Mobilfunkausbau: Netzbetreibern drohen Sanktionen wegen nicht erreichter Ziele

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News Andreas Link
Mobilfunkausbau: Netzbetreibern drohen Sanktionen wegen nicht erreichter Ziele (1)
Quelle: Telekom

Als die neuen Mobilfunkfrequenzen 2015 versteigert wurden, hatte man auch Ausbauziele formuliert. Die sind bislang nicht erreicht worden und den Netzbetreibern drohen nun Sanktionen.

Infrastrukturprojekte sind in Deutschland immer wieder ein leidiges Thema, ob Autobahnen oder Mobilfunknetz. Bei Letzterem haben während der Versteigerung der Frequenzen im Jahr 2015 die Netzbetreiber auch ein Versorgungsversprechen abgegeben und die sind bindend. Fünf Jahre später findet man derweil immer noch Löcher im Netz und die Unionsfraktionsvize Nadine Schön (CDU) fordert nun Konsequenzen.

"Verstöße gegen die Versorgungsauflagen sind kein Kavaliersdelikt. Wenn wir die Ziele unserer Mobilfunkstrategie erreichen wollen, dann müssen die Mobilfunknetzbetreiber die Auflagen erfüllen. Deshalb muss die Bundesnetzagentur nun die Sanktionsmöglichkeiten nutzen, die wir ihr zur Verfügung gestellt haben." Sollten Netzbetreiber ihren Verpflichtungen nicht nachkommen, würden vielleicht Bußgelder zum Umdenken bewegen.

Insbesondere an den Verkehrsadern habe keines der in Deutschland aktiven Unternehmen die Auflagen bislang erfüllt. Dabei will der Bund die Unternehmen auch stärker zu Kooperation drängen, wenn sie es nicht als wirtschaftlich erachten, ein eigenes Angebot zu realisieren. Beim Thema Kooperation gehen allerdings bei der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefonica (über die Kernmarke O2) oft die Alarmglocken an. Auf freiwilliger Basis ist hier nicht viel zu erwarten, weshalb darauf gedrängt wird, die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft schnellstmöglich auf den Weg zu bringen.

Auch lesenswert: Mobilfunkausbau liegt hinter den Versprechungen

Die erste Maßnahme sind nun Fristen von der Bundesnetzagentur an die drei Akteure. Die wurden nun aufgefordert, bis Ende des laufenden Jahres den Verpflichtungen nachzukommen. Damit nicht gebummelt wird, wurden für Juni und September Zwischenziele gesteckt. Ziel bis Ende des Jahres war es nach dem Plan von 2015, 98 Prozent der Haushalte mit mindestens 50 Mbit/s Mobilfunknetz zu versorgen - eingeteilt nach Antennensektoren. Alle Hauptverkehrswege sind vollständig zu versorgen - vornehmlich Autobahnen und Gleiswege. Sollten die Vorgaben nicht eingehalten werden, drohen kommendes Jahr Bußgelder. Deren Wirkungsgrad wird am Ende aber von der Höhe abhängen.

Die deutsche Versorgungslage wurde jüngst von Open Signal analysiert und die macht deutlich, was man eigentlich erwartet: Starke Schwankungen in der ländlichen Versorgung und eine Bevorzugung von Großstädten aus ökonomischen Gründen - was wiederum in Teilen dazu beiträgt, dass es noch mehr Menschen vom Land in die Stadt zieht. Dabei ist hier stets die Rede von 4G - mittlerweile gibt es auch 5G, aber das ist in Deutschland nur in Großstädten und Ballungsräumen zu finden. Mobilfunkausbau: Netzbetreibern drohen Sanktionen wegen nicht erreichter Ziele (2) Quelle: Opensignal Mobilfunkausbau: Netzbetreibern drohen Sanktionen wegen nicht erreichter Ziele (2) Zuweilen gibt es aber mitunter auch Kritik am deutschen System: Hier werden die Frequenzen für Mobilfunk recht teuer versteigert, was den Bundeshaushalt zwar füllt, am Ende aber die Kassen der Netzbetreiber belastet. Die investieren dann weniger in Infrastruktur und legen die Kosten auf die Nutzer um. Andere Länder vergeben die Frequenzen kostenlos, binden die Betreiber aber an zwingende Ausbauziele, die zu erreichen sind, sodass Investitionen in die Netze sichergestellt sind.

Ein weiteres Infrastrukturdebakel scheint man sich im Bund wohl auch nicht mehr erlauben zu wollen, nachdem es bereits mit der Festnetzversorgung trotz großzügiger Subventionen schleppend lief und Ziele nicht erreicht wurden. Und von der Autobahnmaut wird sich das zuständige Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur so schnell nicht erholen.

    • Kommentare (12)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Andregee Software-Overclocker(in)
        Zitat von Lukas09
        This. Hab das bis heute nicht verstanden. "Wie du hast kein Geld um uns zu bezahlen? Kein Problem, dann bezahlst du halt bis nächste Woche 5 Prozent mehr und wenn du die dann nicht zahlen kannst kommste vlt sogar ins Gefägnis. WIe du kannst dann aber erst recht nicht arbeiten gehen um das Geld zu verdienen? Nicht möglich!"

        Da frage ich mich manchmal ob die "ihr" Geld überhaupt haben wollen oder einfach nur auf Stress aus sind.
        Es fehlt nicht an Geld für den Ausbau, sondern an Anreiz. Man scheut Kosten, weil diese höher ausfallen als der zu erwartende Gewinn und genau da wirken Strafen sehr wohl wenn sie angemessen sind denn dann kann der Netzbetreiber abwägen ob die Strafe nicht besser vermieden und in Standorte investiert wird

        Gesendet von meinem SM-G920F mit Tapatalk
      • Von Andregee Software-Overclocker(in)
        Zitat von Lukas09
        This. Hab das bis heute nicht verstanden. "Wie du hast kein Geld um uns zu bezahlen? Kein Problem, dann bezahlst du halt bis nächste Woche 5 Prozent mehr und wenn du die dann nicht zahlen kannst kommste vlt sogar ins Gefägnis. WIe du kannst dann aber erst recht nicht arbeiten gehen um das Geld zu verdienen? Nicht möglich!"

        Da frage ich mich manchmal ob die "ihr" Geld überhaupt haben wollen oder einfach nur auf Stress aus sind.
        Es fehlt nicht an Geld für den Ausbau, sondern an Anreiz. Man scheut Kosten, weil diese höher ausfallen als der zu erwartende Gewinn und genau da wirken Strafen sehr wohl wenn sie angemessen sind denn dann kann der Netzbetreiber abwägen ob die Strafe nicht besser vermieden und in Standorte investiert wird

        Gesendet von meinem SM-G920F mit Tapatalk
      • Von Olstyle Moderator
        Beschäftige dich Mal mit den Energien die früher auf der Lang- und Mittelwelle rausposaunt wurden.
        Dagegen ist alles was wir heute mit Handymasten machen lächerlich gering.
      • Von warawarawiiu Volt-Modder(in)
        Zitat von Pu244
        Im Kern völliger Blödsinn. Wissenschaftlich ist das nicht haltbar. Bis heute gibt es nichtmal Indizien, dass Mobilfunk schädlich wäre.
        Die Grunddevise, auch in der Wissenschaft lautet, kein Forscher weiss sicheres bei dem Thema.

        Es gibt viele die denken zu wissen, es waere harmlos.
        Es gibt einige, die denken zu wissen es waere gefaehrlich.
        Und dann gibt es da noch ALLE die nichts absolut wissen koennen.

        Ist nix anderes wie damals bei bspw. Röntgen-Strahlen - da war man sich einig dass das nichts schlimmes ist und es war jahre lange der heisse scheiss.... Da wurde aus spass geröntgt.
        Das gleiche mot medikamenten, die Jahrezehnte spaeter plötzlich als "hochgefährlich" eingestuft werden.

        Deine wissenschaftlichen untersuchungen zur ungefaherlichen handystrahlung, entsprechen dem Stand der heutigen wissenschaft. Die wahrscheinlichkeit ist gross, dass die einigen die heutr schon darlegen dass diese strahlung negative einfluesse auf ie umwelt hat, sich dann auch wissenschaftlich bewahrheiten.

        Kannst ja dann sagen, man hats nicht besser gewusst...... Musst dir dann aber zu recht anhoeren, dass es einige gab die zweifel daran hatten und vorausschauend genig waren die potentiellen gefahren zu erkennen.
      • Von Pu244 Kokü-Junkie (m/w)
        Zitat von warawarawiiu
        Natuerlich etwas ueberspitzt aber im Kern absolut richtig.
        Im Kern völliger Blödsinn. Wissenschaftlich ist das nicht haltbar. Bis heute gibt es nichtmal Indizien, dass Mobilfunk schädlich wäre.
      • Von warawarawiiu Volt-Modder(in)
        Zitat von ich111
        Gibt Leute, die haben ausreichend Arbeit und damit da noch Freizeit überbleibt ist da Zeit sehr kostbar. Wenn man im Zug sitz und da keinen Internetzugriff hat ist das einfach nur peinlich für eines der reichsten Länder.
        Auf das mit dem Krebs geh ich jetzt nicht näher ein, das endet in einer Endlosdiskussion.
        Also miss man sich entscheiden.....

        Auf "Bibis Beauty Palace" Youtube-Videos im Zug verzichten...

        Oder....

        Elendig an Bauchspeicheldrüsenkrebs sterben?

        Hm.... Schwierige Entscheidung.

        Natuerlich etwas ueberspitzt aber im Kern absolut richtig.
      Direkt zum Diskussionsende
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