Bleibende Jagderinnerung Wie findet man einen guten Präparator?

Gute Präparatoren sind schwer zu finden. Schnell zerstört ein „Billigheimer“ eine wertvolle Jagderinnerung. Wir sagen Ihnen, worauf sie achten sollten.
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03. Dezember 2023
Dachs in Pose. Eine Eigenschaft muss jeder Präparator mitbringen: den Blick für´s Detail.
Dachs in Pose. Eine Eigenschaft muss jeder Präparator mitbringen: den Blick für´s Detail.
Alexander Losert

Der kapitale Hirsch an der Wand, die Keilerwaffen drapiert mit silbernem Eichenlaub. Das Vollpräparat des Dachses. Jagdtrophäen sind eine bleibende Erinnerung an vergangene Tage und Erfolge. Diese aber zu bewahren und zu konservieren ist eine wahre Kunst. Und für diese Kunst gibt es die Gilde der Präparatoren. Doch auch hier gibt es qualitativ große Unterschiede. Schnell wird aus dem vermeintlichen Schnäppchen ein Albtraum – und die Trophäe ist ruiniert.

Der Ruf ist wichtig. Die meisten Kunden kommen über Empfehlungen zu den Präparatoren.
Der Ruf ist wichtig. Die meisten Kunden kommen über Empfehlungen zu den Präparatoren.

Den Ruf erarbeiten

Berthold Mösinger, Präparator aus Gelnhausen und Mitglied im Verband der Deutschen Präparatoren, ist seit mittlerweile über 50 Jahren im Geschäft und kann dazu etwas sagen, wie man einen guten Präparator findet: „Das wichtigste ist nach wie vor der eigene Ruf. Macht man gute Arbeit, dann spricht sich das rum. In den Jagdstuben hängen die Arbeiten und können von anderen Jägern begutachtet und beurteilt werden. Und wenn ihnen gefällt, was sie sehen.“ Und hier muss man ihm recht geben. Wer kennt es. Nicht? Man sitzt beisammen und bewundert die eine oder andere Trophäe. Aber was ist, wenn das Präparat misslingt? Denn auch beim Handwerk des Präparierens gibt es große Unterschiede.

Günstig nicht immer gut

Das günstigste Angebot muss nicht immer das beste sein. Schnell ist die Erinnerung an ein Jagderlebnis zerstört, weil man den einen oder anderen Euro sparen will. Berthold Mösinger sagt dazu: „Wichtig ist, dass man sich nicht nur auf das Internet verlassen sollte. Man sollte sich die Arbeiten vor Ort anschauen. Ein Präparator muss mit vielen Dingen umgehen können, wie Holz oder Metall. Er muss fräsen können, er muss ein Auge für Form und Gestalt haben. Am Ende soll es eben lebensecht aussehen.“ Und auch die verwendeten Materialen spielen eine Rolle. 3D-Formen schlagen eher zu Buche als Holzwolle und Drahtgeflechte. Das hat, wie die Arbeit auch, alles seinen Preis.

Genaue Leistung absprechen

Auch wenn es zur Auftragsvergabe kommt, gilt es zu beachten, was vereinbart und am Ende erfüllt wird. „Mitunter schleichen sich bei manchen noch die einen oder anderen Sonderposten ein. Das ist aber nicht seriös. Credo muss sein: Der Kunde bekommt genau das, was auf dem Auftrag steht. Wenn dann doch einmal was sein sollte, ein Sonderwunsch etwa, dann kann man schauen, was sich noch machen lässt“, sagt Berthold Mösinger. Deswegen sollte alles von Anfang an aufgeschrieben und taxiert werden, damit am Ende alles passt. Die Reparatur von „verpfuschten“ Präparat ist dagegen, wenn überhaupt nur zeit- und kostenintensiv durchzuführen.

Checkliste

  • Gefällt Ihnen ein Präparat, fragen Sie den Jäger wer es gemacht hat
  • Schauen sie sich die Präparate vor Ort an – nicht nur auf der Internetseite
  • Nicht ausschließlich auf das Internet verlassen
  • Bei Auftragsvergabe genau festlegen und protokollieren, was gemacht werden soll
  • Fragen Sie nach dem konkreten Endpreis
  • Vereinbaren Sie einen Abholtermin/Versandtermin
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