Abwasserreinigung Sensibles Grundwasser-Reservoir: Mikroverunreinigungen zuverlässig eliminieren

Quelle: Pressemitteilung

Die Kläranlage Bickenbach erhält als erste Kläranlage Hessens eine weitergehende Abwasserreinigung zur Entfernung von Spurenstoffen. Die auf 35.000 Einwohner ausgelegte Anlage wird um eine Ozonierung mit einer nachgeschalteten vierstraßigen Aktivkohlefilter-Stufe und einer vorgeschalteten zweistraßigen Tuchfiltration als Vorreinigung erweitert.

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Mithilfe von zwei Tuchfiltern wird das Abwasser vorgereinigt und so von abtreibenden Fest- und Störstoffen befreit.
Mithilfe von zwei Tuchfiltern wird das Abwasser vorgereinigt und so von abtreibenden Fest- und Störstoffen befreit.
(Bild: HUBER SE)

Die Gesamtmaßnahme wurde in drei Losen öffentlich ausgeschrieben. Huber hatte sich um die Lose zur Vorfiltration und Aktivkohlefiltration beworben und beide Aufträge im November 2021 und Januar 2022 vom Abwasserverband Bickenbach/Seeheim-Jugenheim erhalten.

Die Auftragslose umfassen die Vorfiltration mit zwei Tuchfiltern Rotafilt 8, die komplette Schalt- und Steueranlage, Zu-/Ablaufschieber, Pumpen und Rohrleitungen sowie Lieferung, Montage und Inbetriebnahme. Außerdem liefert das Unternehmen für die Aktivkohlefiltration 16 Aktivkohlefilter Contiflow GAK, Schalt- und Steueranlage, Druckluftversorgung und -steuerung, Rohrleitungen sowie granulierte Aktivkohle und übernimmt die Lieferung, Montage und Inbetriebnahme. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2023 geplant.

Vorbehandlung durch Tuchfilter und anschließende Aktivkohlefiltration

Der Ablauf der Nachklärbecken wird zukünftig im Vollstrombetrieb mit bis zu 300 l/s durch zwei Tuchfilter vorgereinigt und so von abtreibenden Fest- und Störstoffen befreit. Daran schließt sich die Spurenstoffelimination im Teilstrombetrieb mit bis zu 150 l/s an. Diese erfolgt durch Oxidation im Ozon-Schlaufenreaktor mit anschließender biologischer Nachfiltration und Adsorption von Spurenstoffen in den 16 Aktivkohlefiltern.

Das Ried ist das größte Grundwasser-Reservoir Hessens und stellt das Trinkwasser für rund zwei Millionen Menschen im Rhein-Main-Gebiet bereit. Laut Jörg Stanzel, Geschäftsführer des Abwasserverbandes Bickenbach/Seeheim-Jugenheim, werde der größte Anteil an gefährlichen und persistenten Mikroverunreinigungen wie Arzneimittelrückstände, Hormone, Biozide und Haushaltschemikalien in Zukunft zuverlässig zurückgehalten.

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