebe er gern an den Petrijünger-Nachwuchs weiter. „ Beim Generations-Teamangeln ist jedem teilnehmendem Jugendlichen ein Erwachsener zugeordnet, der sich Kniffe und bewährte Handhabungen abgucken kann,“ sagt ergänzend Sebastian Reinke. Aus Hohenfelde kommend hat der 14-jährige Florian Höppner seine Standort-Nummer neben Nils Grauting gezogen und in dessen Rufnähe seine Utensilien aufgebaut. „An anderen Stellen stehen mein Vater und auch mein Bruder,“ erzählt er. „Wir sind eine Anglerfamilie und fast immer auf allen Gemeinschaftstreffen zu finden. Beim Brandungsfischen ebenso wie beim An- oder Abangeln des LAV an Seen oder Flüssen. Aber auch auf den jährlichen Camps, die die Jugend-Abteilung des Verbandes bei den Fischern wie in Hohen Sprenz bietet.“

Das Brandungsfischen bei den Beach Brothers, sei aber doch etwas Besonderes, schwärmt er. Und meint, es eines Tages so weit bringen zu können wie sein 17-jähriger Bruder Sebastian, der es schaffte, sogar in Portugal neben Profis aus anderen Ländern Fische zu ködern. Nach fünfeinhalbstündigem Teamangeln zog Nele Will aus Güstrow den dicksten Dorsch ,53 Zentimeter aus der Brandung und Jonas Schoknecht aus Wittenbeck einen pfundigen Plattfisch von 42 Zentimetern.

Dietrich Grunzig

OZ

Mehr aus Bad Doberan

 
 
 
 
Anzeige
Anzeige