Gaslighting: Gehirnwäsche in der Partnerschaft

Gaslighting: Gehirnwäsche in der Partnerschaft. Mann zeigt mit dem Finger auf eine Frau, die die Hände vor ihr Gesicht hält. Vielleicht versucht er sie, durch Aggression zu manipulieren oder zu gaslighten,

Eine schlimme Form der Manipulation in der Partnerschaft - wie sie sich zeigt und was dahinter steckt.

In meinem Umfeld habe ich miterlebt, wie ohnmächtig, hilflos und verzweifelt Angehörige waren, als eine junge Frau in die klebrigen Fänge eines manipulierenden Gaslighting-Mannes geriet. Sie wurde systematisch verdreht, verunsichert und entfremdet. Eigenes Denken wurde streng bestraft. Die Ausbildung musste abgebrochen und das Umfeld zum Feind erklärt werden. Es passierten heftige Dinge. Polizei, Anzeigen, das volle Programm.

Sie konnten nichts tun, denn der Kontakt zur Familie und zu allen Freunden wurde vom Gaslighter durch Verleumdung unterbunden.

Vor kurzem hat das bekannte  Online-Magazin Krautreporter bei mir für ein  Interview zum Thema Gaslighting angefragt. Die Krautreporter haben bei mir offene Türen eingerannt, weil Gaslighting ein super emotionales Thema für mich ist. 

Deshalb liegt mir Aufklärung sehr am Herzen!

Was ist Gaslighting überhaupt?

Als Gaslighting wird eine spezielle Form des Missbrauches oder der Gewalt bezeichnet. In der Partnerschaft wird das Opfer gezielt manipuliert mit dem Ziel, es psychisch zu schwächen. Hierzu wird es zutiefst verunsichert und desorientiert. Das kann so weit gehen, dass der manipulierte Partner den eigenen Sinn für die Realität infrage stellt, dass sein Selbstwertgefühl einbricht und das Selbstbewusstsein zerstört wird. Die absolute Kontrolle und Macht soll über den Partner erreicht werden.

Der Begriff Gaslighting ist vom britischen Theaterstück „Gas Light“ abgeleitet. Seit etwa 1960 wird Gaslighting sowohl umgangssprachlich als auch in der psychologischen Fachsprache für das Bemühen verwendet, die Wahrnehmung der Realität eines Anderen zu manipulieren.

Wie tickt ein Gaslighter?

Wenn es darum geht, Macht und Kontrolle über den Partner auszuüben, denkt man schnell an Narzissmus.

Gaslighter sind meist narzisstisch gestört und haben selbst ein sehr geringes Selbstwertgefühl. Sie können es nicht ertragen, wenn jemand eine Wahrnemung oder Meinung hat, die von der eigenen abweicht.

Die eigene Unzulänglichkeit wird kompensiert. Deshalb darf der Partner die Autorität der Gaslighters nicht infrage stellen. Absolute Loyalität ist erwünscht und wird notfalls mit Gewalt erzwungen. Oft ist das destruktive Verhalten des Gaslighters ein Überbleibsel aus der Kindheit, um sich nie wieder klein oder ausgeliefert zu fühlen.

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Wie alle Narzissten wirkt auch der Gaslighter nach außen oft selbstbewusst und souverän. In Wirklichkeit leidet er jedoch unter geringem Selbstwertgefühl. Lob, Anerkennung, Bewunderung und Loyalität vom Partner betäuben dies. Reife und gleichberechtigte Beziehungen können nicht eingegangen werden.

Nicht allen Gaslightern jedoch ist bewusst, was sie ihrem Partner antun! Sie sind mit einem derart geringen Selbstwertgefühl ausgestattet, dass die eigene Ohnmacht alles überdeckt. Andere wiederum sind bewusst, berechnend und handeln ohne Rücksicht auf die Gefühle anderer.

Gaslighting – wie geht das?

Zunächst einmal muss das Opfer an der eigenen Realitätswahrnehmung zweifeln. Das Opfer soll am Ende das Gefühl haben, dass die eigene Wahrnehmung nicht mehr stimmt. Auch das Zweifeln am eigenen Geisteszustand ist erwünscht. Alles, was man denkt, fühlt, sagt, macht, wird als falsch oder nicht der Realität entsprechend dargestellt. Das geht beinahe immer mit Abwertung einher. Auch im Streit ist der Gaslighter meist unfair im Argumentieren und rhetorisch mit allen unfairen Tricks ausgestattet.

Dies geschieht über einen längeren Zeitraum hinweg. Nicht ständig, nicht vorhersehbar aber immer wieder wird der Andere infrage gestellt. Hierbei werden Verleugnung, Verdrehung und bewusste Inszenierung verwendet.

Häufig wird das Opfer sozial isoliert, damit der Gaslighter freie Fahrt hat und das Opfer schneller abhängig wird. Hierzu werden oft auch Familienmitglieder manipuliert. Das erinnert durchaus an Sekten-Praktiken. Das alte Umfeld, sprich Familie, Kollegen und Freunde werden zum Feindbild. Denn eine zweite Meinung, ein korrigierendes Wort eines Freundes oder eine Einmischung der Familie würden das Opfer, bevor es völlig abhängig ist, aus den Fängen des Gaslighters befreien.

Woran erkenne ich Gaslighting in der Beziehung?

Wenn du dich nach einem Gespräch verwirrt, geschwächt fühlst oder es dir gar schwindelig ist, kann es sein, dass du gerade manipuliert wurdest. Die Worte im Mund herumgedreht zu bekommen oder mit Ohnmachts- oder Hilflosigkeitsgefühlen aus einem Gespräch herauszugehen sind ebenfalls Hinweise, dass dir eine andere als deine eigene Realität verkauft werden soll. Falls die Worte und Taten deines Partners nicht zusammenpassen, sind das weitere deutliche Zeichen.

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Wie kommt man aus einer Gaslighting-Beziehung heraus?

Wenn dein Partner nicht bereit ist, sein eigenes Verhalten zu reflektieren, und dich und deine Wahrnehmungen weiter abwertet („Du spinnst doch“, „so ein Quatsch“, „Du gehörst zum Psychiater“ etc.), ist die „Partnerschaft“ in Anführungszeichen zu setzen. Wenn du eine Partnerschaft nur dann fortsetzen kannst, wenn du dich selbst verlässt, ist das verheerend. Meist merken Betroffene das gar nicht mehr, da sie schon viel zu abhängig und verblendet sind.

Wie kann ich einem betroffenen Freund/einer Freundin helfen?

Das Thema sehr vorsichtig unter vier Augen ansprechen.
Der Gaslighter erwartet absolute Loyalität, deshalb solltest du keine für das Opfer gefährliche Situation heraufbeschwören. 

Vermutlich wird der oder die Betroffene das Thema weit von sich weisen. Dennoch ist es von großer Bedeutung, dass du das Gefühl vermittelst jederzeit da zu sein – und das ohne zu werten!

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