Pferdezucht - Brandenburg bezuschusst Gestüt in Neustadt (Dosse) mit 3,5 Millionen Euro

Sa 30.09.23 | 19:02 Uhr
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Fohlen im Galopp auf dem Hauptgestüt in Neustadt/Dosse, Bild imago-images /
Audio: rbb24 Inforadio | 01.10.2023 | Torsten Sydow | Bild: imago-images

Mit 3,5 Millionen Euro bezuschusst das Land Brandenburg in diesem Jahr den Betrieb des Landgestüts in Neustadt (Dosse) (Ostprignitz-Ruppin). "Die Stiftung erhält vom Land einen Betriebskostenzuschuss sowie Mittel zur Instandhaltung und für Investitionen", sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums am Samstag. Das Land steuert jährlich einen Millionen-Beitrag für das Gestüt bei.

Wahrung des kulturhistorischen Erbes

Das Geld werde "insbesondere für den Bereich Pferdezucht, die Wahrung des kulturhistorischen Erbes, die Förderung von Maßnahmen im Interesse der Allgemeinheit, den Tourismus als Baustein der regionalen Entwicklung sowie die Wiederherstellung, Pflege und der Erhalt der denkmalgeschützten Gestütsanlagen eingesetzt", führte der Sprecher aus. Das Gestüt im Landkreis Ostprignitz-Ruppin blickt nach eigenen Angaben auf eine 230-jährige Tradition in der Pferdezucht zurück.

Bereits Millionen-Beträge im vergangenen Jahr nach Neustadt vergeben

Insgesamt beliefen sich die Kosten der Stiftung in den vergangenen Jahren auf rund 8,5 Millionen Euro jährlich, erläuterte der Ministeriumssprecher. Hauptkostenpunkte seien das Personal und Abschreibungen.

Durch Pferdezucht auch eigene Einnahmen

Den Großteil der Einnahmen finanziere die Stiftung selbst, so der Sprecher. Die Einnahmen aus der Zucht der Pferde gestalteten sich demnach von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich. "In der Planung kalkuliert die Stiftung mit jährlichen Einnahmen von circa einer Million Euro." Daneben gebe es weitere Einnahmen aus anderen Bereichen - beispielsweise durch den Betrieb der EU-Besamungsstation, Veranstaltungen, Lehrgängen oder der Pferdeausbildung. Die Stiftung habe einen ausgeglichenen Haushalt, so dass die Kosten durch Einnahmen gedeckt seien.

"Die Stiftung hat in den zurückliegenden Jahren eine positive Entwicklung genommen. Die Aufgaben gemäß dem Stiftungszweck werden in hoher Qualität erfüllt", sagte der Sprecher des Agrarministeriums.

Sendung: rbb24 Spät, 30.09.2023, 21:45 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Thema Äpfel und Birnen...
    Eine schöne Sache, die auch zur Bildung von Kindern und Jugendlichen beitragen kann. Warum sparen wir nicht am Strassenausbau? Oder Subventionen von Großindustrie? Oder Ehegattensplitting? Oder warum keine Erbschaft und Reichesteuer? Oder oder oder um die Bildung zu verbessern?
    Ja, die Bildung ist eines der wichtigsten Ziele, aber bezahlen oder sparen sollen immer nur Andere!

  2. 13.

    Auch danke :-), es ist schlimm, dass einige immer ganz genau wissen, was die anderen sollen. Brandenburg hat viele schöne und auch geschichtsträchtige Flecken und eben nicht nur die, wo Lehrer verzweifeln, das Wasser knapp wird und ein paar zuviele Wölfe die Schafe reißen. Nicht alle Orte haben einen Bahnhof oder eine Autobahn in der Nähe und das Erstaunliche daran ist: Die Bewohner leben noch, kehren seit Generationen vor der eigenen Tür und pflegen ihre Traditionen selbst ohne Doktor Motte und Böllerverbot. Das muss man erhalten, genauso wie den Plausch am Gartenzaun, Fell versaufen nach der Beerdigung und ordentlich grüßen. Mit nur 250 Einwohnern im Dorf muss man nicht einsam sein, doch kann man trotz 3,5 Millonen nicht ganz alleine sein. :-)

  3. 12.

    Danke, wenn man sein eigenes BL nicht schätzt oder sich lediglich auf den gemeinen Hit Brandenburg... verlässt, ohne mal von seinem Hocker zu kommen, woher soll da Gespür für die Perlen Brandenburgs kommen? Wenn es nach dem 'gemeinen Mann ginge', wäre alles verkonsumiert u. damit "aufgefressen", aber das BL Bbg hat eben doch noch einiges zu bieten.
    Man sollte es kennen u. schätzen lernen u. sich nicht nur an Null-Acht-Fünfzehn "erfreuen". Da hatten die hier beschimpften Adligen kraft ihrer - z.T. durchaus auch fragwürdigen - Regeln - Einiges voraus. Und auch so manche kl. Prinzessin, Luise fällt mir ein. Aber noch trauriger, Leopoldine v. Österreich ein. Gut, keine Bbg-in! L., die ihren Platz im fernen Mexiko 'hinnehmen' musste u. nicht ewig jammerte - ein sehr trauriges, aber auch starkes Schicksal einer jungen Frau! - Und heute als verdiente Persönlichkeit Wissenschaftlichen Organisationen ihren Namen gibt: Leopoldina! Es ist eine Auszeichnung!

  4. 11.

    Oje, wurde nicht erst kürzlich dem Generalshotel und dem Palast hinterhergeplärrt? Und jetzt? Das Gestüt kann weg, ja? Damit schmückte sich die DDR genauso wie mit den Bauwerken. Nur weil die meisten Menschen eher ein Fahrrad haben und kein Pferd, ist das kein Grund für Meckerei.
    Reisen Sie nach Neustadt, machen Sie sich selbst ein Bild, lernen Sie etwas über Tradition und bedenken Sie dabei, dass die Polizei nicht nur auf den Karteikarten Reiter hat. Wenn Deutschland im Pferdesport und der Pferdezucht Träger einer großen Tradition ist, sollte nicht einer träger als der andere sein. Soll jetzt jeder Cent der BSR zufallen, damit nach jeder bildungsfernen Demo die Partymeile gewienert werden kann?

  5. 10.

    Die armen Pferde, Brandenburg könnte sein oder unser Steuergeld besser einsetzen, für Kinder und alle Hilfsbedürftigen und Naturschutz oder zur Aufklärung 2. Weltkrieg [leider immer noch] oder oder...

  6. 9.

    Spätrömische Dekadenz. Warum müssen Steuerzahler dafür Zahlen, dass ein paar glückliche Menschen ihr Hobby zum Beruf machen können?
    Das hat sich überholt!

  7. 8.

    Richtig viel Geld fließt also in ein Ponyhof, anstatt in Bildung.

    Korrekt müsste es heißen "in einen Ponyhof".

    Das Haupt- und Landgestüt Neustadt/Dosse ist ein altes Kulturgut und insofern absolut unterstützungswürdig. Pferdezucht hat in Deutschland eine noch ältere Tradition als die Automobilbau-Branche. Nicht umsonst kommen viele Spitzensportler nach Deutschland, um hier Dressur- oder Springpferde zu kaufen.

    Reiten als Unterrichtsfach hat dort übrigens nichts Elitäres, sondern ist für alle interessierten und genügend talentierten Kinder möglich. Deshalb handelt es sich nicht um einen "Ponyhof", sondern um eine Stätte, wo der Nachwuchs für eine Sportart gefördert wird. Olympiamedaillen im Reitsport waren früher abonniert, nun muss Nachwuchs gefördert werden. In Neustadt Dosse erhalten Kinder von Normalverdienern auf Top-Pferden sehr guten Unterricht. Das ist auch Bildung, vor allem Ausbildung in Verantwortungsbewusstsein und Selbstdisziplin.

  8. 7.

    Der sog. moderne 'moderne' Mensch scheint nur im "Ich" zu wurzeln. Weder Pferdeliebhaber noch Pferdenarr würde ich aber die Freundschaft zu einem Pferd entgegen einigen hier geäußerten Abschätzigkeiten zu Mensch u. Gesellschaft vorziehen. Man sollte dem angeberischen Gehabe der Preußen, s. mit Wissenschaft u. Geist zu schmücken ohne sie häufig nicht selbst zu verkörpern, sehr dankbar sein, dass diese Bbg u.darüber hinaus neben Zwietracht/Krieg auch Kulturdenkmäler von europaweiten Wert überlassen haben.
    Insofern ist gewisse Bildung, die nicht zwingend in der Schule vermittelt wird, eher erstrebenswert, als das stete Meckern von der Seitenlinie; die anderen.... Ich glaube, keinem Wiener würde es einfallen, sich derart abfällig über kultur-historische Traditionen wie ggfs die Hofreitschule zu äußern. Ganz so hoch wird Neustadt nicht "gehandelt", aber es ist eine sehenswerte Kleinstadt mit einem sehr schönen Denkmal, dass Besuchern gew. Flair bringt. U. Bewerber f. die Arbeit im Gut!

  9. 6.

    Reitsport ist in Neustadt/D also ein Unterrichtsfach? Wie schlagen sich diese Zensuren auf dem späteren Zeugnis/der Bewerbung nieder? Laut dem Sprecher der Stiftung ist der Haushalt ausgeglichen? Dann braucht es auch keine staatlichen Zuschüsse von 8,5 Millionen jährlich. Es kommt eine kleine Gruppe in den Genuss von Subventionen. Die Sanierung einer Schule kommt wesentlich mehr Kindern und Jugendlichen zu Gute. Naaaaa? Fehler gefunden?

  10. 5.

    Endlich mal Hilfe für den verarmten Adel. Luxusleben ist halt teuer in Gottgegeben.

  11. 4.

    Na vielleicht eines der Ministerialbeamtenkinder dort reiten oder die Pferde eines Staatsekretärs stehen dort oder, oder, oder….
    Sie haben recht, nachvollziehbar sind diese Zuschüsse nicht.

  12. 3.

    Vor allem, wenn man, wie Sie, offenbar keine Ahnung von der Materie hat, aber trotzdem erstmal irgendwas absondern muss. Reitsport ist in Neustadt/D ein offizielles Unterrichtsfach. Von den Ausbildungsplätzen, die geschaffen bzw. gesichert werden, ganz zu schweigen. Es wird also in Bildung investiert. Naaaaa? Fehler gefunden?

  13. 2.

    in ein Ponyhof, anstatt in Bildung."

    Dabei wäre gerade im Bildungsbereich noch so viel zu tun!

  14. 1.

    Richtig viel Geld fließt also in ein Ponyhof, anstatt in Bildung. Die Prioritäten der politischen Elite sind schon speziell. Nachvollziehbar ist das nicht.

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