Lebensmittel-Vorräte im Regal (Quelle: imago images /Jochen Tack)
Bild: imago images /Jochen Tack

Mo 08.05.2023 | Dossier | Lesedauer etwa 4 Minuten - Vorräte einkaufen: Vom Hamster richtig hamstern lernen

Der Strom fällt aus, eine Woche extreme Hitze oder die nächste Pandemie? In Notfällen ist es gut, wenn wir Vorräte im Haus haben. Aber was eignet sich?

Zwieback und Mineralwasser? Kerzen und Kurbelradio? Was sollten wir eigentlich alles im Haus haben, um im Notfall ohne Einkäufe auszukommen? Antworten auf diese Fragen haben sie beim Amt für solche Notfälle: beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Die Expertinnen und Experten für Ernstfälle haben schon lange vor der Corona-Pandemie dazu geraten, so viel einzukaufen, dass wir etwa zehn Tage zu Hause durchhalten.
 
Auch Britta Schautz von der Verbraucherzentrale Berlin hält Vorbereitung auf einen Notfall für eine gute Idee: "Natürlich leben wir nicht in einer Zeit, in der ständig Stromausfälle vorkommen, ich in Quarantäne muss oder Hochwasser droht. Aber es kann auch sein, dass ich mir einen Fuß breche und ich nicht mehr zum nächsten Supermarkt gehen kann. Und dann freut man sich, wenn man Vorräte im Keller hat und nicht nur die Dose Ravioli."
 
Schön und gut, aber was brauche ich wirklich, um zehn Tage ohne Einkauf zu überleben? Vielleicht sogar mit ein bisschen Genussfaktor?

Der Grundvorrat für den Notfall

Die Bevölkerungschützer:innen vom BBK empfehlen folgenden Grundvorrat pro Person - und damit etwa 2.200 Kalorien pro Tag, die ein Durchschnittserwachsener braucht:
 
3,5 Kilo Getreideprodukte wie Brot, Nudeln und Reis
 
4 Kilo Gemüse, Hülsenfrüchte (gegart, im Glas oder in der Dose)
 
2,5 Kilo Obst und Nüsse
 
2,6 Kilo Milchprodukte
 
1,5 Kilo Fleisch, Fisch und Eier (oder besser Volleipulver)
 
rund 400 Gramm Fette und Öle
 
20 Liter Wasser

Die Auswahl der Produkte

Im Notfall wollen wir die Vorräte ja essen und trinken - und uns nicht mit verschimmelten Waren vergiften. Also müssen wir vor allem auf das Haltbarkeitsdatum achten. Und damit wir nicht am dritten Tag den Kram schon nicht mehr sehen können, auch auf Abwechslungsreichtum. Und damit der Körper gut versorgt bleibt, auch auf unterschiedlichste Nährstoffe.
 
Tiefkühlgemüse hat einen höheren Vitamin- und Nährstoffgehalt, daher sollte man dieses bevorzugen. Wen die Angst vor Stromausfällen treibt, der hat eher Gläser und Konserven im Vorratsschrank.

Strom: Und plötzlich ist er weg

Was tun, wenn der Strom einmal länger ausfällt? SUPER.MARKT zeigt, wie man es mit Notbeleuchtung, Wasservorräten und Kurbelradio ganz gut schafft, eine Weile durchzuhalten.

Auch frische Lebensmittel vorrätig halten

Bei frischem Obst und Gemüse gibt es einiges zu beachten. Gerade Äpfel, Kohl, Kürbis und Kartoffeln eignen sich gut zur Vorratshaltung. Bei Kartoffeln müssen wir für eine kühle und dunkle Lagerung sorgen. Kürbisse dürfen nicht auf Holz gelagert werden - Metall ist besser - und sie sollten keine Verletzungen an der Schale aufweisen. Dann ist ein Kürbis sogar bis zu acht Monaten haltbar!
 
Fleisch und Fisch enthalten hochwertiges Eiweiß, daher fehlen auch sie nicht in der Checkliste des BBK (PDF). Die Verbraucherzentrale rät hier zu Tiefkühlprodukten – oder eben zu Produkten aus der Dose: "Das ist für eine Übergangszeit vollkommen in Ordnung. Aber man sollte regelmäßig kontrollieren, wie lange die Konserven noch haltbar sind", so Britta Schautz.

Toilettenpapier nicht vergessen!

Zuletzt müssen wir natürlich auch an Dinge des täglichen Lebens wie Toilettenpapier, Seife, Zahnpasta, Batterien und Medikamente denken.
 
Das Wichtigste aber zum Schluss: Denn auf der Checkliste des BBK steht sogar Süßkram. Und wer will den als Seelenfutter in Notfällen nicht zu Hause haben? Also Honig, Konfitüre und Schokolade nicht vergessen.