Warum die mündliche Mitarbeit im Unterricht so wichtig ist

Mündliche Mitarbeit finden viele zwar nervig, es gibt aber ziemlich gute Gründe dafür, sich regelmäßig zu melden. © picture alliance / Sebastian Gollnow/dpa
Lesezeit

Wenn es einen Teil in der Schule gibt, der mit Sicherheit am meisten unterschätzt wird, dann ist das ganz klar die mündliche Mitarbeit. Dabei trichtern unsere Lehrerinnen und Lehrer uns regelmäßig ein, wie wichtig es sei, auch mündlich mitzumachen.

Nicht nur mit Blick auf die Noten, macht es einen Unterschied, wie oft Euer Finger oben ist. Ich habe Euch mal ein paar Gründe zusammengefasst, warum die mündliche Mitarbeit im Unterricht so wichtig ist.

1. Mündliche Mitarbeit macht 50% der End-Note aus:

Die mündliche Mitarbeit macht bei uns in NRW sage und schreibe die Hälfte Eurer ganzen Note aus. Das ist vielen leider gar nicht so bewusst. Jeder kennt doch bestimmt den ein oder anderen Schüler, der sich nicht so oft meldet und am Ende alles mit der Klausur rausholen möchte.

Leider wird genau in diesem Moment die Wichtigkeit der mündlichen Leistung vergessen. Das bedeutet: Selbst wenn Ihr eine richtig gute Note in der Klausur erzielt, aber mündlich nicht so gute Leistungen zeigt, bringt Euch die Klausurnote auch nicht viel. Das sind dann ärgerliche Punkte, die einem fehlen.

2. Aktives Mitlernen durch mündliche Beiträge:

Ein weiterer wichtiger Punkt: Durch Wortmeldungen lernt Ihr aktiv mit. Dadurch, dass Ihr Euch meldet und Euer Wissen testet, könnt Ihr die Themen viel schneller in Eurem Gehirn speichern.

Vor allem wenn Ihr zu dem Lerntypen gehört, der vor einer Prüfung, alle Themen laut vor sich her sprechen oder vorlesen muss, um sie schneller auswendig zu lernen. Denn das gleiche macht Ihr durch Eure Mitarbeit im Unterricht auch.

3. Vorteil in den Klausuren:

Wenn Ihr aktiv im Unterricht mitgemacht habt, könnt Ihr Euch die Themen schon viel besser für anstehende Klausuren einprägen. Das kann bei der Vorbereitung auf die Klausur eine wichtige Hilfe sein. Oftmals habt Ihr das Thema dann schon so gut verstanden, dass Ihr es nur noch rekapitulieren müsst. Also ganz klar eine Win-Win-Situation, oder?

4. Mehr Spaß am Unterricht:

Außerdem kann ich Euch versprechen, dass Ihr automatisch viel mehr Spaß im Unterricht habt, wenn Ihr Euch aktiv beteiligt. Denn sind wir mal ehrlich: Es ist total normal, dass es immer Themen gibt, die einen so gar nicht interessieren.

Aber wenn Ihr im Unterricht auch bei diesen Themen mitarbeitet, dann tut das nicht nur Eurer Note und Eurem Wissen gut, sondern Ihr erhöht auch die Chance, dass die jeweilige Thematik dann doch noch Euer Interesse weckt.

Und wie steigert Ihr nun Eure mündliche Mitarbeit?

1. Ziele definieren:

Am Anfang können Euch Ziele dabei helfen, Eure mündliche Mitarbeit zu steigern. Setzt sie Euch am besten vor jeder Unterrichtsstunde: Das können am Anfang zum Beispiel 1-2 Wortmeldungen pro Stunde sein. Nach und nach könnt Ihr Euch dann immer weiter steigern. Damit Ihr von Beginn an etwas zu sagen habt, kann es helfen, die vergangenen Stunden kurz vor Unterrichtsbeginn nochmal zu rekapitulieren.

2. Bei Unsicherheiten mit Euren Lehrern sprechen:

Falls Ihr Euch unwohl damit fühlt, Euch zu melden oder unsicher seid, kann es helfen, das Gespräch mit Eurer Lehrkraft zu suchen. Das ist wichtig, denn dadurch wissen sie, dass Ihr Euch bemüht, es Euch jedoch schwer fällt, oft aufzuzeigen. Vielleicht klappt es nach dem Gespräch sogar direkt besser, weil Euch ein paar Unsicherheiten genommen werden können.

Es kann auch gut möglich sein, dass Euch der Lehrer auch die Alternativ-Möglichkeit anbietet, ein freiwilliges Referat zu halten oder eine Mappe zu einem Thema abzugeben, wenn es mit der mündlichen Mitarbeit gar nicht klappt.

3. Qualität vs. Quantität:

Bei aller Wichtigkeit der mündlichen Mitarbeit ist eine Sache dennoch dringend zu beachten: Wenn Ihr versucht, Euch oft zu melden, solltet Ihr natürlich auch auf die Qualität Eurer Beiträge achten. Das heißt wenn Ihr etwas im Unterricht erzählt, sollte dies auch gut begründet sein und zum Thema passen.

Denn falls Ihr zwar die ganze Zeit aufzeigt (Quantität), aber dann etwas erzählt, das gar nicht zu Eurer Aufgabe passt, verbessert sich Eure Note auch nicht wirklich. Das ist nämlich der Unterschied zwischen Qualität und Quantität. Bei Eurer mündlichen Leistung sollte am besten beides erfüllt sein, wobei die Qualität des Gesagten mehr als die Häufigkeit Eurer Wortmeldungen zählt.