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Zahl der illegalen Einreiseversuche 2022 massiv angestiegen

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Eng zusammengepfercht in einem Transporter – so wurden auch diese Menschen 2022 über die Grenze geschleust.
Eng zusammengepfercht in einem Transporter – so wurden auch diese Menschen 2022 über die Grenze geschleust. © Bundespolizei

Die Zahl der illegalen Einreiseversuche und Schleusungsdelikte hat im vergangenen Jahr stark zugenommen.

Das gibt die Bundespolizeiinspektion Rosenheim in ihrer Bilanz für 2022 bekannt. Demnach wurden im Grenzabschnitt zwischen Chiemsee und Zugspitze 2022 rund 3340 Personen beim Versuch der unerlaubten Einreise von der Polizei aufgegriffen. Im Jahr zuvor waren es noch rund 2000 Personen gewesen. Das entspricht einem Anstieg von 67 Prozent.

Deutlich angestiegen ist 2022 auch die Anzahl der von der Bundespolizei Rosenheim festgestellten Schleusungsfälle.

Die illegal eingereisten Menschen kamen 2022 vor allem aus Syrien, der Türkei und Afghanistan. Über ein Drittel der unerlaubten Einreisen stellten die Beamten der Rosenheimer Bundespolizei, zu der auch das Revier in Garmisch-Partenkirchen gehört, im grenzüberschreitenden Zugverkehr fest. Knapp zwei Drittel der illegal Eingereisten wurden an der Inntal-Autobahn (A 93) sowie an den Nebenstrecken im deutsch-österreichischen Grenzgebiet aufgegriffen. Busse spielten dabei laut Bundespolizei mit rund 1100 Fällen eine fast ebenso große Rolle wie die unerlaubte Einreise mit Auto oder Transporter mit rund 1000 Fällen.

„Wir haben aus grenzpolizeilicher Sicht ein anstrengendes Jahr hinter uns“

Rund 65 Prozent der aufgegriffenen Personen mussten Deutschland nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder verlassen. Circa 17 Prozent wurden an eine Aufnahmestelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge übergeben. Den verbliebenen Menschen wurde in Abhängigkeit der vorliegenden Voraussetzungen entweder die Weiterreise gestattet, sie wurden in die Obhut von Jugendämtern übergeben oder in Justizvollzugsanstalten eingeliefert.

Die Bundespolizisten der Rosenheimer Inspektion nahmen 2022 mit rund 170 Beschuldigten auch knapp 60 Schleuser mehr fest als noch im Vorjahr. „Wir haben aus grenzpolizeilicher Sicht ein anstrengendes Jahr hinter uns gebracht. Die Entwicklung im Bereich der Schleusungskriminalität zeigt, dass unsere grenzpolizeilichen Kontrollen nach wie vor eine Vielzahl an Festnahmen nach sich ziehen, die immer wieder auch erfolgreiche Ansätze für die Ermittlung von Hintermännern liefern“, fasst Polizeidirektor Ludger Otto das zurückliegende Jahr zusammen.

Bereits der G7-Gipfel, der 2022 im Zuständigkeitsbereich der Inspektion stattfand, sei eine besondere grenzpolizeiliche Herausforderung gewesen. Der deutliche Anstieg bei den unerlaubten Einreiseversuchen sei zwar dann erst in den Monaten nach der Gipfelveranstaltung voll zum Tragen gekommen. Dennoch: „Die Arbeit ist nicht weniger geworden, ganz im Gegenteil“, resümiert der Leiter der Bundespolizei Rosenheim.

re

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