Fragaria vesca

Die Wald-Erdbeere kommt wildwachsend im gemässigten Eurasien an Waldrändern und auf Lichtungen vor. Sie wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert in Frankreich erstmals in Kultur genommen. Zudem wurde sie auch in Gegenden mit grossen natürlichen Beständen gerne wild gesammelt und gehandelt. Ab dem 19. Jahrhundert wurde sie im Handel durch die grösseren und rentableren Garten-Erdbeeren verdrängt. Immertragende Sorten der Wald-Erdbeere werden Monatserdbeeren genannt. Die Blätter der Wald-Erdbeeren sind reich an Gerbstoffen und ein traditionelles Heilmittel in der Volkskunde. Sie werden auch in Teemischungen verwendet.

BR-35297

Weisse Monatserdbeere Grasswil

Beeren
Wald-Erdbeere/Monatserdbeere

Martin Frei

Martin Frei

Martin Frei

Sortenname unbekannt, einst aus einem Garten im Oberaargau im Kanton Bern erhalten. Früchte klein, charakteristsich breitrund bis rundlich, crèmeweiss. Kelch klein, mit zurückgeschlagenen Kelchblättern, bei Vollreife schwach haftend. Fruchtfleisch weich, mit grossem Hohlraum im Zentrum. Geschmack süss-sauer, etwas parfümiert nach Apfel, Banane und Lavendelseife.

Anbau
Allgemeine Kulturhinweise: Monats-Erdbeeren eignen sich nur bedingt für einen professionellen Anbau, da die Erträge gering sind. Ausläuferbildende Sorten eignen sich als Bodendecker ("Erdbeerwiese"), Sorten ohne Ausläufer für Beeteinfassungen.

Pflanzung: Ende Juli bis Ende August (spätere Pflanzungen ebenfalls möglich, doch dann mit deutlich geringerem Ertrag und verfrühter Ernte). Pflanzabstände ca. 20 cm in der Reihe und ca. 60 cm zwischen den Reihen.

Pflege: Regelmässige Unkrautbekämpfung und Entfernung kranker Pflanzen / Pflanzenteile. Bewässerung bei Trockenheit. Blätter nach der Haupternte ca. 5 cm über dem Boden abschneiden, zu dicht stehende Pflanzen ausdünnen, anschliessend Beet mit Kompost abstreuen.

Düngung: Qualitativ hochwertiger Kompost oder verrotteter Mist im Frühling und nach der Haupternte, bei Bedarf Blut- oder Hornmehl (erhöhter Stickstoffbedarf nach der Pflanzung).

Pflanzenschutz: Priorität haben vorbeugende Massnahmen, insbesondere das konsequente Entfernen kranker Pflanzen / Pflanzenteile und die Förderung eines biologisch aktiven, humosen Bodens.

Anspruch
Der Boden sollte nicht zu allzu trocken sein, halbschattige Standorte werden bevorzugt. Bezüglich Bodenstruktur und Nährstoffgehalt sind Monatserdbeeren relativ anspruchslos.

Pflanzabstand
30 x 60 cm

JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Pflanzzeit                                                
Blütezeit                                                
Ernte                                                

Anbau
In der Erhaltungszucht wird empfohlen, dass die Bestände jährlich erneuert und rotiert werden (Fruchtwechsel). Dadurch wird die Pflanzengesundheit gefördert. Die ersten Ausläufer werden während der Blüte- und Fruchtzeit fortlaufend weggeschnitten. So wird eine unkontrollierte Ausbreitung und Durchmischung verhindert. Erst in der zweiten Sommerhälfte lassen wir die Ausläufer für die nächste Generation wachsen. Diese können dann bis Anfang September direkt an Ort und Stelle ausgepflanzt werden. Schneiden sie dazu alle älteren Blätter bis auf das Herzblatt weg und achten Sie bis zum Anwachsen auf ausreichende Bodenfeuchtigkeit und Sonnenschutz. In Gebieten mit kurzer Vegetationsdauer empfiehlt es sich, die jungen Pflanzen vorerst in Töpfen anzuziehen und erst nach erfolgter Durchwurzelung des Topfballens an einer geschützten Stelle im Freiland einzugraben.

Anspruch
Der Boden sollte nicht zu allzu trocken sein, halbschattige Standorte werden bevorzugt. Bezüglich Bodenstruktur und Nährstoffgehalt sind Monatserdbeeren relativ anspruchslos.

Pflanzabstand
30 x 120 cm

Befruchtungsart
Selbst- und Fremdbefruchtung (Insekten)

Vermehrungsart
Samen, Ausläufer, Teilpflanze

Saat-/Pflanzgutgewinnung
Die Sorten der Wald-Erdbeeren können über Samen oder über Ausläufer vermehrt werden. Bei der Vermehrung über Samen ist mehr Variation in der nächsten Generation zu erwarten, was eine nachträgliche Selektion der Nachkommen erfordert.
Samen: Die reifen und bestentwickelten Früchte werden auf einem saugfähigen Papier zerdrückt und die Samen nach dem Trocknen vom Papier / Fruchtfleisch gelöst. Die gereinigten Samen werden im darauf folgenden Spätwinter / zeitigen Frühjahr ausgesät, da sie zur Keimung eine längere Kälteperiode benötigen. Die Keimung findet dann bei Temperaturen um 16-20 °C statt. Die Samen werden oberflächlich gesät, da die Wald-Erdbeere ein Lichtkeimer ist. Die Aussaaterde und die Luft über dem Saatgefäss sollten feucht gehalten werden.
Ausläufer: werden über Ausläufer der gesundesten Mutterpflanzen vermehrt. Die Ausläufer können während der ganzen Vegetationsperiode entnommen und verpflanzt werden. Die Pflanzung sollte nicht zu tief oder zu hoch sein, so dass das "Herz" der Rosette nach dem Angiessen knapp über der Erdoberfläche zu liegen kommt, ohne dass der Wurzelhals sichtbar wird.

JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Aussaat Freiland                                                
Pflanzzeit                                                
Blütezeit                                                
Saat-/Pflanzguternte                                                

Saat- oder Pflanzgut können Sie auf zwei Arten bestellen:

Gönner*innen können über unser Erhalternetzwerk kostenlos einige Portionen Saatgut bei unseren Sortenerhalter*innen bestellen. Manche Sorten sind auch bei kommerziellen Anbietern für alle erhältlich.
Je nach Sorte steht auch nur die eine oder andere Variante zur Verfügung. Von gewissen Sorten gibt es (noch) gar kein Angebot, weil davon nicht genügend Saat-/Pflanzgut vorhanden ist. Mehr Infos

Steckbrief

 mehrjährig
 vollsonnig, halbschattig
 tiefe Lagen, mittlere Lagen, Höhenlagen
 Hausgarten, Balkon
 leicht, mittel
 feucht/frisch
 Bodendecker, Staude
 weiss
 Rohgenuss

Diese Sorte ist auch bekannt als:
BE-923 Weisse Monatserdbeere von Grasswil, Bianca di Grasswil, Blanche de Grasswil