Studie: Agilitätswerte von Managern Deutsche Pharmaindustrie beschäftigt die agilsten Manager

Die Manager mit der höchsten Veränderungsfähigkeit arbeiten in der Pharmaindustrie. Die Stärke der Führungskräfte in der Konsumgüterindustrie ist der Umgang mit Menschen. Mentale Beweglichkeit stellen vor allem Spitzenkräfte im Handel unter Beweis. Weitere Ergebnisse der Studie lesen Sie in unserem Beitrag.

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Deutsche Manager haben ‚Change‘ verinnerlicht – starke Werte bei Veränderungsfähigkeit.
Deutsche Manager haben ‚Change‘ verinnerlicht – starke Werte bei Veränderungsfähigkeit.
(Bild: gemeinfrei / CC0 )

Frankfurt a. M. – Neben den Managern mit der höchsten Veränderungsfähigkeit arbeiten in der Pharmaindustrie auch die agilsten Führungskräfte. Ganz anders sieht es bei den Agilitätswerten in der Automobilindustrie aus, welche in dieser Kategorie den letzten Rang belegt. Das ist das Ergebnis der Untersuchung der individuellen Lernagilität von mehr als 1.123 Führungskräften deutscher Unternehmen durch die Personal- und Organisationsberatung Korn Ferry.

Basierend auf 116 Fragen pro Person zu Biographie, Persönlichkeit und Situationsbeurteilungen hat Korn Ferry die Agilitätswerte der Manager in den unterschiedlichen Branchen in den folgenden fünf Feldern vermessen:

  • (1) nach mentaler Beweglichkeit,
  • (2) dem situativen Umgang mit und der Führung von Menschen,
  • (3) Veränderungsfähigkeit,
  • (4) Ergebnisagilität sowie
  • (5) Selbstwahrnehmung und -reflexion.

„Agilität wird heute oft als sehr moderne aber leere Worthülse verwandt“, sagt Mathias Kesting, Senior Client Partner bei Korn Ferry. „Dabei spielt Lernagilität seit vielen Jahren in der Bewertung der Potenziale künftiger Führungskräfte eine entscheidende Rolle. An unserem Assessment haben seit 2010 weltweit mehr als 40.000 Führungskräfte teilgenommen. Dadurch haben wir eine große Vergleichbarkeit nach Ländern und Regionen genauso wie Branchen und Funktionen geschaffen.“

In Deutschland erreichen die stärkste Ausprägung von Lernagilität die Manager aus der Pharmaindustrie (Durchschnittswert: 60), gefolgt von Technologie (58) und Handel (57). Konsumgüter, Industrie und Telekommunikation liegen mit einem Durchschnittswert von 54 im Mittelfeld. Weniger agil schneiden die Manager von Versicherungen (51) und in der Automobilindustrie (47) ab.

Mathias Kesting sagt: „Wenn die Führungskräfte aus der Pharmaindustrie in Deutschland einen Durchschnittswert von 60 erhalten haben, so bedeutet das, dass sie eine höhere Ausprägung von Agilität zeigen als 60 Prozent der anderen Führungskräfte, die am Assessment in Deutschland teilgenommen haben.“

Mentale Agilität: Deutsche Industrie zeigt Innovationsstärke

Führungskräfte im Handel sind besonders neugierig und gut in der Lösung komplexer Probleme. Sie erreichen mit einem Durchschnittswert von 64 den Spitzenplatz in der mentalen Agilität. Gleiches gilt für Pharma (60) und Technologie (59) – aber auch die Industrie ist mit einem Durchschnittswert von 57 nah an der Spitzengruppe. „Das ist ein sehr gutes Ergebnis, gerade für die Führungskräften der deutschen Industrie“, sagt Mathias Kesting. „Es zeigt auf: Nicht nur Tech- und junge Unternehmen treibt Neugierde und Innovation. Die oft behäbig geglaubte Industrie hat hier mehr Zukunftsdenker als erwartet.“

Die Schlussgruppe bilden Versicherungen und Telekommunikation (beide 49). Mathias Kesting sagt: „Die geringeren Werte sprechen für eine gewisse Zurückhaltung, etablierte Strukturen zu hinterfragen. Chefs in diesen Branchen sollten ein besonderes Augenmerk auf ihr mittleres Management legen: Wer ist fähig und bereit, neue Wege zu gehen? Und diese Führungskräfte gezielt als Botschafter und Förderer im Unternehmen einsetzen.“

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