Lindenallee

Die Lindenallee wurde im 18. Jahrhundert in Potsdam angelegt. Nach dem Bau des Neuen Palais erfolgte um 1769 von der Mittelachse des Triumphbogens ausgehend eine zweireihige Anpflanzung von Linden, welche etwa eine Strecke von 700 Meter erreichte. Planungen des Gartendirektors Peter Joseph Lennés sahen eine parkartige Umgestaltung der unmittelbaren Umgebung des Neuen Palais vor. In diesem Zusammenhang wurde 1866 die barocke Allee erneuert. Unter Leitung des Hofgärtners Emil Sello wurde eine neue vierreihige, etwa zwei Kilometer lange Lindenallee gepflanzt. Die Allee wurde "für das Auge" entworfen: Das seitliche Gehölz wurde landschaftlich gestaltet und mit bewegten Wasserzügen versehen. Seitdem führt die Allee in ihrem ersten Drittel durch eine parkartige Landschaft an Feldern und Ackerflächen vorbei bis zum Kuhforter Damm. Zwischen den Baumreihen gaben drei parallele Wege den Blick auf die Wiesen des Dorfes Eiche und die Höhen des Ehrenpforten- und des Kahlen Berges frei.

Der Lindenallee kommt als "historischem Kulturlandschaftselement" bezüglich Alter, Länge, Erscheinungsbild, Geschlossenheit und architektonischer Anbindung eine einzigartige räumliche und landschaftsästhetische Bedeutung zu: Sie dokumentiert als baumbestandene in die Landschaft hinaus verlängerte architektonische Hauptachse der Schloss- und Parkanlagen von Sanssouci den für die Potsdamer Kulturlandschaft so charakteristischen Übergang von den künstlerisch gestalteten Anlagen zum umgebenden landschaftlichem Freiraum.

In den sie begleitenden landwirtschaftlichen Nutzflächen ist noch heute der Leitgedanke des Entwurfskonzeptes von Peter Joseph Lenné für die "Insel Potsdam" zu erkennen. Die Allee besitzt somit für die gartenhistorische Entwicklung des Parks von Sanssouci einen universellen Zeugniswert. Aufgrund ihrer hohen kulturhistorischen Bedeutung und Landschaftsprägung ist sie Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Adresse

Lindenallee
14469 Potsdam
Deutschland

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