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Metallographisches Einbetten für eine vereinfachte Probenpräparation

Nach der metallographischen Probennahme erfolgt häufig eine Fixierung der Probe durch die Formgebung eines Kunststoffs um die Probe herum. Dieser Prozessschritt ist das metallographische Einbetten. Das Resultat sind sogenannte Einbettkörper, welche anschließend geschliffen und poliert werden. Das metallographische Einbetten einer Probe erleichtert die sachgemäße Präparation in vielen Fällen deutlich.

QATM ist ein führender Hersteller innovativer metallographischer Einbettmaschinen, von der Warmeinbettpresse bis zu UV Einbettgeräten, sowie Anbieter entsprechenden Verbrauchsmaterials zum Einbetten. Jahrzehnte Erfahrung in der Präparation materialographischer Proben in den QATM Anwendungslaboren haben uns zum Experten auf diesem Gebiet werden lassen. Gerne beraten wir auch Sie zu Ihrer Applikation.

Produktübersicht: Warmeinbettpressen


QATM bietet metallographische Einbettgeräte für jede Anforderung

Vorteile des metallographischen Einbettens

  • Unhandliche, kleine oder komplex geformte Teile werden in zylindrischen Festkörpern fixiert. Diese sind leicht zu handhaben und häufig eine Voraussetzung für das halbautomatische Schleifen und Polieren im Standardprobenhalter.
  • Empfindliches Probenmaterial wie weiche, spröde, filigrane oder poröse Materialien werden während des Schleifprozesses geschützt. Eine höhere Kantenschärfe schützt ebenfalls Beschichtungen und Randschichten.
  • Mehrere Probenkörper können in einem Einbettkörper zusammengefasst werden
  • Erhalt von Randschichten und Beschichtungen wie z.B. bei nitrierten Stählen, Plasmasprühschichten oder Lackschichten.
  • Voraussetzung zur weiteren Bearbeitung mit halb- oder vollautomatischen Schleif- und Poliermaschinen. Ermöglich Führung in Probenhaltern und bringt Proben auf konstante geometrische Abmessungen

Metallographisches Warm- und Kalteinbetten

Grundsätzlich wird zwischen metallographischem Warm- und Kalteinbetten unterschieden, je nachdem ob beim Einbettvorgang eine Wärmezufuhr für den Ablauf der Härtungsreaktion nötig ist oder nicht. Zu beachten ist, dass beim Kalteinbetten, z. B. beim Einsatz von Methylacrylaten Polymerisationstemperaturen von bis zu 130°C entstehen können. Im Sprachgebrauch wird der Begriff Kalteinbetten für alle metallographischen Einbettmethoden verwendet, die ohne Einbettpresse auskommen.

Bei der Auswahl von metallographischen Einbettverfahren werden häufig einzelne Argumente für oder gegen ein Verfahren hervorgehoben. In der nachfolgenden Übersicht werden die Verfahrensunterschiede zwischen metallographischem Warm- und Kalteinbetten dargestellt.

Merkmal Metallographisches WarmeinbettenMetallographisches Kalteinbetten
GeräteWarmeinbettpresse  Abzug ggf. Druckgerät, Infiltrationsset  
Kunststoffsorten Phenolharz, Acrylharz, Epoxidharz Methylmethacrylat, Polyesterharz, Epoxidharz   
Zeitaufwand pro Vorgang    10 - 15 min5 min-12 h (je nach Kunststoffsorte)   
Handhabung Einfach, Granulat/Pulver wird in die Pressform eingefülltDosierung beachten (Vol.- oder Gew-%), Anmischen von 2-3 Komponenten   
Flexibilität bzgl. Formauswahl  Begrenzt, deutliche Mehrkosten Groß, bei geringem Kostenaufwand   
Ergebnis  Planparallele Probenkörper, je nach Granulattyp sind Härte, Spaltarmut und Transparenz erreichbar Keine planparallelen Proben­körper, je nach Kunststoffauswahl sind Härte, Spaltarmut und Transparenz erreichbar  
Kostenaufwand für Kunststoff/Granulat   Kosten deutlich niedriger  Kosten deutlich höher   
ArbeitssicherheitSicherheitsdatenblätter beachten! Absaugung benutzen!  Sicherheitsdatenblätter beachten! Abzug benutzen!   

Anforderungen an das metallographische Einbettmittel

Generell kann zwischen Warm und Kalteinbettung unterschieden werden. Diese Verfahren stehen nicht in direkter Konkurrenz, auch wenn sich ihre Anwendungsgebiete überlappen.

Wichtige Eigenschaften der metallographischen Einbettmittel sind geringer Schwund beim Erstarren und eine gute Adhäsion zur Probenoberfläche. Andernfalls bildet sich ein Spalt zwischen Probe und Einbettmasse. Dieser verursacht Randunschärfen, Ansammlungen und Verschleppungen von Schleif- und Poliermitteln oder das Herausbrechen von Oberflächenbeschichtungen. Härte, Abriebfestigkeit und chemische Beständigkeit der Kunststoffe sind ebenfalls wichtige Punkte.

Des Weiteren ist auf folgendes zu achten: 

  • Blasenfreiheit – angeschliffene Luftblasen wirken als Poren und begünstigen Schleif- und Poliermittelverschleppung
  • Die richtige Viskosität während des metallographischen Einbettprozesses. Alle Unregelmäßigkeiten der Probe, wie Risse, Lunker oder Poren müssen ausgefüllt werden
  • Gleiches Schleif- oder Polierverhalten wie der eingebettete Werkstoff. Weiche Werkstoffe sollten in weichen Einbettmassen und harte Werkstoffe in harten Einbettmassen eingebettet werden
  • Chemische Beständigkeit gegen Säuren, Laugen und während der Reinigung angewendete Lösungsmittel
  • Keine Reaktion mit der Probe, oder anderen Medien die während der metallographischen Probenpräparation und Analyse verwendet werden
  • Der Werkstoff darf durch den metallographischen Einbettvorgang nicht verändert werden. Hohe Temperaturen oder Druck können während der Einbettung zu Verformung oder Phasenumwandlungen im Werkstoff führen
  • Gegebenenfalls gute elektrische Leitfähigkeit für die Weiterverarbeitung in elektrochemischen Prozessen

Metallographische Warmeinbettmittel
 
Metallographische Kalteinbettmittel
 
Pulver, Granulat oder Vorpresslinge werden unter Druck und Wärme in einer Einbettpresse verdichtet
Flüssigkeit und/oder Pulver wird unter Zusatz von Härter angerührt und in Einbettformen gegossen
Ausgangsmaterial beliebig lange haltbar
Ausgangsmaterial muss kühl gelagert werden und ist nur begrenzt haltbar  
Einbettzeit für eine Probe 10 bis 18 min, maximal zwei Proben pro Einbettzylinder Aushärtezeit für eine Probe ca. 15 min bis 12 h. Es können mehrere Proben gleichzeitig eingebettet werden
Duroplast: Phenolharz (Bakelit), Epoxidharz
Duroplast: Epoxidharz, Polyesterharz
Polymerisiert zu nicht mehr erweichbarer Masse
Polymerisiert zu nicht mehr erweichbarer Masse
Aufheizen bis ca. 150-200 °C unter Druck (200 bar) Auf Polymerisationstemperatur bei der Polymerisation achten! Diese ist abhängig vom Mischungsverhältnis, den äußeren Temperaturen, der angesetzten Menge der Komponenten und der Wärmeableitung der Einbettformen
Thermoplast: Acrylate Thermoplast: Acrylate
Wiedererweichbar, Aufheizen ohne Druck, Abkühlen unter Druck Wiedererweichbar, Temperaturerhöhung 50-120 °C, kurze Aushärtezeit

Metallographisches Warmeinbetten

Die Warmeinbettung ist  im Prinzip ein biaxialer Warmpressvorgang, in welchem ein Kunststoffgranulat aufgeschmolzen, verdichtet und wieder abgekühlt wird. Er wird in einer metallographischen Warmeinbettpresse durchgeführt.

Natürlich kann diese metallographische Technik nur bei entsprechend druck- und hitzebeständigen Probenmaterialien in einfachen Geometrien durchgeführt werden. Der Vorgang findet bei einer Temperatur von ca. 150 – 200°C statt. Der Druck hängt vom Pressformdurchmesser, sowie dem Probenmaterial ab. In den meisten Fällen schwankt er zwischen 100 und 300 bar. Nach dem Einlegen der Probe wird Einbettmittel zugegeben und anschließend unter Anwendung von Wärme und Druck eingebettet.

Bei den metallographischen Einbettmitteln werden zwei Typen unterschieden:

  • Die Warmeinbettmittel können in Duroplaste, z.B. Phenolharze mit verschiedenen Füllstoffen, Melamin- und Epoxidharze mit mineralischen Füllstoffen, und Thermoplaste unterteilt werden.  Duroplaste vernetzen bei hohen Temperaturen und können nach diesem Prozess nicht mehr aufgeschmolzen werden.

  • Bei den Thermoplasten handelt es sich zumeist um PMMA Pulver, welche nach der metallographischen Einbettung transparent bleiben. Sie schmelzen bei erhöhten Temperaturen auf und härten erst in der Abkühlphase aus.
Prinzipiell können warmausgehärtete Einbettungen bei höheren Temperaturen aus der metallographischen Presse genommen werden, was sich jedoch negativ auf Schrumpfverhalten, Planparallelität und Rundheit der Einbettung auswirkt. Optimale Ergebnisse werden mit etwa auf Raumtemperatur abgekühlten Proben erreicht.

Schema Warmeinbetten

Schema Warmeinbetten
  1. Pressstempel
  2. Warmeinbettmasse
  3. Presszylinder
  4. Probe

Metallographische Warmbeinbettmittel und ihre Eigenschaften

 

 

  

 

 Eigenschaft

Duroplast

 Thermoplast

 

Phenolharz 

Epoxidharz 
Füllstoff Mittel Kupfer, Graphit Glas, Mineralstoff Keine 
HärteMittel Mittel Sehr hoch Niedrig
Spaltbildung Vorhanden VorhandenSehr spaltarmVorhanden 
Schleifbarkeit Gut Gut Sehr gut (nicht bei Schleifsteinen)Befriedigend 
Chemische Beständigkeit Gut Gut Gut Befriedigend 
Elektrische Leitfähigkeit Keine  Gut bis sehr gutKeine  Keine  
Produkt Bakelit schwarz, rot, grünDuroplast schwarzEPO schwarz, EPO maxThermoplast

Duroplaste werden meist zwischen 150 und 180°C ausgehärtet, während das Prozessfenster von Thermoplasten etwas größer ist. Da sie während des Abkühlprozesses aushärten verlängert sich die Abkühlzeit, abhängig vom Pressformdurchmesser gegenüber Duroplasten deutlich. Hier ist ebenfalls die Abkühlrate zu beachten, sie sollte möglichst gering sein.

Aus diesem Grund besitzen metallographische Einbettpressen gepulste Kühlmodi, welche dazu beitragen, die inneren Spannungen im aushärtenden Kunststoff abzubauen und so die Bildung von Rissen und Materialtrübungen zu verhindern. 

Parameter

Duroplast

Thermoplast

Polymerisationsbereich150-190°C130-195°C
Haltezeit5-8 min*5-8 min*
Abkühlzeit3-6 min*7-10 min*
Druck150-180 bar*160-190 bar*

*Abhängig vom Durchmesser der Pressform, je größer der Durchmesser der Form, desto mehr Druck und Zeit muss aufgewendet werden.

Durch die Verfahrensbedingungen ist das Warmeinbetten von metallographischen Proben eingeschränkt. Diese Einschränkungen gelten z.B. bei elektronischen Bauteilen (Lote/Verbunde) oder druckempfindlichem Material wie Drähten oder Blechen mit kleinen Querschnitten. Bei modernen Einbettpressen wird dieser Sachverhalt durch die Möglichkeit der Wahl des Zeitpunktes für die Druckaufbringung berücksichtigt. Dies erweitert den Anwendungsbereich des metallographischen Verfahrens, filigrane Netzwerkstrukturen oder poröses Gestein können dennoch nicht warm eingebettet werden.

Dafür ist, vor allem bei durchzuführenden Härteprüfungen, die Planparallelität der Schliffe und die einfache Handhabung des metallographischen Einbettvorgangs von Vorteil.

Es ist möglich mehrere metallographische Warmeinbettmittel in Schichten zu verwenden. Dies bringt eine Kostenersparnis und die Kombination der materialtypischen Eigenschaften mit sich. So kann die Probe in hartem Einbettmittel gefasst werden. Danach wir ein günstigeres Füllmaterial verwendet, welches durch ein transparentes Warmeinbettmittel zum Einschließen einer Probenkennzeichnung bedeckt wird.

Vier mit unterschiedlichen Mitteln eingebettete Proben

Vier mit unterschiedlichen Mitteln eingebettete Proben

Metallographisches Kalteinbetten

Die technischen Anforderungen des Kalteinbettens sind im Vergleich zum metallographischen Warmeinbettprozess vernachlässigbar. Lediglich eine Kalteinbettform und das Kalteinbettmittel werden benötigt. Die wichtigsten Auswahlkriterien für ein passendes Kalteinbettmittel sind neben Härte und Abriebfestigkeit vor allem der Schrumpf, die Aushärtungsgeschwindigkeit (Topfzeit) und exotherme Wärmeentwicklung.

Der metallographische Kalteinbettvorgang läuft wie folgt ab:
Die Probe wird in eine Form gelegt, die Gewichts- oder Volumenanteile der Einbettmittelkomponenten werden sorgfältig abgemessen und durchmischt (Abb. links). Schließlich wird das Einbettmittel über die Probe gegossen (Abb. rechts). Gerade bei kleinen Proben ist eine vorherige Fixierung des Probenstücks angeraten.  

Anrühren von Kalteinbettmitteln

Anrühren von Kalteinbettmitteln

Eingießen des Kalteinbettmittels

Eingießen des Kalteinbettmittels

Vier Arten von Kunstharzen werden für gewöhnlich zur metallographischen Kalteinbettung verwendet:

  • Acrylharz
Acrylharze stellen leicht zu nutzende Kunstharze mit kurzen Aushärtezeiten dar. Der Schrumpf ist, gerade bei mineralgefüllten Systemen, vernachlässigbar. Sie besehen aus selbstpolymerisierenden Komponenten, die durch die Zugabe eines Katalysators aushärten. Dieser Katalysator befindet sich entweder auf der Oberfläche eines Füllstoffs, oder ist als zweite Flüssigkomponente vorhanden. Typisch ist die Aufbringung auf funktionalisierte PMMA Kügelchen, welche den Hauptanteil des Pulvers stellen. Nach dem Aushärten besitzt der Kunststoff thermoplastische Eigenschaften und ist chemisch resistent. Es werden häufig anorganische Füllstoffe verwendet, um eine bessere Schleifbarkeit zu gewährleisten.

  • Polyesterharz
Die Polyesterharze gehören wie die Acrylharze zu den katalytisch polymerisierenden Systemen. Die Aushärtezeit ist relativ kurz und das ausgehärtete Material duroplastisch. Polyesterharze zeigen eine zwischen Acrylaten und Epoxidharzen liegende Exothermie und einen geringen Reaktionsschrumpf. Ihre chemische Beständigkeit ist geringer als die von Epoxidharzen.

  • Epoxidharz
Den geringsten Schrumpf aller Kalteinbettmittel weisen Epoxidharze auf. Ein weiterer Vorzug ist ihre hervorragende Haftfähigkeit auf nahezu allen Materialien. Dies kann sich unter Umständen bei der Entformung der eingebetteten Proben negativ bemerkbar machen. Sie besitzen außerdem eine, verglichen mit acrylatbasierten Einbettmitteln, geringe Wärmeentwicklung. Ihre Aushärtezeit ist jedoch deutlich länger als die anderer Einbettmittel. Ausgehärtete Epoxidharz besitzt duroplastische Eigenschaften und gegen angemessene Wärmeeinwirkung (90-100°C) und chemischen Angriff unempfindlich. Des Weiteren ist es für die Vakuumimprägnierung geeignet. Dies ist eine Alleinstellungsmerkmal dieser Einbettmittelklasse, welche auch mit Fluoreszenzfarbstoffen wie z.B. Uranin versetzt werden kann. Darum wird es auch für die Fluoreszenzmikroskopie verwendet, da sich so Risse, Poren und Spalte gut kontrastieren lassen. Gefüllte Epoxidharze sind auf dem Markt nicht erhältlich, was ihre Anwendbarkeit im Bereich sehr Harter Materialien einschränkt.

  • Lichthärtende Einbettmittel
Lichthärtende Einbettmittel basieren meist ebenfalls auf Acrylaten. Vereinzelt sind auch Epoxidsysteme auf dem Markt zu finden, welche für diese Anwendung genutzt werden können. Es handelt sich um fertig angesetzte ein Komponenten Systeme, welche unter Bestrahlung mit Blau bzw. UV-Licht aushärten. Die Verwendung dieser Einbettmittel ist ein, im Bereich der Materialografie, recht junges Verfahren, welches neben dem Einbettmittel geeignete Härtegeräte benötigt. Des Weiteren werden UV-durchlässige bzw. transparente Einbettformen z.B. auf Basis spezieller Kunststoffmaterialien benötigt. Die Aushärtetemperatur liegt zwischen 90 und 120°C und kann durch die Belichtungsdauer und Intensität beeinflusst werden. Typisch sind Aushärtezeiten zwischen 1 und 15 Minuten. Ein großer Nachteil dieser einkomponentigen Einbettmittel ist der relativ hohe Schwund, sowie hohe Abtragsraten. Dies liegt am Fehlen eines harten, inerten Füllstoffs. Es besteht zu 100% aus Polymervorstufen und Initiator. Die Aushärtung in abgeschatteten Bereichen und Spalten erfolgt ebenfalls ungleichmäßig. Um dennoch eine vollständige Aushärtung zu erreichen werden teils thermische Härterkomponenten zugesetzt, die einen nachgeschalteten Temperschritt (z.B. bei 60°C) notwendig machen.

Auswahl von Kalteinbettformen

Alle Formen, die zum metallographischen Kalteinbetten zur Verfügung stehen, sind wiederverwendbar. Hier werden nur die gängigsten Formmaterialien betrachtet, während in der Praxis noch weitere Lösungen auf Basis verschiedenster Kunststoffe bzw. beschichteter Metallteile existieren.

  • Formen aus Polyolefinen (PE) und (PP)
    Bei älteren Formen ist der abnehmbare Boden oft nicht mehr eben. Dies führt zu Schwierigkeiten bei der Platzierung und Ausrichtung mehrerer, oder besonders kleiner, Proben. Die kann während der Präparation in der Ausbildung unterschiedlicher Schliffebenen resultieren.

  • Formen aus Teflon (PTFE)
    Zeichnen sich durch hohe Maßhaltigkeit und Rundheit aus. Die erhaltenen Proben sind gut für das automatische Schleifen und Polieren geeignet.

  • Formen aus Silikongummi
    Nach mehrmaligem Gebrauch verlieren Silikonformen ihre Rundheit, dadurch können sich Nachteile für die automatische Präparation im Einzelandruck ergeben. Beim Einsatz von Poylesterharzen kann es als Reaktion von Einbettmittel und Silikonform zu klebrigen Stellen kommen. Dieser formen sich auch zur Härtung von UV initiiertem Kalteinbettmittel geeignet.

Kalteinbettformen

Kalteinbettformen

Sonderformen des metallographischen Kalteinbettens

Vakuumimprägnierung

Poröse Materialien wie z.B. Keramiken, Sinterwerkstoffe oder Spritzschichten müssen unter Vakuum eingebettet werden. Nur so gelingt es, die mit der Oberfläche des Festkörpers in Verbindung stehenden Poren mit Einbettmittel zu füllen. Dies ist bei Epoxidharzen möglich, da bei ihnen sowohl Dampfdruck als auch Viskosität hinreichend niedrig sind. Dennoch ist das Vakuum auf Unterdrücke von weniger als 0,8 bar zu beschränken, da ansonsten die niedrigsiedenden Komponenten des Epoxidsystems ausgasen bzw. zu sieden beginnen.

Durch dieses Verfahren lassen sich poröse Materialien verstärken und schützen. Unerwünschte Präparationseffekte wie Ausbrüche, Risse und Verfälschung der Porengröße lassen sich auf ein Minimum reduzieren. Dies gilt allerdings nur für überwiegend offenporige Materialien. Keramikteile mit signifikantem Anteil von geschlossenen Poren können nicht ordentlich infiltriert werden. Mit Beschädigungen aufgrund von Hitze oder Druck ist nicht zu rechnen – auch aus diesem Grund ist die Vorgehensweise für poröse Werkstoffe alternativlos. 

Anwendung findet das Vakuumimprägnieren zur Infiltration von porösem Probenmaterial und zum optimierten metallographischen Einbetten von Proben mit dünnen Bohrungen, feinen Poren oder Mikrorissen.

Metallographisches Einbetten: Infiltration von porösem Material oder dünnen Bohrungen

Infiltration von porösem Material oder dünnen Bohrungen

Kalteinbetten unter Überdruck

Das metallographische Kalteinbetten unter Druck ist ausschließlich mit Acrylaten sinnvoll. Dazu ist ein einfaches Druckgerät erforderlich (Druckluftanschluss 5-6 bar). Bei nicht mineralisch gefüllten Acrylaten wird eine bessere Transparenz erreicht. Durch den angelegten Überdruck von 2 bis 2,5 bar wird der Siedepunkt des Einbettmittels erhöht und die Gasblasenbildung bei der Polymerisation unterdrückt. Dadurch sind glasklare Einbettungen möglich. Eine Infiltration von Poren oder Rissen ist nicht möglich, da der Überdruck dafür sorgt, dass die in den Poren enthaltene Luft nicht vollständig entweichen kann. Offene Poren bleiben teilweise ungefüllt zurück und verursachen Präparationsartefakte.

Vermeidung von Randspalten

Trotz hoher Qualität der verwendeten Einbettmittel ist die Bildung von Randspalten, gerade beim metallographischen Kalteinbetten, nicht immer zu vermeiden. Dies liegt oft in einer unzureichenden metallographischen Vorbereitung der Probe oder ihrer Geometrie begründet. Zur Vermeidung der Bildung von Randspalten zwischen Probenmaterial und Einbettmittel sind verschiedene Parameter zu beachten.

  • Probengeometrie
    Einfache Rechteckquerschnitte sind unproblematisch. Verzahnungen oder Bohrungen stellen immer höhere Anforderungen an das metallographische Einbettmittel. Gerade bei Innenradien würde ein nicht vorhandener bzw. negative Schwindung benötigt, um spaltfrei einzubetten.

Metallographisches Einbetten: Probengeometrie

einfach

              schwierig

  • Anordnung der Proben in der Einbettform
    Zu geringe Abstände der einzelnen Proben zueinander oder zum Formrand können Spaltbildung verursachen und Rissbildung begünstigen (ca. 2-3 mm Abstand sollte eingehalten werden). Gerade am Probenrand können störende Ausbrüche auftreten und die Präparation erschweren

Metallographisches Einbetten: Anordnung der Proben in der metallographischen Einbettform 1

             falsch

Metallographisches Einbetten: Anordnung der Proben in der metallographischen Einbettform 2

                                                optimal

  • Sauberkeit der Probe

  • Wärmeleitfähigkeit des Probenmaterial
    Die Gefahr einer Spaltbildung wird größer, je schneller das Einbettmittel abgekühlt wird (besondere Vorsicht bei Methacrylaten!)

  • Härte von Probe und Einbettmaterial

Für eine kantenscharfe Präparation und geschützte Randbereiche ist die Beachtung der richtigen Härte des metallographischen Einbettmaterials entscheidend. Generell sollte ein Einbettmittel so hart und schlagzäh wie möglich sein, um ein metallähnliches Abtragsverhalten zu erzielen. Aus diesem Grund werden, wenn keine Transparenz der Einbettung gefordert wird, stets hochgefüllte Systeme verwendet. Dies reduziert zusätzlich den Schrumpf des Materials.

Unterschiedliche Härte bei Proben- und Einbettmaterial.  Übergang Einbettmittel – Probe schlecht 

Unterschiedliche Härte bei Proben- und Einbettmaterial. 
Übergang Einbettmittel – Probe schlecht 

Gleiche Härte bei Proben- und Einbettmaterial.  Übergang Einbettmittel – Probe ideal 

Gleiche Härte bei Proben- und Einbettmaterial. 
Übergang Einbettmittel – Probe ideal 

Die metallographische Einbettung sollte möglichst spaltarm sein. Randspalten und Kantenabrundungen bergen das Risiko der Verschleppung von Schmutz und Schleif-, bzw. Polierpartikeln. Dies führt zu einer Verschlechterung des metallographischen Präparationsergebnisses. Durch nachfließendes Ätzmittel oder Reinigungsalkohol können dann verfälschende Nachätzungen oder Trockenflecken entstehen.

Schrumpfspalt - Schlechter Übergang von Einbettmittel zu Probe

Schrumpfspalt - Schlechter Übergang von Einbettmittel zu Probe

QATM Produkte & Kontakt

QATM bietet eine Vielzahl innovativer Produkte für das metallographische Einbetten, von der robusten Warmeinbettpresse bis hin zu Geräten für die Kalteinbettung unter UV-Bestrahlung. Das zugehörige Verbrauchsmaterial wird in unserem Zentrallabor ausführlich getestet und für den optimalen Betrieb von QATM-Geräten ausgewählt. Kontaktieren Sie uns gerne für eine unverbindliche Beratung durch unsere Experten oder ein passendes Angebot!