„Das Tram-Projekt ist unausgereift“

Die 5-Sterne-Bewegung wirbt für ein Nein zur Bozner Tram. Das Projekt sei unausgereift, teuer und löse die Verkehrsprobleme der Landeshauptstadt nicht.

„Das Tram-Projekt ist unausgereift“
Gemeinde Bozen
Das Projekt für die Bozner Tram sei noch gar nicht fertig geplant und daher unausgereift. Darauf verweist der 5-Sterne-Landtagsabgeordnete Diego Nicolini. Eine Kosten-Nutzen-Rechnung werde ebenfalls erst zu Weihnachten vorliegen - also einen Monat nach der Abstimmung. Daher sei das Vorhaben abzulehnen, sagt Nicolini. „Das Projekt wurde erst in letzter Minute vorgelegt, es verursacht hohe Kosten und löst das Verkehrsproblem in Bozen nicht.“
 
Das Hauptargument der Cinque-Stelle: Es fehle der Platz, um zwei Spuren für die Tram reservieren zu können. Deshalb werde die Tram im Verkehr stecken bleiben, anstatt das Verkehrsproblem zu lösen. Außerdem erschließe sie nur Teile der Stadt:

"Die Tram bringt den Stadtvierteln, wo die meisten Menschen leben, gar nichts."
Diego Nicolini

Diego Nicolini
„Diese Tram nutzt nur der Achse von West nach Ost, also vom Bahnhof bis zum Krankenhaus, wo es bereits den Metrobus gibt. Das ist eine Doppelung, die den anderen Stadtvierteln, wo die meisten Menschen leben und zur Arbeit pendeln nichts bringt", so Nicolini. 
 
Für die Pendler aus dem Überetsch gebe es bereits den Metrobus. Diesen zu betreiben und nebenher auch noch die Tram, sei reine Geldverschwendung. Die Cinque-Stelle machen nun Gegenvorschläge: Autofahrer für die Einfahrt in die Stadt zahlen lassen oder große Pendlerparkplätze am Rand der Stadt, von denen aus Busse ins Zentrum fahren.

Sinnloses Luxusprojekt

Die Tram mit ihren Baukosten von 200 Millionen Euro sei ein Luxus. Wenn man sich den leiste, müsse er der ganzen Stadt zu Gute kommen. Diego Nicolini kritisiert, dass Stadt und Land einen günstigeren und besseren Vorschlag eines französischen Firmenkonsortiums nicht in Betracht gezogen haben: „Das war ein Vorschlag mit zwei oder drei Linien und privater Beteiligung, der es durchaus Wert gewesen wäre, genauer angeschaut zu werden.“
 
Aus diesem Grund empfehlen die Cinque Stelle den Bozner Bürgern, am Sonntag mit Nein zu stimmen. Die Wahllokale sind von 7 bis 22 Uhr geöffnet. Abgestimmt werden kann nur an diesem einen Tag, also Sonntag, dem 24. November. Zugelassen sind alle, die an diesem Tag das 16. Lebensjahr vollendet haben.
 
Bürger aus anderen EU-Staaten können ebenfalls an der Abstimmung teilnehmen, sofern sie ihren Wohnsitz in Bozen haben und bereits in die Zusatzwählerlisten für die Gemeinderatswahlen eingetragen sind.

(sk/al)