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Versteigerungen unzustellbarer Pakete von DHL und Hermes

Versteigerungen von Paketen

Einige Pakete und Briefe können trotz aller Bemühungen und Nachforschungen weder beim Empfänger noch beim Absender zugestellt werden. Solche unanbringlichen Sendungen werden einige Monate beim Paketdienst aufbewahrt und danach versteigert, sofern der Inhalt werthaltig ist. In diesem Ratgeber geht es um Versteigerungen von DHL und Hermes.

Darüber hinaus gibt es Händler, die unzustellbare und retournierte Chinapakete ungeöffnet weiterverkaufen. Zu diesem Thema lesen Sie bitte diesen separaten Artikel.


Inhaltsverzeichnis

  1. So funktioniert die Paket-Versteigerung
  2. Paket-Auktionen von der Deutschen Post und Hermes
  3. TV-Berichte über Paketversteigerung

So funktioniert die Paket-Versteigerung

Bevor ein Paket bzw. dessen Inhalt versteigert wird, versuchen Paketdienste alles, um den Empfänger oder Absender der Sendung ausfindig zu machen. Die Deutsche Post unterhält z.B. seit 1975 eine zentrale Briefermittlungs-Stelle in Marburg. Knapp 100 Mitarbeiter arbeiten dort, die das Briefgeheimnis verletzen und Sendungen öffnen dürfen, um im Inhalt nach Absender- oder Empfängerangaben zu suchen. Erst wenn all diese Möglichkeiten fehlschlagen, und der verschickte Inhalt eine gewisse Wertigkeit besitzt (z.B. Elektronik, DVDs, etc.), wird die Brief- oder Paketsendung zur Versteigerung freigegeben.

Falls Sie unzustellbare Pakete ersteigern möchten, beachten Sie bitte, dass keine verschlossenen Sendungen versteigert werden. Es funktioniert also nicht wie bei Flughafen-Auktionen, wo verloren gegangene Koffer verschlossen versteigert werden. Bei Post-Auktionen weiß der Käufer vorher, um welchen Gegenstand es sich handelt. Der Höchstbietende bekommt die ersteigerte Ware üblicherweise lose und unverpackt übergeben.

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Paket-Auktionen von der Deutschen Post und Hermes

Die Deutsche Post DHL Group und der Paketdienst Hermes lassen Wertgegenstände aus sog. "unanbringlichen" Sendungen öffentlich versteigern. Folgende Auktionshäuser führen die Auktionen durch:

Die Auktionen finden an verschiedenen Orten in Deutschland statt. Die Termine und Veranstaltungsorte finden Sie auf den genannten Websites.

Bevor eine Versteigerung startet, veröffentlichen die Auktionshäuser Listen mit Gegenständen, die unter den Hammer kommen. Anhand einer Produktliste einer Hermes-Auktion in Vacha (Beispiel unten) lässt sich erahnen, dass durchaus wertvolle Güter zu erwerben sind und Käufer ein Schnäppchen machen können. So werden z.B. Weine, Sekt, Whiskey und andere Alkoholika versteigert. Darüber hinaus Fernseher, Bekleidung, Werkzeug, Computerzubehör und Smartphones. Sogar Parfüms, Goldmünzen, Schmuck und ähnliche Luxusgüter kommen regelmäßig zur Versteigerung.

Beispielhafter Auszug aus einer Liste mit Versteigerungsobjekten:
Auszug einer Versteigerungsliste

Beachten Sie, dass Auktionsware in aller Regel ohne Garantie oder Gewährleistung versteigert wird. Der Auktionator übernimmt keine Funktionsprüfung der Geräte, deshalb kann es vor allem bei Elektronikprodukten sein, dass diese durch eine lange Transportodyssee bereits Schaden genommen haben. Ferner besteht kein Umtausch- oder Rückgaberecht von ersteigerten Produkten. Setzen Sie sich vor der Auktion ein Ausgabenlimit und lassen sich im Bietergefecht nicht dazu verleiten, zu viel auszugeben.

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Paketda bei YouTube: Blick in den Produktkatalog einer DHL-Versteigerung



TV-Berichte über Paketversteigerung

Im Dezember 2023 berichtete der SWR über einen Händler, der gezielt Waren aus Postauktionen ankauft und mit Gewinn weiterverkauft: www.swr.de. Er berichtet von Schwierigkeiten mit beschädigten Produkten, weil sie nur mit Preisabschlag verkaufbar sind.

2018 erschien im ZDF-Magazin "Hallo Deutschland" ein Bericht über eine Hermes-Paketversteigerung des Auktionshauses Wendt. Der Bericht ist hier bei Youtube abrufbar.

Auktionatorin Meike Nahli bestätigte in dem Bericht, dass vor der Versteigerung alle Pakete ausgepackt werden und der Inhalt gesichtet wird. "Das, was ganz schlimm war, haben wir direkt entsorgt", so Nahli. "Wir habe neue Sachen dabei, wir haben gebrauchte Sachen dabei."

Alles was zum Verkauf steht, wird vorab grob nach Themen sortiert. Zum Beispiel "Sport und Freizeit" oder "Küche und Haushalt". Geringwertige Produkte werden in Rollcontainern, sogenannte Corletten, gestapelt und gebündelt versteigert. Höherwertige Produkte wie z.B. Smartphones oder Fahrräder, kommen einzeln unter den Hammer.

Ungefähr zwei Stunden vor dem Start einer Paketauktion beginnt die Vorbesichtigung. Interessenten können die Rollcontainer von außen begutachten und mit einem Blick durch die Gitterstäbe den ungefähren Inhalt erahnen. Die Container dürfen jedoch nicht geöffnet werden. Viele Schnäppchenjäger mögen den Überraschungsmoment, eine Corlette zu ersteigern, ohne genau zu wissen, was sich darin befindet.

Ein professioneller Käufer erzählte dem ZDF-Reporterteam, dass er schon mal eine Corlette für 500 Euro ersteigert habe. Darin befanden sich wertvolle Werkzeuge, die teilweise einen Stückpreis von mehr als 1000 Euro gehabt haben sollen.

Im Durchschnitt wird eine Corlette für mindestens 300 Euro versteigert. Der Höchstbietende muss die Ware vor Ort in seinen Autoanhänger oder Transporter umladen, denn die Corlette verbleibt beim Auktionshaus bzw. im Eigentum von Hermes.

ZDF-Bericht zur Paketversteigerung bei Hermes

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