News in einfacher Sprache 21.07.2023, 16:15

Sieben Gründe, warum Sie das Parlament im Sommer besuchen sollten

Sie suchen nach einem Ausflugsziel für den Sommer? Besuchen Sie doch das klimatisierte Parlamentsgebäude. Es gibt viel zu sehen und zu entdecken.

1. Führungen: Im Sommer auch auf Italienisch, Französisch und Spanisch

Im Sommer gibt es ein breit gefächertes Angebot an Führungen in deutscher Sprache: Von der klassischen Architekturführung bis zu Schwerpunktführungen über Parlamentarismus, Frauen und oder Kunst im Parlament. 
Das gesamte Angebot finden Sie hier oder direkt im Terminkalender

Zwischen 10. Juli und 1. September gibt es auch Führungen auf Italienisch, Französisch und Spanisch. In knapp eineinhalb Stunden lernen Sie die Geschichte des Parlamentsgebäudes kennen. Dabei besuchen Sie zum Beispiel auch die Sitzungssäle des Nationalrats und des Bundesrats.

2. Parlaments­bibliothek: Originalskizzen von Architekt Theophil Hansen

Vor 154 Jahren wurde Theophil Hansen mit der Planung des Parlamentsgebäudes beauftragt. Wenn Sie durch Wien gehen, stoßen Sie immer wieder auf Bauten von Hansen: Zum Beispiel das Musikvereinsgebäude, die Akademie der bildenden Künste oder das Palais Epstein, das sich direkt neben dem Parlament befindet. 

Das Parlamentsgebäude betrachtete Hansen als sein Lebenswerk. Er plante nicht nur das Gebäude selbst bis ins Detail, sondern auch die gesamte Ausstattung bis hin zu den Möbeln. Im Vordergrund steht dabei immer wieder die Antike als Ursprung der Demokratie.

In der Parlamentsbibliothek haben Sie die Möglichkeit, Theophil Hansens Skizzen und Pläne selbst unter die Lupe zu nehmen. Auf einem großen Bildschirm können Sie durch die Zeichnungen des Architekten blättern und Details heranzoomen. 

3. Demokratikum: Testen Sie Ihr Wissen über Politik

Wie viel wissen Sie über den Gesetzgebungsprozess? Das können Sie im Demokratikum, dem neuen Besucher:innenzentrum, testen. Es erklärt die Grundpfeiler der Demokratie, informiert über Möglichkeiten der politischen Beteiligung und erzählt über die Geschichte des Parlamentarismus. Im Forum finden Sie einen Quiztisch. Dort können Sie Ihr Wissen testen oder Ihre Begleitung und andere Besucher:innen zu einem Match herausfordern. 

Sie stellen lieber selbst Fragen als sie zu beantworten? An lebensgroßen Bildschirmen können Sie Klubchef:innen, den Nationalratspräsidenten oder die Bundesratspräsidentin interviewen. Bundesratspräsidentin Claudia Arpa hat erst am 1. Juli 2023 den Vorsitz der Länderkammer übernommen. Sie erzählt zum Beispiel über ihren Arbeitsalltag und ihre Aufgaben. 

Auch die Jüngsten kommen auf ihre Kosten: Am Info-Desk bekommen Kinder einen Sammelpass. Wer alle interaktiven Stationen im Demokratikum besucht hat, darf sich eine kleine Überraschung am Info-Desk abholen. 

4. Kaiserloge: Wo der Kaiser selbst nie war

Wer bei einem Rundgang durch das Hohe Haus ein scharfes Auge hat, entdeckt immer wieder die Buchstaben FJI. Sie stehen für Kaiser Franz Joseph I. Er wurde zwar auf diese Weise oft im Parlamentsgebäude verewigt. Betreten hat er es aber nur zwei Mal: bei der Gleichenfeier – die findet statt, wenn der Bau fertig und das Dach errichtet ist. Und dann noch einmal nach der Fertigstellung des Baus. 
Im historischen Sitzungssaal befindet sich die für den Kaiser vorgesehene Kaiserloge, auch Kaisersalon genannt. Er benützte sie aber nie. Die Kaiserloge finden Sie in der Mitte des historischen Sitzungssaals, Sie erkennen sie an der Uhr.

2017 wurde das Parlamentsgebäude für die Sanierung geräumt. Dabei kam es zu einem bemerkenswerten Fund im Keller des Parlaments: Anton Habich, Mitarbeiter des Gebäudemanagements der Parlamentsdirektion, fand zwei bestickte Samtbehänge. Sie zeigen das Wappen von Kaiser Franz Joseph I. Es stellte sich heraus, dass es Teile der originalen Dekoration der Sitzungssäle des Abgeordnetenhauses bzw. des Herrenhauses aus dem Jahr 1883 sind. Den Behang der Kaiserloge können Sie im Haus der Geschichte in der Hofburg besichtigen.

Zu den Fotos der Samtbehänge

5. Am Pult im National­ratssaal

Wie fühlt es sich für die Abgeordneten an, am Pult im Nationalratssaal zu stehen und eine Rede zu halten? Bei Ihrem Besuch können Sie selbst die Perspektive wechseln. 

Am Nationalratssaal hat sich im Rahmen der Sanierung einiges geändert: Die größte Neuerung ist die neue Glaskuppel. Es wurde auch für barrierefreie Zugänge gesorgt. Bei den Abgeordnetenbänken gibt es ein flexibles Stecksystem, das je nach Mandatsverhältnissen angepasst werden kann.

Übrigens: Der Denkmalschutz spielte bei der Sanierung eine große Rolle. Zum Beispiel wurde jedes einzelne Teil der Wandverkleidung aus Walnussfurnier bei der Abnahme nummeriert, damit es dann an derselben Stelle wieder eingesetzt werden konnte. 

6. Restaurant Kelsen: Genießen Sie Kaffee, Kuchen oder Dinner

Seit der Wiedereröffnung gibt es im Parlament das Restaurant Kelsen, das auch für Besucher:innen geöffnet ist. Im neu ausgebauten Dachgeschoss werden Sie zur Mittagszeit und abends bewirtet.

Alle Informationen zu den Öffnungszeiten der Gastronomie im Parlament finden Sie auf der Homepage des Restaurants Kelsen

7. Dachterrassen: Genießen Sie den Ausblick

Zum Ausklang Ihres Besuchs empfehlen wir einen Blick von einer der vier Dachterrassen. Sie umfassen insgesamt eine Fläche von 400 Quadratmetern und bieten den direkten Blick auf den Skulpturenschmuck am Dach des Parlaments. 
Schauen Sie genau hin: Dann entdecken Sie sogar die ehemaligen Dachschrägen, die im Zuge der Sanierung durch die Terrasse ersetzt wurden. 

Öffnungszeiten und Infos zu Ihrem Besuch

Auch im Sommer hat das Hohe Haus zu den gewohnten Zeiten geöffnet. 
Nur von 31. Juli bis 5. August 2023 ist das Parlament für eine Woche geschlossen. 
Bitte registrieren Sie sich vor Ihrem Besuch namentlich auf der Webseite des Parlaments. Dadurch ersparen Sie sich längere Wartezeiten. Bringen Sie unbedingt auch einen amtlichen Lichtbildausweis mit.

Hier finden Sie weitere Informationen, die nicht in einfacher Sprache sind: