Syrien

Kurden bekämpfen jetzt nicht mehr den IS

Kurdische Milizen stellen ihren Kampf gegen den Islamischen Staat in Syrien ein. Damit reagieren sie auf die Offensive der türkischen Armee. Für US-Präsident Trump ist die Kurdenpartei PKK gefährlicher als der IS.

Kurden bekämpfen jetzt nicht mehr den IS
Ansa
Angesichts der türkischen Offensive in Nordsyrien haben die kurdischen Milizen und ihre Verbündeten ihre Kampfeinsätze gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vollständig ausgesetzt.

Wir haben all unsere Aktivitäten gegen den IS eingefroren.
Maslum Abdi, Chef des Rebellenbündnisses SDF


Die Türkei hatte trotz internationaler Warnungen vor einer Woche ihre Offensive gestartet.

Trump: PKK gefährlicher als IS

US-Präsident Donald Trump hält die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) für eine wahrscheinlich größere terroristische Bedrohung als die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). "Die PKK, die - wie Sie wissen - Teil der Kurden ist, ist vermutlich in vielerlei Hinsicht schlimmer beim Terror und eine größere terroristische Gefahr als der IS", sagte Trump am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit Staatspräsident Sergio Mattarella im Weißen Haus. Selbst der IS "respektiere" PKK-Kämpfer. "Wissen Sie, warum? Weil sie ebenso hart oder härter als der IS sind."

Zugleich drohte Trump der Türkei schärfere Sanktionen an. Trump forderte die Regierung in Ankara zu konstruktiven Verhandlungen mit seinem Stellvertreter Mike Pence über einen Waffenstillstand auf. Der US-Präsident sagte, sollte das Treffen am Donnerstag in Ankara nicht gut verlaufen, werde er Sanktionen verhängen, die "vernichtend für die türkische Wirtschaft" seien.

Trump fordert von der Türkei, bei ihrer Offensive in Nordsyrien eine Waffenruhe zu akzeptieren. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan lehnt das ab.

(cb/apa)