PROFINET Handbuch

Ob eine Verschaltung zwischen zwei Geräten den Echtzeitkanal benutzen soll, wird durch den Anwender im Engineeringtool eingestellt und zwischen den Geräten über den DCOM-Kanal ausgehandelt.Der Echtzeitkanal ist in PROFINET V2.0 Bestandteil der Runtimesoftware und ermöglicht die Übertragung von zyklischen und azyklischen Daten.

Die zyklischen Daten (z.B. Prozesswerte) werden in einem festen Raster vom Sender (Provider) zum Empfänger (Consumer) ungesichert und ohne Quittierung über eine Verschaltung übertragen. Das Ausbleiben von zyklischen Daten überwacht der Consumer durch eine projektierte Überwachungszeit. Empfängt der Consumer innerhalb der Überwachungszeit keine neuen Werte, werden projektierte Ersatzwerte an die PROFINET Runtime Software V2.0 weitergegeben. Durch die schnelle zyklische Übertragung ist sichergestellt, dass beim Consumer auch bei kurzfristigem Ausfall immer aktuelle Daten zur Verfügung stehen.

Zyklische Übertragung von Daten über den Echtzeitkanal

Die azyklischen Daten (z.B. Prozessdaten auf Änderung, Ereignisse und Kommandos) werden zu bestimmten Zeitpunkten ereignisgesteuert vom Provider zum Consumer übertragen. In PROFINET V2.0 wird der Echtzeitkanal sowohl für die Übertragung der zyklischen Daten als auch für den Austausch der azyklischen Daten verwendet. Der Austausch der azyklischen Daten erfolgt im Gegensatz zur zyklischen Datenübertragung gesichert und quittiert.

Azyklische Übertragung von Aufträgen über den Echtzeitkanal

Ob Prozesswerte zyklisch oder azyklisch auf Änderung übertragen werden, wird im PROFINET-Engineering bei der Verschaltungsprojektierung festgelegt. Über die Einstellung der Änderungsrate, dem sogenannten Quality of Service, entscheidet der Anwender, ob im laufenden Betrieb über die Verschaltung der Wert zyklisch oder auf Änderung übertragen wird. Bei hohen Änderungsraten ist eine zyklische Übertragung vorteilhafter, da die Überprüfung auf Änderung und die Quittierung mehr Prozessorlast hervorruft als ein zyklisches Versenden.