Glückliches Ende
„Unterkühlt, aber ansprechbar“: Vermisste „SZ“-Journalistin lebend bei Innbrücke gefunden

09.02.2024 | Stand 10.02.2024, 8:56 Uhr

Im Bereich der Innbrücke westlich von Braunau, wo die B12 in die B148 übergeht, wurde die 53-Jährige stark unterkühlt gefunden. − Foto: Gilg

Ein glückliches Ende hat die Suche nach der vermissten Journalistin an der deutsch-österreichischen Grenze genommen. Die stellvertretende Chefredakteurin der „Süddeutschen Zeitung“, Alexandra Föderl-Schmid (53), konnte Freitagvormittag, einen Tag nach ihrem Verschwinden, lebend gefunden werden.



Wie die Landespolizeidirektion Oberösterreich und das Polizeipräsidium München gemeinsam bestätigen, wurde sie gegen 11 Uhr von Polizisten im Bereich der Innbrücke westlich von Braunau entdeckt. Sie war unterkühlt, aber ansprechbar.

Die 53-Jährige wurde dann von Rettungskräften ins St.-Josef-Krankenhaus in Braunau zur weiteren Untersuchung gebracht. Wo sie sich in der Zeit zwischen Donnerstagfrüh und Freitagvormittag aufgehalten hatte, dazu konnte die Polizei keine Angaben machen.

Große Suchaktion



Wie berichtet, hatten laut Polizei Zeugen Donnerstagfrüh eine weibliche Person im Inn gesehen. „Um 8.20 Uhr ging der Alarm ein“, berichtet einer der Helfer. Knapp 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Wasserwacht, Polizei und Rotes Kreuz waren dann an der großangelegten Suchaktion beteiligt. Mit rund einem Dutzend Booten wurde der Inn im Bereich zwischen den Kraftwerken Ranshofen und Ering-Frauenstein abgesucht. Auf einem Tankstellen-Parkplatz in der Nähe der Innbrücke wurde das Auto von Föderl-Schmid gefunden. Auch ein „Abschiedsbrief“ der 53-Jährigen, die sich in den Tagen zuvor mit Plagiatsvorwürfen hinsichtlich ihrer journalistischen Beiträge und ihrer Doktorarbeit konfrontiert sah, wurde laut Polizei entdeckt, weshalb man das Schlimmste befürchtete. Gegen Donnerstagmittag wurde die Suche dann vorerst erfolglos abgebrochen.

Zu weiteren Suchmaßnahmen wollte sich das Polizeipräsidium München Freitagfrüh auf Anfrage der Mediengruppe Bayern nicht äußern. Zwei Stunden später wurde die gebürtige Mühlviertlerin dann lebend gefunden.


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