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Kloster auf Frauenchiemsee hofft auf neue Nutzung für Haus Irmengard

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Das Kloster Frauenwörth hat über viele Jahre Trakte des Gesamtkomplexes generalsaniert. Aber die Liste der notwendigen baulichen Maßnahmen ist noch nicht abgearbeitet. Hötzelsperger
Das Kloster Frauenwörth hat über viele Jahre Trakte des Gesamtkomplexes generalsaniert. Aber die Liste der notwendigen baulichen Maßnahmen ist noch nicht abgearbeitet. Hötzelsperger © -

Das leer stehende Haus Irmengard des Klosters Frauenchiemsee könnte schon bald einen neuen Mieter bekommen. Dort soll eine Akademie für psychotherapeutische Behandlungen und Fortbildung eröffnet werden.

Fraueninsel– Für das Haus Irmengard im Kloster Frauenchiemsee zeichnet sich eine neue Nutzung ab. Es steht seit zwei Jahren leer, seit die letzten Klassen der Außenstelle des Förderzentrums des Landkreises Rosenheim in den Neubau an der Joseph-von-Fraunhofer-Straße in Prien umgezogen sind.

20 Jahre war der Landkreis Mieter bei der Abtei und damit auch eine weitere wichtige Einnahmequelle für das Kloster.

Akademie plant Burn-Out-Behandlung und Psychotherapie

Auf Vermittlung des zweiten Vorsitzenden des Freundeskreises der Abtei, des CSU-Landtagsabgeordneten Klaus Stöttner aus Rosenheim, will dort Professor Dr. Dr. Martin Keck, bis vor wenigen Tagen Chefarzt und Direktor der Klinik des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München, mit Kooperationspartnern die „Akademie und psychotherapeutisches Gesundheitszentrum Frauenchiemsee GmbH“ betreiben. Das kündigte Schwester Elisabeth im Gespräch mit der Chiemgau-Zeitung an, Sie ist im Konvent für Bauangelegenheiten verantwortlich.

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+++Die Akademie möchte auf der Insel Prävention und Burn-out-Prophylaxe, Intensivpsychotherapie sowie Weiterbildung für Ärzte, Psychotherapeuten und Psychologen anbieten.

Die Räume müssen dafür komplett saniert werden. Diese General-Instandsetzung bezuschusst der Verein „Freundeskreis Kloster Frauenwörth“ in diesem Jahr mit 40 000 Euro. Mittelfristig ist angedacht, auch die zwei darüber liegenden Stockwerke mit 26 Gästezimmern anzumieten.

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Noch in diesem Jahr sollen zwei provisorische, oberirdische Flüssiggastanks vom Klostergelände verschwinden. Das Kloster mietet einen 30 Tonnen fassenden Erdtank an, nachdem sich der Betrieb der beiden Blockheizkraftwerke bewährt hat, die 2018 und in diesem Frühjahr in Betrieb gegangen waren. Sie werden mit Gas betrieben.

Als weiteres bauliches Großprojekt läuft laut Schwester Elisabeth die Planung der Instandsetzung des alten Gästehauses, Haus Scholastika, auf Hochtouren. Es dient azur Unterbringung für die Klostergäste der Abtei.

1,8 Millionen für Instandsetzung von Haus Scholastika

Wegen der abgeschiedenen Lage gilt es als ein Haus der Stille. Viele Gäste kommen hierher, um zur Ruhe zu kommen, abzuschalten, ihr Leben zu überdenken, das Gespräch mit einer Schwester zu suchen. In anderen Räumen des Klosters ist kein adäquater Ersatz möglich, wo die besondere Atmosphäre nachempfunden werden könnte.

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Vom denkmalpflegerischen Standpunkt her habe das Haus eine hohe Wertigkeit, auf die es Rücksicht zu nehmen gelte, so Schwester Elisabeth. Jetzt wird eine Instandsetzung vorbereitet. Die Kostenschätzung beläuft sich auf 1,8 Millionen Euro.

„Eine Entscheidung über die Realisierung kann erst getroffen werden, wenn zumindest ein Großteil dieser Summe zur Verfügung steht oder zugesagt ist“, betont die Ordensfrau. Zur Finanzierung all der baulichen Herausforderungen und Aufgaben trägt der Freundeskreis Frauenwörth bei. Als nächste Veranstaltung plant er ein Jubiläumskonzert, denn der Freundeskreis besteht seit 25 Jahren.

Konzert zum Jubiläum des Freundeskreises am 22. September

Am Sonntag, 22. September, kommt Hans Berger mit seinem Ensemble und dem Montini-Chor zu einem alpenländischen Marien-Oratorium in das Münster Frauenwörth. Karten (ohne Kosten für die Chiemsee-Schifffahrt) gibt es bei freier Platzwahl im Internet unter der Adresse www.freundeskreis-frauenwoerth.de.

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