Bodenversiegelung

Südtirol: Jährlich so viel wie halber Kalterer See verbaut

In Südtirol ist in den letzten Jahren viel gebaut worden, bis zu 190 Hektar im Jahr 2017. Im letzten Jahr waren es 75 Hektar.

Südtirol: Jährlich so viel wie halber Kalterer See verbaut
Rai Südtirol
Der Kalterer See ist 147 Hektar oder 1,47 Quadratkilometer groß.

In den Jahren 2006 bis 2012 sind nach Angaben der Umweltbehörde ISPRA in Südtirol jährlich rund 50 ha versiegelt worden. In den drei Jahren darauf waren es jedoch mehr als doppelt so viel. Für 2016 wurde ein Zuwachs von unter 50 ha ermittelt, für das Jahr darauf einer von fast 190 ha. In den Berichtsjahren 2018-2022 liegt der jährliche Flächenverbrauch wieder bei durchschnittlich 50 ha. 2022 jedoch betrug der Gesamtzuwachs an Bodenversiegelung 75 ha. 

Über die Gesamtzeit von 13 Berichtsjahren von 2006 bis 2022 ergibt sich ein jährlicher Zuwachs der versiegelten Fläche von rund 75 ha.

Der Kalterer See hat eine Fläche von rund 150 ha. 

Die versiegelte Gesamtfläche beträgt nun 20.185 ha.

Die Klimaziele 

Im Klimaplan des Landes Südtirol sind als Ziele die Halbierung des Flächenverbrauchs bis 2023 und ein „netto 0“ Flächenverbrauch im Jahr 2040 definiert.

Bei den ISPRA-Daten auf Gemeindeebene zeigt sich, dass die höchsten Zuwächse an Versiegelung zwischen den Erhebungszeitpunkten 2021 und 2022 in den Gemeinden Kiens (+4,4 ha) sowie Vahrn (+3,4 ha), Mühlbach, Mühlwald, Laas, Sterzing, Bruneck, Sand in Taufers, Franzensfeste, Graun, und Villnöss (alle über 2 ha) lagen. In rund einem Drittel der Gemeinden gab es keine Zuwächse beim Flächenverbrauch. Lediglich in einer, nämlich Toblach, sank der Flächenverbrauch (- 0,18 ha).

„Wir möchten die Veröffentlichung der aktuellen Daten, welche vom Institut für Sozialforschung & Demoskopie Apollis für Südtirol analysiert wurden, zum Anlass nehmen, um auf die Notwendigkeit des intelligenten und sparsamen Umgangs mit den begrenzten Flächen in Südtirol hinzuweisen. Nachdem der Flächenverbrauch vorübergehend weniger stark gestiegen ist, ist er nun wieder größer geworden.,“ erklärt Andreas Schatzer, Präsident der Plattform Land.