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Weniger Kühe in heimischen Ställen - BBV-Obmann Niederschweiberer spricht von fortlaufendem Strukturwandel

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Die Zahl der Rinder nimmt auch im Landkreis Mühldorf ständig ab. Damit liegen die Zahlenin der Region im bundesweiten Trend. Grafik Zeitungsdienst
Die Zahl der Rinder nimmt auch im Landkreis Mühldorf ständig ab. Damit liegen die Zahlenin der Region im bundesweiten Trend. Grafik Zeitungsdienst © -

Es geht weiter bergab: bundes- und bayernweit und auch im Landkreis Mühldorf ist die Zahl der Mastrinder und Milchkühe weiter rückläufig. Aktuell halten Landwirte in der REgion 88520 Tiere, das sind 2131 weniger als vor einem Jahr. Bauernverbandsobmann Ulrich Niederschweiberer spricht von der Fortsetzung des Strukturwandels. Dazu kommen andere Gründe.

Mühldorf – „Die Ursache liegt in den 2018 gestiegenen Kuhschlachtungen. Aufgrund der Futterunsicherheit nach der langen Trockenheit selektierten viele Landwirte verstärkt Kühe und Färsen aus.‘‘ Trotzdem werden die Ställe wohl weiter leerer: „Längerfristig wird sich allerdings der Trend der sinkenden Erzeugung von Rindfleisch in Deutschland fortsetzen‘‘, steht im Situationsbericht des BBV.

Niederschweiberer: Langfristiger Trend

Das bestätigt Mühldorfs BBV-Obmann Niederschweiberer, der von einem langfristigen Trend spricht. „Wir befinden uns nach wie vor im Strukturwandel, große Betriebe fangen den Rückgang bei kleineren nicht mehr auf.“ Denn die sinkende Zahl von Rindern ist laut Niederschweiberer eng mit dem Rückgang der Zahl der Bauernhöfe verbunden. Die Erlöse und Auflagen ließen vor allem kleinere Betriebe aufgeben. Zwei Jahre lang hätte sich der Rückgang verzögert, „jetzt stellen wir eher wieder eine Beschleunigung fest.“

Bessere Zeiten für Milchbauern

Von den 88 520 Rindern im Landkreis sind 30 191 Milchkühe. 2013 registrierten die Statistiker 93 732 Rinder, davon 31 974 Milchkühe. Zwölf Monate später waren es 92 747 Rinder (Milchkühe: 31 712). Im Jahr darauf registriert die Statistik 93 044 Rinder (Milchkühe: 31 662), 2016 waren es 92 462 Rinder (Milchkühe: 31 536), 2017 90 651 Rinder (Milchkühe: 31 136) und im letzten November 88 520 Rinder.

Milchkühe machen damit etwa 34,1 Prozent des Rinderbestands aus (2013: 34,1 Prozent). Deutschlandweit kletterte dieser Anteil in den vergangenen fünf Jahren von 33,6 (2013) auf 34,3 Prozent (2018).

Milchbauern standen dabei im letzten Wirtschaftsjahr auf der Sonnenseite der Landwirtschaft: „Mit 90 600 Euro lag das durchschnittliche Unternehmensergebnis der auf Milchviehhaltung spezialisierten Betriebe im Wirtschaftsjahr 2017/18 um etwa zwei Drittel höher als ein Jahr vorher.

Preis nur ausreichend, mehr nicht

Damit hat sich die wirtschaftliche Erholung nach den beiden Krisenjahren2014/15 und 2015/16 weiterfortgesetzt. Hauptursache für die Ergebnisverbesserung waren die weiter deutlich erholten Milchpreise‘‘, heißt es in der Bilanz des Bauernverbandes.

Mühldorfs BBV-Chef Niederschweiberer betont zugleich, dass die 2018er Preise ausreichten, nicht mehr: „Mit den Zahlungen in 2018 kommen wir gerade so über die Runden“, betont er.

Rund 11,95 Millionen Milchkühe, Mastrinder, Zuchttiere, Mutterkühe oder Kälbchen stehen nach der jüngsten Zählung in den Ställen und auf der Weide von Flensburg bis Berchtesgaden, rund 332 000 weniger als ein Jahr vorher.. zds.

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